Wie die schöne Klosterkirche zur Pfarrkirche von Thierhaupten wurde
Geschichtlich gesehen hat Thierhaupten durch sein frühes Kloster eine ganz besondere Bedeutung. Hier, wo also einmal eine germanische Siedlung bestanden haben soll, wurde um das Jahr 750 n. Chr. ein Kloster gegründet.
Bei dem Besuch in der Klosterkirche Thierhaupten erzählte FRITZ Hölzl, Alt-Bürgermeister und Ex-Stellv. Landrat den Zuhörern die Sage, als der Bayernherzog Tassilo III. sich auf der Jagd verirrte und gelobte, ein Kloster zu erbauen, sollte er sein Gefolge wiederfinden. Und zwar an dieser Stelle. Da wies ihm eine Hirschkuh den Weg und Tassilo III. erfüllte sein Gelübde und stiftete das Kloster. Die Hirschkuh findet man auch heute noch im Wappensinnbild.
Das Kloster gehört zu den bayerischen Urklöstern, erklärt Hölzel, die für die Kultur und Geschichte der Gegend eine wichtige Rolle spielten. Durch die Rode- und Siedlungstätigkeit in unserem Gebiet machten sich die Mönche besonders verdient.
Doch auch vor Thierhaupten machte das Unglück nicht halt und so fanden Plünderungen 910 und 955 durch die Ungarn statt. Doch auch weitere Zerstörungen und Kriege machten dem Kloster zu schaffen. 1803 fiel dann das Kloster der Säkularisation zum Opfer und die Gebäude des Klosters mit dem Landwirtschaftlichen Betrieb wurden Privatbesitz. Der Staat übernahm die ausgedehnten Waldungen. Der letzte Abt blieb als Pfarrer in Thierhaupten und erwarb nach der Klosterauflösung die Klosterkirche zurück und schenkte sie der Pfarrei. Damit wurde die schöne Klosterkirche zur Pfarrkirche.
Übrigens ist es im Oktober 2012 genau 200 Jahre her, dass der letzte Abt die Kirche der Pfarrei schenkte.
Ein schöner informativer Rundgang.