Stellungnahme Markus Hollemann
Grüß Gott und herzlich willkommen!
Denzlingen, 29. Januar 2015.
Im Nachgang zur Rücknahme meiner Bewerbung als Leiter des Referats für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München am 28. Januar 2015 teile ich mit:
Mit Bedauern und größtenteils Erschrecken verfolge ich die Berichterstattung über mich in den Medien.
Ich habe in der Tat seit Jahren auf meiner Website dokumentiert, dass ich Vereine und Initiativen durch aktive oder passive Mitgliedschaft oder finanziell unterstütze oder unterstützt habe. Eine Unterstützung von zahlreichen Vereinen gilt gerade für eine öffentliche Person als Selbstverständlichkeit. Damit signalisiert man, dass man grundsätzliche Ziele einer Organisation teilt, ohne dass man sich dabei mit jedem Programmpunkt identifizieren muss. Dies gilt für eine Partei- ebenso wie für Vereinsmitgliedschaften.
Als gläubige Christen ist mir und meiner Frau der Lebensschutz ein wichtiges Anliegen. Meine Frau begleitet schwer kranke und sterbende Menschen. Die tägliche Konfrontation mit dem Tod lässt uns die Würde und Einmaligkeit eines jeden Lebens in besonderer Weise wertschätzen. Vor einigen Jahren hat meine Frau für uns eine passive Familienmitgliedschaft bei dem überkonfessionellen Verein Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) abgeschlossen. ALfA setzt sich unter anderem für Inklusion, gegen Euthanasie und Eugenik sowie für den Schutz allen Lebens ein. Wir wollten damit unsere Unterstützung für das Lebensrecht jedes einzelnen symbolisieren - egal, ob geboren, ungeboren, behindert, krank oder alt. Auch bin ich Spendenaufrufen für verfolgte Mitchristen im Ausland gefolgt und unterstützte finanziell CSI (Christliche Menschenrechtsorganisation für Religionsfreiheit und Menschenwürde) - ohne dort Mitglied zu sein.
In den Medien transportierte Vorwürfe gegen ALfA und CSI und deren Protagonisten kann ich, was ihren Wahrheitsgehalt betrifft, nicht beurteilen. Ich persönlich lehne jede Art von extremistischen oder fundamentalistischen Vorstellungen ab.
Meine Verbindung zu den zwei genannten Organisationen sowie zu allen anderen mir nahestehenden Institutionen werde ich sorgfältig prüfen. Dazu werde ich mir die nötige Zeit nehmen. Unter dem Ansturm der Vorwürfe, dem politischen, zeitlichen und medialen Druck in den vergangenen Tagen war eine sachliche Auseinandersetzung nicht möglich. Selbstverständlich werde ich, sollten sich Vorwürfe bekräftigen oder Positionen offenbar werden, dass von Vereinigungen grundgesetzwidrige Inhalte vertreten werden, jegliche Unterstützung umgehend einstellen.
Um es ganz klar auszudrücken:
1. Ich habe keine Sympathie für radikale Abtreibungsgegner. Ich weise diesen Vorwurf weit von mir. Ich bin aber auch kein dogmatischer Abtreibungsbefürworter. Ich bin der festen Überzeugung, dass auf diesem sensiblen Feld Dogmatismus unangebracht ist. Daher stehe ich zur gesetzlich geregelten Möglichkeit zur Schwangerschaftsberatung, um Frauen in schweren Notlagen beistehen zu können. Selbstverständlich muss diese Beratung ergebnisoffen und das Selbstbestimmungsrecht der Frau gewährleistet sein. Gerade bei Themen wie Abtreibung und Sterbehilfe gilt es, großes Verständnis für die Betroffenen zu haben und ihnen menschlich beizustehen. Hier gilt es die vorhandenen Hilfen weiter auszubauen.
2. Ich verurteile jede Art von Diskriminierung sowie Homosexuellenfeindlichkeit aufs Schärfste. Gerade als Christ lehne ich rechtes Gedankengut ohne Wenn und Aber ab. Ebenso ist mir islamfeindliches Denken fern. Ich stehe zu einer freien und friedlichen Religionsausübung - egal, um welche Religion es sich handelt.
Ich betrachte es als äußerst problematische Entwicklung, dass ein Bürger mit einem christlich geprägten Menschenbild aufgrund seiner persönlichen moralischen Einstellung zum Lebensschutz trotz moderater politischer Positionen heute für bestimmte Ämter nicht mehr in Frage zu kommen scheint. Wie ich es durch Zeitungskommentare und persönliche Zuschriften wahrnehme, sind aufgrund der Ereignisse rund um meine Bewerbung zum Umweltreferenten viele Bürgerinnen und Bürger über die Entwicklung der Meinungs- und Religionsfreiheit in unserem Land besorgt.
Meinen christlichen Glauben, der mir in früher Kindheit geschenkt wurde und mir Motivation und Kraft für mein gesellschaftliches Engagement gibt, werde ich weiterhin aus tiefer Überzeugung und mit Dankbarkeit ausüben.
Markus Hollemann
Weitere Informationen unter Markus Hollemann zieht Bewerbung als Umweltreferent der Stadt München zurück
> "Ich verurteile jede Art von Diskriminierung sowie Homosexuellenfeindlichkeit aufs Schärfste. Gerade als Christ lehne ich rechtes Gedankengut ohne Wenn und Aber ab."
Das ist gut, aber...
...grad als Christ müsste man zumindest Schwule eigentlich töten, denn das steht als Befehl Gottes in der Bibel...
Siehe u.a.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bibeltexte_zur_Homose...
http://www.queer.de/detail.php?article_id=12605
Wenn man also tatsächlich nichts gegen Schwule hat, aber gleichzeitig Christ ist, hat man ein Dilemma ;)
Aber das nur nebenbei...