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Wohnraumförderung im Landkreis Günzburg | Politik | Günzburg

Trotz angespannter Haushaltssituation werden auch in diesem Jahr zahlreiche Wohnungsbaumaßnahmen im Landkreis Günzburg durch den Freistaat Bayern unterstützt. Wie der heimische Landtagsabgeordnete Alfred Sauter (CSU) mitteilt, erhält der Landkreis Günzburg im Jahr 2010 auf dem so genannten 3. Förderungsweg vom Freistaat Mittel in Höhe von 737.000 Euro. Der Bund steuert weitere 40.000 Euro bei. Mit diesen Geldern können 41 Baumaßnahmen gefördert werden.

Durch die Fördermittel soll vor allem der Bau von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen unterstützt werden, die von den jeweiligen Bauherren selbst bewohnt werden. Das Landratsamt Günzburg legt für die Bewilligung der Förderung mehrere Kriterien zugrunde. So spielt neben dem Einkommen des Bauherrn auch die Größe des Bauvorhabens eine entscheidende Rolle für die zu gewährende Unterstützung.

Die Größe des Bauvorhabens bemisst sich dabei nach der Personenzahl der künftigen Bewohner. Geht man von einer „Durchschnittsfamilie“ mit zwei Kindern, also von vier Personen, aus, werden als Richtwert ca. 135 Quadratmeter benötigte Wohnfläche angenommen. Zudem ist auch der Standort des zu erbauenden Hauses oder der Eigentumswohnung für die Bemessung der Fördersumme ausschlaggebend. Das Baugrundstück wird zu diesem Zweck in eine von vier Gebietskategorien eingeteilt. Die Einteilung orientiert sich am Wert des jeweiligen Baugrundes, der durch die Lage des Grundstücks zu ermitteln ist. Dabei wird in vorwiegend städtische (Kategorie 1 und 2) und überwiegend ländliche (Kategorie 3 und 4) Gebiete untergliedert. Der Landkreis Günzburg mit seinen Städten und Gemeinden zählt so hauptsächlich zur dritten Kategorie. Zum Vergleich: Die Landeshauptstadt München wird der Gebietskategorie 1 zugeordnet.

Als weiteres Kriterium ist die finanzielle Belastung des Bauherrn durch sein geplantes Bauvorhaben heranzuziehen. Die Wohnungsbauförderung wird vor allem solchen Bauherren gewährt, die selbst nur schwer in der Lage wären, die finanzielle Belastung für ein Baudarlehen zu schultern und dadurch eine nicht mehr zumutbare Belastung für die gesamte Familie auf sich nehmen müssten. Bauherren, die über ausreichend Eigenkapital oder ein überdurchschnittlich hohes Einkommen verfügen, werden folglich von der Förderung nicht bedacht.

Landtagsabgeordneter Alfred Sauter: „Auch im vergangenen Jahr hat die Zahl der Wohnungen im Landkreis Günzburg weiter zugenommen. Es konnte ein Zuwachs von 0,36 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 53.913 Wohnungen verzeichnet werden.“ Je 1.000 Einwohner stehen 447 Wohnungen zur Verfügung. 254 Wohnungsneubauten wurden 2009 genehmigt (2008: 258) und 221 Wohnungen wurden fertig gestellt (2008: 301). Der Neubau von Wohnungen sank gegenüber dem Vorjahr um 26,6 Prozent. „Damit konnte sich 2009 auch der Landkreis Günzburg nicht gegen den bayernweiten Abwärtstrend bei den Wohnungsfertigstellungen stemmen. Noch im Jahr 2008 betrug das Wachstum bei den Wohnungsfertigstellungen im Landkreis Günzburg 4,5 Prozent – bei einem Rückgang von 17,5 Prozent in ganz Bayern. Ohne die staatliche Förderung wäre die Situation auf dem Wohnungsmarkt noch deutlich kritischer“, so Sauter.

Der Abgeordnete: „Das Bayerische Wohnungsbauprogramm ist eine unverzichtbare Stütze für den Wohnungsbau.“ Deshalb halte der Freistaat die Wohnraumförderung im Gegensatz zu anderen Bundesländern auf hohem Niveau und stelle wie bereits im Vorjahr auch 2010 wieder insgesamt 215 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sei allein im vergangenen Jahr unter anderem der Bau bzw. der Kauf von fast 3.500 Eigenwohnungen unterstützt worden. Sauter weiter: „Der Trend zu kleineren Haushalten sowie der steigende Anteil älterer Menschen wird die Nachfrage nach Wohnraum in qualitativer und quantitativer Hinsicht verändern. Auch der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für Familien wird zunehmen. Dies führt deutlich vor Augen, dass Bayern in erheblichem Maße zusätzlichen Wohnungsbau benötigt.“

Der Freistaat alleine könne die notwendige Trendwende beim Wohnungsbau in Bayern jedoch nicht herbeiführen. „Wesentliche Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau werden vom Bund gesetzt“, betont Alfred Sauter. Die zu niedrige Zahl an Wohnungsfertigstellungen führt der Günzburger Landtagsabgeordnete vor allem auf die von der SPD veranlasste Streichung der Eigenheimzulage sowie auf mangelnde steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten zurück. „Zusätzliche Impulse, wie die Wiedereinführung einer degressiven Abschreibung im Mietwohnungsbau verbunden mit flankierenden steuerlichen Maßnahmen zur Förderung der Klimaschutzziele würden helfen, zusätzliches Anlagekapital freizusetzen. Damit könnte das Angebot an attraktivem und erschwinglichem Wohnraum erweitert werden“, so Landtagsabgeordneter Alfred Sauter abschließend.

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