Klostermühlenmuseum Thierhaupten – ein Rückblick auf 2015
Mit 4.500 Besuchern in nur 6 Monaten kann das Klostermühlenmuseum auf eine erfolgreiche und lebendige Saison 2015 zurückblicken. Das reichhaltige Programm in der alten Mühle und auf dem schönen Gelände rund um Bach, Mühlenwiese und Märchenstadel wurde gut besucht.
Mühlentag
Schon im Mai 2015 zum alljährlichen Höhepunkt, dem Deutschen Mühlentag, genossen mehrere Tausend Mühlenbegeisterte bei schönem Wetter das Fest. Mit Aktionen wie Brotbacken, Papierschöpfen, Märchenhören, Getreide mit Handmühlen schroten, Säckchen bunt bedrucken war für die ganze Familie viel geboten. Das kulinarische Angebot reichte von Gegrilltem bis zur Kaffee, Kuchen und Eiscreme. Eine Ausstellung über die Geschichte der Wasserkraft ergänzte das Gesamtkonzept des Mühlenmuseums, das vor allem 4 Mühlentypen mit Modellen und Texten erklärt, die einst zu Thierhauptens Klosterzeit arbeiteten.
Ausflugsziel für Schulklassen
Für Schulklassen ist und bleibt das Klostermühlenmuseum ein gefragtes Ausflugsziel. Vor allem von Mai bis Juli wurden viele Führungen mit Aktivteil gebucht. So konnten die Kinder an der Bütte arbeiten, um ihr eigenes Blatt Papier herzustellen oder am Museumsbackofen, wo jeder seine eigenes uriges Brot formen und backen konnte. Das knusprige Ergebnis wurde anschließend im Brotzeitstadel mit Heißhunger aufgegessen. Kindergartengruppen und Schüler verschiedener Schularten und Klassen beschäftigten sich auch mit Themen wie Wasserkraft, Ölpflanzen und Ölmühle oder ließen sich von Mühlenmärchen verzaubern. Eine Wanderung am Mühlenweg entlang zum ehemaligen Kloster sorgte jedes Mal für einen perfekten Ausflugstag.
Krabat in der Mühle
Schulklassen aus Diedorf und Friedberg erlebten im Mai und Juni fünfmal bei Einbruch der Dunkelheit das Klostermühlenmuseum auf besondere Weise. Mit Taschenlampen ausgestattet betraten die Kinder die alte Getreidemühle, die sich an diesen Abenden in die „schwarze Mühle am Koselbruch“ verwandelt hatte. Das nämlich ist der Schauplatz, an dem sich die Geschichte von Krabat, dem Mühlknappen abspielt. Ottfried Preußler erzählt sie in seinem berühmten Jugendbuch, das im Deutschunterricht von den Schülerinnen und Schülern gelesen wurde. Diese spannende und auch ein wenig unheimliche Geschichte wurde auf drei Stockwerken in der alten Getreidemühle zum Leben erweckt. Ganz im Dunkeln saßen die Zuhörer, kein elektrisches Licht wurde eingeschalten, nur kurz wurden die Taschenlampen angeknipst. Atemlos hörten alle Schüler dem Vorgelesen zu oder beteiligten sich lebhaft am Gespräch. Alle ließen sich von der Atmosphäre in der alten Getreidemühle beeindrucken. Durch allerlei „Spezialeffekte“ wurde die Entdeckungsreise auf den Spuren von Krabat ein spannendes Erlebnis mit Gänsehaut-Garantie. Auch im nächsten Jahr wird die abendliche Themenführung „Krabat in der Mühle erleben“ wieder für Schüler ab der 5. Klasse angeboten.
Viel Programm
Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm des Klostermühlenmuseums lockte stets viele Besucher an. Ein Balladenvortrag mit Harfenmusik, eine Diavotrag über den Lech, eine Zauberaufführung, ein Sonnwendfest, Weidenflechtkurse, ein Konzert mit Sepp Raith und vieles mehr fand seinen Platz im Klostermühlenmuseum. Märchennachmittage, Ferienprogramme und Kindergeburtstags-Aktionen zogen viele Familien und Kinder an. Einen besonderen Höhepunkt stellten Mühlenbesichtigungen für die ganze Familie dar, durchgeführt von der „Müllerin höchstpersönlich“, in historischer Tracht mit vielen Anekdoten und Einzelheiten aus dem Leben in der Mühle früher.
Barfußpfad
Auch im Mühlengarten neben dem Klostermühlenmuseum war einiges los. Die Naturpaten – Schüler der 4. Klasse der Grundschule Thierhaupten – legten gemeinsam mit Olga Ustinin von der Umweltstation Augsburg und Walter und Heidi Kommer, den Gartenbetreuern, einen Barfußpfad an. Auch heuer sind wieder Öl - und Energiepflanzen im Mühlengarten gewachsen wie Lein, Sonnenblumen, Kürbisse, Weiden und Miscanthus.
So geht also die diesjährige Museumssaison erfolgreich in eine konstruktive Winterpause bis dann am 1. Mai 2016 die Mühlentüren wieder offen stehen. Besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Helfern und Förderern, die alle maßgeblich dazu beitrugen, dass die Saison 2015 so erfolgreich bewältigt werden konnte.