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Vater - Mutter - Staat

MontagsGedanken von Bernhard G. Suttner


Man muss Journalist bei einem linksliberalen Medium sein, um sich ungestraft so etwas leisten zu können: Ein Buch, in dem die verordnete Ganztagsbetreuung der Kinder nicht bejubelt, sondern scharf kritisiert wird. Ganztagsbetreuung durch Institutionen außerhalb der Familie ist nach landläufiger Sprachregelung nämlich „Fortschritt“, „löst alle Probleme“ und „macht die Kinder schlau“. Wer anderes sagt, ist von vorgestern.

Rainer Stadler hat es gewagt und wird sich mit seinem Buch („Vater, Mutter, Staat – wie Politik und Wirtschaft die Familien zerstören“) wohl in seiner eigenen Umgebung heftige Debatten eingehandelt haben. Die Mehrheit seiner KollegInnen bei SZ und SZ-Magazin betreibt seit Jahrzehnten genau das, was Stadler mittlerweile als gefährlich für Kinder und Eltern erkannt hat: Eine gehirnwäscheartige Propaganda gegen die familiäre Betreuung und die damit verbundene Familienarbeit von Vätern und Müttern. Stadler bestätigt, was die ÖDP seit Jahrzehnten sagt: Die sog. Familienpolitik der letzten Bundesregierungen (egal ob Rot-Grün, Schwarz-Gelb oder Schwarz-Rot) ist genau besehen nichts anderes als Wirtschafts- und Arbeitsmarkpolitik: Es geht ihr darum, das Arbeitskraftangebot zu sichern; die Interessen von Kindern und Eltern sind dieser Politik egal. Stadlers Buch ist wichtig, weil es eine Ideologie angreift, die endlich kritisiert werden muss.

Ökologisch-Demokratische Partei - Kreisgruppe Uelzen

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14 Kommentare

> "Naja, also die Gesellschaft , auch der Zusammenhalt usw haben sich sehr verändert. Großeltern sind meist noch selbst Berufstätig , viele haben auch nicht vier Großeltern sondern wenn es hoch kommt nur noch 2. Und wie viele Familien sind total zerstritten..oder die Jungen leben weit weg vom Elternhaus..in Ballungsgebieten."

Und? Alles keine Rechtfertigung, Dritten die Betreuung aufs Auge zu drücken.

> "Die Geburtsjahre ( ab 1960, Pillenknick) haben sich gegen Kinder entschieden, bzw nur noch geplant auch das war ganz bewusst von oben gesteuert"

Grad diese Jahrgänge hatten schon unter den schlechten Zeiten zu leiden, waren aber noch so erzogen, dass sie erst Kinder in die Welt setzen, wenn sie es sich halbwegs leisten können (EInkommen oder wenigstens sicherer Job)... während man heute Kinder in die Welt setzt und dann auf nix verzichten will und deshalb den Steuerzahlern alles aufbürdet.

Mein lieber Andreas, wie so oft, schüttest Du das Kind mit dem Bade aus. Du wetterst gegen "Gratiskindermädchen". Warum nicht gegen "Gratisschulen"? Oder Krankenhäuser? Oder Straßen?

Zudem: Der "Erfinder" des Kindergartens, Wilhelm Fröbel, entwickelte zum Beispiel ein Konzept für die Förderung der Entwicklung von Kindern, das in den Zielen vielen pädagogischen Konzepten zu eigen ist.

Zentrales Element von Fröbels Pädagogik ist das freie Spiel. Dieses Konzept beruht auf der Einsicht, dass Bildung nicht von außen einem Kind verordnet werden kann, sondern vom Kind selbst gesteuert wird. Insbesondere im frühen Kindesalter wird daher das freie Spiel als wirkungsvollste Selbstbildungsmethode gesehen, wobei die Erzieher nur den Rahmen für das Freispiel vorgeben. Ziel ist es, Kinder zu „freien, denkend selbsttätigen“ Menschen zu erziehen.

Meinst Du nicht, dass "Pädagogik-Profis" in den Kitas dies deutlich besser können, als die meisten, wohlmeinenden Eltern? Und da schließe ich mich selbst und meine Ex-Frau durchaus mit ein. Und dass das Spielen mit Gleichaltrigen zumindest den Kindern nicht schadet sondern eher nutzt?

> "wie so oft, schüttest Du das Kind mit dem Bade aus. Du wetterst gegen "Gratiskindermädchen". Warum nicht gegen "Gratisschulen"? Oder Krankenhäuser? Oder Straßen?"

Äpfel und Birnen hast du noch vergessen ;)
Ich wettere nicht gegen Schulen und Straßen, solange sie sich im nötigen Rahmen bewegen. Luxuswünsche z.B. bei Straßen auf Kosten der Bürger würde ich auch kritisieren.

> "Zudem: Der "Erfinder" des Kindergartens, Wilhelm Fröbel, entwickelte zum Beispiel ein Konzept für die Förderung der Entwicklung von Kindern, das in den Zielen vielen pädagogischen Konzepten zu eigen ist."

Schön. Das ist aber schon Asbach-uralt. Inzwischen gibt es ständig neue Erkenntnisse über die Entwicklung von Kindern usw.

> "Zentrales Element von Fröbels Pädagogik ist das freie Spiel. Dieses Konzept beruht auf der Einsicht, dass Bildung nicht von außen einem Kind verordnet werden kann, sondern vom Kind selbst gesteuert wird. Insbesondere im frühen Kindesalter wird daher das freie Spiel als wirkungsvollste Selbstbildungsmethode gesehen, wobei die Erzieher nur den Rahmen für das Freispiel vorgeben. Ziel ist es, Kinder zu „freien, denkend selbsttätigen“ Menschen zu erziehen."

Ja, und? Sag ich was dagegen? Im Gegenteil bedaure ich, dass man das in den Elternhäusern bzw. dem Umfeld immer weniger findet. Bis vor ein paar Jahren hat das doch noch im Alltag stattgefunden.

> "Meinst Du nicht, dass "Pädagogik-Profis" in den Kitas dies deutlich besser können, als die meisten, wohlmeinenden Eltern?"

Was? Zugucken, wenn Kinder miteinander spielen? Das haben Eltern schon immer ohne Probleme gekonnt.

> "Und dass das Spielen mit Gleichaltrigen zumindest den Kindern nicht schadet sondern eher nutzt?"

Siehe oben. Das war bis vor Kurzem kein Problem.
Ist auch belegt. Belegt ist aber auch, dass Kinder da Freiraum brauchen. Und Rückzugsmöglichkeiten, wo sie dann zu zweit oder gar allein vor sich hin muckeln können, was wohl für die geistige Entwicklung auch sehr wichtig ist. In der Kita herrscht dagegen Dauerstress in der Hinsicht und das wirkt sich durch Botenstoffe usw. auch körperlich negativ aus.

Wenn es also darum geht, hast du eher ein Argument gegen permanente Fremdbetreuung eingeworfen.

Aber ok, wenn du der Ansicht bist, Eltern seien alle zu unfähig und würden ihren Kindern schaden, dann müssen wir wohl tatsächlich den Krippensozialismus einführen ;)

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