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Die Suche nach den Schuldigen

scheint zu den Lieblingskindern der Deutschen zu gehören. Sie wird vor allem dann mit Leidenschaft gepflegt, wenn das Wissen um den zu verdammenden Sachverhalt besonders niedrig ist. Je weniger Wissen, desto mehr hagelt es an bisweilen blödsinniger Kritik.
Die Sachsen sind Nazis, die sächsische und die Bundespolizei gehen rabiat gegen Flüchtlinge vor … die Macht des Bildes hat wieder einmal gesiegt, ein nur Sekunden dauernder Ausschnitt genügt, um zu einem vernichtenden Urteil zu kommen.
Als ehemaliger Polizist erlaube ich mir, die Situation vor der Unterkunft in Clausnitz anders zu beurteilen. Der Polizeibeamte hatte nach meiner Wahrnehmung nur die Wahl, den Flüchtling dem bedrohlichen Mob zu überlassen (und auch sich selbst in Gefahr zu bringen) oder ihn -gegen seinen Willen- in die sicherere Unterkunft zu schaffen. Ich stelle mir die Situation vor, dass der Beamte nicht gehandelt hätte und die Gewaltbereiten ihr Opfer gefunden hätten. Laut wäre das Gebrüll und die Suche nach dem Schuldigen wäre abermals erfolgreich gewesen. Der Polizist hat richtig entschieden.
Ganz am Rande dieser Geschichte wurde aber auch andere Kritik laut: Wären mehr Polizisten im Einsatz gewesen, dann wäre es gar nicht erst zu dieser bedrohlichen Situation gekommen … das mag sein. Und natürlich werden auch Stimmen laut, nach denen mehr Polizeibeamte eingestellt werden müssen … das sehe ich auch so.
Aber vielleicht schaut man mal genauer hin, wie viele Beamte alleine Wochenende für Wochenende eingesetzt werden, um randalierende Fußballfanatiker davon abzuhalten, aufeinander einzuschlagen, besoffen marodierend zu zerstören, was ihnen in den Weg kommt.
Alleine diese beiden Bilder, ein feiger Mob in Sachsen und hemmungslos wütende Fans im Osten wie im Westen, zeigen, dass das Problem woanders liegt.
Es ist die fehlende Antwort des Staates auf Gruppen, die das Recht ungesühnt brechen dürfen, die darüber lachen, wenn die Staatsmacht ohnmächtig Macht zeigen will. Solange Polizei und Justiz nicht gemeinsam und schnell diesem rechtsfreien Raum wieder mit Recht füllen, werden weiterhin Suchende Schuldige finden. Zumeist, wie in Clausnitz, die falschen.

Michael Falke, ÖDP Uelzen

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3 Kommentare

Schon die tatsache, dass im Deutschland des jahres 2016 überhaupt polizeibeamtInnen nötig sind, um flüchtlinge zu beschützen, ist beschämend.

Dem hinweis auf den schutz von fußballspielen möchte ich hinzufügen: Jahr für jahr werden innerhalb von knapp 14 tagen im jeweiligen februar tausende von frauen und mädchen heftigst sexuell belästigt - im bundesdeutschen karneval. Da gibt es keinen aufschrei ...

> "die Macht des Bildes hat wieder einmal gesiegt, ein nur Sekunden dauernder Ausschnitt genügt, um zu einem vernichtenden Urteil zu kommen."

Nö, das Bild hatte bei vielen keine Macht, sondern ihre ideologische Brille.
Auf dem Video ist klar zu sehen, dass da eine Gruppe ist, die laut ihre Meinung brüllt aber ansonsten gewaltfrei ist... weil wohl absehbar war, dass es dabei nicht bleibt, weil sich beides Seiten (auch die Asylanten provozierten laut Medienberichten) aufschaukeln, hat die Polizei das alles beschleunigt - und fertig.

Inwiefern die Demonstranten nun was illegales machten, weiß man nicht (ein paar wurden wohl ermittelt und angezeigt) aber auf dem Video machen die nix anderes als z.B. die bunten Antirechten mit ihren ständigen illegalen lauten Blockaden gegen "rechts" (bei denen die nicht mal so gewaltfrei bleiben wie die bösen Sachsen)

Insofern ist das alles Popelkram gewesen und manche machen aus Eigeninteressen einen Hype drum...

> "... aus Eigeninteressen einen Hype drum... einen regelrechten Medienrummel, Politikerrummel, der nur noch bescheuert ist. Tillich wird geradezu getreten, sich böse zu den Vorfällen zu äußern usw.."

Ja, aber letztendlich wird keiner gezwungen, diese Antirechtshysterie bis zum Kindergartenniveau auszureizen... da werden die meisten schon ihre egoistischen Eigeninteressen haben, egal ob nun politisch, wirtschaftlich oder was auch immer

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