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Krieg oder Frieden

Ich halte nicht viel davon, die NATO mit Kriegstreibern gleichzusetzen und zeitgleich das ach so friedliche Russland heraufzubeschwören, das es zu Zeiten des Warschauer Paktes, was Kriegslust anbelangt, durchaus mit den USA aufnehmen konnte. In der Person des Herrn Putin sehe ich den Traum zaristischer Großmacht, in den USA den harpunierten Wal, der in seinem Todeskampf aus wirtschaftlichen Interessen auf alles einschlägt, was sich ihm widersetzt …. wobei aber nicht vergessen werden sollte, dass es eben dieser NATO-Partner ist, der auf dem Gebiet der humanitären Hilfe bisweilen Gigantisches leistet.

Geopolitisch gesehen wurde Russland in den vergangenen Jahrzehnten umzingelt; man stelle sich vor, an der Grenze zu den USA würden in Canada und Mexiko russische Raketenstellungen stationiert werden. Der Präsident Kennedy hat eine ähnliche Gefahr in der Kuba-Krise abwenden können; die Gefahr eines weiteren Weltkrieges war seinerzeit zum Greifen nah. Wie sein trampeliger Nachfolger das Problem lösen würde, daran mag ich gar nicht erst denken.

Und die als Verteidigungsministerin ach so erfolgreiche Frau von der Leyen soll ungestraft erklärt haben, dass die NATO einen Erstschlag gegen Russland nicht ausschließen darf. Ich wünschte, das wäre eine Falschmeldung.

Kurzum: Nicht nur, dass es aktuell viele Kriege gibt, die uns wohl erst dann beunruhigen, wenn wir das Donnern der Geschütze hören, die Gefahr eines globalen und vermutlich finalen Krieges ist heute größer denn je. Da sind NATO-Manöver auf Sichtweite Russlands genau das, was nicht hilft, Frieden zu wahren.

Ganz anders und im Prinzip doch dasselbe: Wenn wir in der Schule zwei Kampfhähne hatten, die partout nicht zur Vernunft zu bringen waren, hat man sie weit auseinander gesetzt und darüber gewacht, dass sie sich in den Pausen nicht zu nahe kommen konnten. Schuldfragen waren so oder so nicht klärbar, es war immer der Andere, der angefangen hatte.

Fazit: Wir werden neutrale Zonen zwischen den Machtblöcken schaffen müssen, deren Unversehrtheit durch die UN zu garantieren wäre. Nur so ließen sich die Kontrahenten von aggressiven Handlungen abhalten.

Aus diesem Traum rausgerissen, stelle ich mir die Frage, wie Russland und die USA auf einen solchen Vorschlag reagieren würden. Oder anders gefragt: Kommen sie ohne ein höchst bedrohliches Feindbild überhaupt aus?

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1 Kommentar

Ich muss Ihnen leider zustimmen. Aber auch eine Utopie verdient es, dass versucht wird, sie in die reale Welt zu holen. Praktisch wäre ein solcher Korridor umsetzbar, wenn Ost und West jeweils 100 Kilometer mit allem zurückgehen würden, was zu einem Angriff und zur Verteidigung geeignet ist. Aber ich wiederhole gerne die Frage: Ist ein „Entfeinden“ überhaupt gewollt?

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