Daraus schließ ich messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.*
Die Woche, die angeblich über die Zukunft der Europäischen Union entscheiden soll, wurde bei genauer Betrachtung bereits vor Jahren eingeläutet. Ein Zusammenschluss verschiedenster Staaten mit höchst unterschiedlicher Kultur und Wirtschaftskraft um jeden Preis. Auch aus zu befürwortenden Gründen. Oder um ein „Bollwerk gegen den Bolschewismus“ zu errichten, um dem „nimmersatten Raubtier Kapitalismus“ neue Futterquellen zu erschließen?
Welche dieser Gründe in welchem Umfang zutreffen, wird kaum zu ergründen sein.
Zu beobachten ist seit Monaten ein bisweilen peinliches Gerangel um die Bedingungen, zu denen den Griechen die "Gnade des Verbleibs im Euroraum" gewährt werden soll. Beteiligt an diesem unwürdigen Spiel sind die „wohlhabenden“ EU-Länder, das das Blut der Gemeinschaft verwaltende Trio infernal, Spielball ist das griechische Volk.
Es wird so oder so für die Unfähigkeit der Politik bezahlen müssen. Noch in dieser Woche wird es eine Kompromisslösung geben, die fauler nicht sein kann und das Problem bestenfalls kurzfristig kaschiert. Denn ein Grexit darf nicht sein, kann nicht sein, da er den Irrweg europäischer Politik belegen würde.
Das den Griechen in unerträglichem Ausmaß verordnete Allheilmittel erinnert an ein Zitat von Oscar Wilde
Sparsamkeit armen Leuten zu empfehlen, das scheint mir ebenso lächerlich wie beleidigend. Es ist, als ob man einem Verhungernden riete, weniger zu essen.
Auch daraus schließe ich messerscharf, dass das Gebilde EU in seiner jetzigen Form auch nächste Woche noch existieren wird. Die beteiligten Politiker werden das Flickwerk wieder einmal als großartigen Erfolg feiern; wohlwissend, dass der Preis für eine verfehlte EU-Politik, die sich letztlich nur an ihrem wirtschaftlichen Erfolg orientiert, früher oder später bezahlt werden muss … ich tippe eher auf früher.
Ökologisch-Demokratische Partei - Kreisgruppe Uelzen
*Frei nach Christian Morgenstern „Die unmögliche Tatsache“