Kantabrien setzt ein Zeichen
Bernhard G. Suttner
Das Parlament der spanischen Provinz Kantabrien hat das sog. „Fracking“ gesetzlich verboten. Das halte ich für eine ebenso denkwürdige wie vorbildliche Tat: Hier wird in erfreulich eindeutiger Weise auf die Gewinnung fossiler Energie (Schiefergas) verzichtet. Der „Schatz“ bleibt im Boden und wird nicht in klimaschädliches Kohlendioxid verwandelt. Die kantabrischen Regionalpolitiker widersprechen mit diesem Gesetz der kapitalistischen Logik. Es ist erstaunlich und ermutigend, dass es irgendwo auf diesem Planeten zu einer solchen Mehrheitsentscheidung in einem frei gewählten Parlament kommen kann. „Fracking“ ist bekanntlich ein Verfahren, bei dem mit hohem Druck und unter Einbringung eines Chemikalien-Wasser-Gemischs aus tiefen Gesteinsschichten Öl und Gas herausgesprengt werden. Die so verursachten Risiken für Trinkwasser und geologische Stabilität werden in vielen Teilen der Welt verdrängt oder bewusst in Kauf genommen, weil eine wachstumssüchtige Ökonomie aus der Erde holen "muss", was eben drin ist. Kantabrien setzt mit seinem Fracking-Verbot ein Zeichen, das nicht hoch genug geachtet werden kann. Die gesamte EU sollte diesem Beispiel folgen.