Das haben wir nicht gewusst!
Aus dem Archiv der ÖDP Niedersachsen
Diese Aussage war schon vor siebzig Jahren falsch. Allerdings eine Notlüge, die auf Angst vor einem Terrorregime basierte. Ohne dieses Leugnen, dieses furchtbare Schweigen, wäre der Gang in den sicheren Tod gewiss gewesen.
Wenngleich wir heute in einer Zeit leben, in der wir mit unserer (?) Regierung mehr als unzufrieden sind, in einer Zeit voller Misstrauen gegenüber Medien, die ihrer Verpflichtung zur wahrhaften Berichterstattung nicht nachkommen, so haben wir das Recht, unsere Meinung fei zu äußern. Wir leben in einer Demokratie, was zumindest dann gilt, wenn man Demokratie damit gleichsetzt, dass wir alle paar Jahre ein Kreuzchen machen dürfen.
Wir haben das Recht zur freien Meinungsäußerung …. ich meine eher, dass wir die Pflicht dazu haben. Auf jeden Fall dann, wenn die Regierung einen Weg einschlägt, an dessen Ende ganze Landstriche zerstört, riesige Gebiete nicht mehr bewohnbar sein werden und die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährdet wird.
Die furchtbaren Folgen von Fracking sind in einem Umfang dokumentiert, der keinen Zweifel daran lassen kann, dass in diesem Fall nicht getäuscht wird. YouTube wirft bei der Eingabe des Begriffes „Fracking“ hunderttausende von Treffern aus, bei Eingabe des Namens der Dokumentation „Gasland“ sind es noch tausende. Sie dokumentieren ungeheure Schäden an uns und an unserer Mitwelt, sie zeigen verzweifelte Menschen, die um ihre Gesundheit und um ihr Lebenswerk gebracht wurden. Ein hoher, ein zu hoher Preis für einen auf kurze Zeit erzielten materiellen Gewinn.
Daher können auch Politiker nicht behaupten, dass sie „das“ nicht gewusst haben. Und wider besseres Wissen, vielleicht aber auch, weil sie einfach nur dumm und ignorant sind, verharmlosen sie die Gefahren dieser überflüssigen und umweltzerstörenden Energiegewinnung. Man forscht nach Methoden, die Sache sauberer und sicherer zu machen, was bekanntlich schon gründlich bei den Atomkraftwerken schiefgegangen ist.
Um es kurz zu fassen: Fracking birgt mehr Gefahren in sich als der sicherlich unsinnige Gedanke, jeder Mülldeponie in Deutschland zu gestatten, Atommüll zu lagern; dieser wäre, sofern zugänglich und sicher gelagert, eher zu kontrollieren als die flüssigen Giftstoffe und Gase, die aus mehreren tausend Metern immer einen Weg in das Grundwasser und die Versorgungsleitungen der Menschen finden werden.
Es bleibt in dieser furchteinflößenden Lage zunächst nur der Appell an das Gewissen unserer (noch einmal Fragezeichen) Volksvertreter und, wenn das nicht hilft, deren möglichst schnelle Abwahl.
Insoweit sollte man die Macht des „Kreuzchens“ nicht unterschätzen.