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Zahlen Sie dem Bauern ein Drittel mehr für ein Drittel weniger Fleisch, Milch und Getreide!

Ein schlechtes Geschäft?

Richtig, jedenfalls aus Sicht der die Erde zerstörenden Agrarfabrikanten.
Ganz sicher nicht für die anderen Menschen. Sei es für die, die das unter furchtbaren und umweltzerstörenden Bedingungen produzierte Fleisch und Getreide essen. Sei es für die Menschen in der sogenannten Dritten Welt, denen die Reste, die uns nicht schmecken, aufgedrängt werden. Billigst aufgedrängt mit der Folge, dass sich die dortige Landwirtschaft nicht mehr rechnet. Globalisierung unter dem Deckmantel des freien Handels, der nur Abhängigkeiten schafft. Und bist du nicht willig, dann leihe ich dir kein Geld mehr. Kolonialismus der neuen Prägung.

Ein gutes Geschäft?

Für den Landwirt dürfte das zutreffen. Er könnte von der Tierproduktion auf artgerechte Tierhaltung umsteigen und verdiente immer noch mehr als zu der Zeit, als sein Hof eher einer Industrieanlage als dem entsprach, was man als ein Stückchen heile Natur bezeichnen darf. Ein positiver Nebeneffekt: So würden auch mehr Arbeitsplätze entstehen.
Ein gutes Geschäft auch für uns, die Verbraucher. Ein- bis zweimal pro Woche kein Fleisch auf dem Teller, das ist sicherlich gesünder als der übermäßige Verzehr von Mahlzeiten, die mit Antibiotika verseucht und mit Pestiziden belastet sind. Deren Verzehr gefährlich sein kann, deren Berührung im Rohzustand eine lebensgefährliche Belastung mit multiresistenten Keimen nach sich ziehen kann.
Gesündere Esser sind natürlich ein Problem. Für die Pharmaindustrie, die nur an den Kranken richtig gut verdienen kann. Für den Staat ergeben sich zunächst auch Nachteile: Weniger kostspielige Behandlungen erbringen weniger Umsatzsteuer. Mit der Folge, dass ein wenig mehr Bescheidenheit auf der politischen Ebene einziehen müsste. Ist so oder so längst überfällig. Ach ja, die Schulden. Die sind bereits jetzt nicht mehr zu tilgen. Wer das 20te Jahrhundert ein wenig genauer betrachtet, weiß, wie man nicht erklimmbare Schuldenberge bewältigt. Inflation und Währungsreform sind unvermeidbar, wenn wir nicht umgehend eine Wende einleiten.
Nicht zu vergessen die Tiere: Ihr Ende auf dem Teller der Verbraucher ist wohl kaum vermeidbar. Der Weg dorthin, es ist zumeist ein Weg voller Qualen. Es kann aber auch ein Weg sein, auf dem das Tier seiner Natur entsprechend leben kann.

Also: Zahlen Sie dem Bauern ein Drittel mehr für ein Drittel weniger Fleisch, Milch und Getreide! Ist ein gutes Geschäft für Leute, die mehr als engstirniges Geschäftemachen im Sinn haben.

Und nun warte ich auf die empathiefreien Logiker, die immer alles besser wissen und ihre Argumentation nur darauf ausrichten, den heutigen tier- und menschenunwürdigen Zustand aufrecht zu erhalten … sie verkennen, dass auch sie die Opfer sind.

Michael Falke
Ökologisch-Demokratische Partei (ödp)

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3 Kommentare

Ich würde gern mehr bezahlen, wenn man der Öko- und Bio-Branche trauen könnte. Diue bescheißen aber auch.
Und selbst im legalen Rahmen ist nicht alles so goldig, wie die Öko-Fans es sich zurechtreden.

Am Ende ist es auch eine Frage des Realismus - denn viele sind zu arm, um sich teure Nahrung leisten zu können, selbst wenn sie wollten...

Das mit dem Bescheißen sehe ich auch so. Das Argument, dass viele zu arm sind, um sich teure Sachen leisten zu können, ist richtig ... aber man gibt nicht mehr aus, wenn man weniger etwas teurer einkauft.
Das ändert allerdings nichts daran, dass Armut in Deutschland vorhanden ist und aus meiner Sicht von den Regierenden gefördert wird.
Grüße
Michael Falke

> "Das Argument, dass viele zu arm sind, um sich teure Sachen leisten zu können, ist richtig ... aber man gibt nicht mehr aus, wenn man weniger etwas teurer einkauft."

Nö, in dem Fall muss man hungern.

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