Jugendarbeit in Bayern noch immer Stiefkind der Regierung
FW fordert Stärkung des Ehrenamts in der Jugendarbeit
„Der finanzielle Kahlschlag, den die CSU unter Stoiber in der bayerischen Jugendarbeit betrieben hat, ist dramatisch und überall spürbar. Die Staatsregierung unternimmt dennoch nichts, um die gravierenden Folgen für Tausende Ehrenamtliche zu lindern, kritisiert Thorsten Glauber, jugendpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Wähler im Bayerischen Landtag. Ohne Ehrenamtliche lägen jedoch ganze Gesellschaftsbereiche brach, der soziale Sektor bräche zusammen, zukunftsweisende Projekte wie die offene Ganztagesschule könnten ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen nicht existieren. Kostenlose Freizeitangebote jenseits der Schule, wie sie etwa der bayerische Jugendring (BJR) anbietet, seien seit Jahren von Kürzungen betroffen. So verfüge der BJR nicht über genügend Mittel, ehrenamtlich tätigen Jugendlichen die Jugendleiter (Julei) - Card kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Glauber: „Jugendliche müssen dreistellige Euro-Beträge bezahlen, um den Trainingsschein machen zu können. Es ist ein Skandal, dass es Jugendliche sogar Geld kostet, ehrenamtlich tätig sein zu dürfen!“ Glauber, der acht Jahre lang BDKJ-Vorstand war und in vielen Bereichen Jugendarbeit geleistet hat, fordert: „Das Ehrenamt im Allgemeinen und in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit im Speziellen müssen endlich gefördert werden“.
Die Fraktion der Freien Wähler im Bayerischen Landtag fordert eine eigenständige Jugendpolitik, die die Rechte von Kindern und Jugendlichen in der Öffentlichkeit vertritt. Glauber: „Der Bericht der Enquête-Kommission des Landtags zum Thema „Jungsein in Bayern“ hat qualifizierte Empfehlungen entwickelt. Sie müssen aber jetzt auch endlich umgesetzt werden!“ Außerdem brauche Bayern nach elf Jahren ein neues Kinder- und Jugendprogramm, das den gesellschaftlichen Herausforderungen angepasst ist. Ein interfraktioneller Antrag zur Fortschreibung des Programms soll in wenigen Tagen im Plenum eingebracht werden.
Jeder dritte Deutsche arbeitet ehrenamtlich, setzt sich in seiner Freizeit ohne Vergütung für soziale Zwecke und die Gesellschaft ein. Glauber: „Die Politik muss erkennen lassen, dass bürgerliches Engagement Eckpfeiler einer demokratischen und modernen Gesellschaft sind. Sie muss Antworten auf die Hoffnungen und Ängste junger Menschen geben. Wir müssen Jugendliche mit Respekt behandeln und fördern. Leider wachsen junge Menschen oft in einem Umfeld auf, in dem die Rahmenbedingungen zu wünschen übrig lassen. Es muss andere Herausforderung als das derzeit zunehmende Komasaufen für sie geben.“
Die Jugendarbeit des Bayerischen Jugendrings (BJR) startete am Freitag, 15.05.2009, 15.15 Uhr die Aktion „Helden24“ im Rahmen der ARD-Themenwoche „Ist doch Ehrensache!“. Jugendliche bewältigen an acht Orten in Bayern ehrenamtlich gemeinnützige Aufgaben – 24 Stunden lang gegen die Uhr, denn Schluss ist am Samstag um 15.15 Uhr.
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