Früchte der Zukunft? Grüne Gentechnik im Fokus
Kontrovers diskutiert wird im Landkreis die Frage der Grünen Gentechnik. Landwirte, Imker und Verbraucher sind gleichermaßen skeptisch. Der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein setzt sich für gentechnikfreie Zonen ein, hält es aber für wichtig, die Forschung voranzutreiben.
Nüßlein begrüßt eigenen Worten nach die Haltung von Landesumweltminister Söder, der Bayern zur gentechnikfreien Region machen möchte. Er, Nüßlein, sei auch der Auffassung, daß man dies in eigener Souveränität tun könne, ohne die EU um Erlaubnis zu fragen. Nüßlein: „Wir müssen den Brüsseler Bürokraten viel öfter die Stirn bieten.“
Daß die Meinung der CSU beim Thema Gentechnik nicht einhellig sei, liege nach Nüßlein an der Komplexität der Fragestellung und daran, daß die CSU eine konservative Partei sei, die immer auch die Chancen neuer Technologien im Auge habe. Entsprechend müsse man die Forschung voranbringen, allerdings dort, wo sie hingehöre: in Labor und Treibhaus. Bayern und Deutschland müßten Forschungsstandort bleiben.
Chancen und Risiken könne man beim derzeitigen Stand der Wissenschaft noch nicht qualifiziert gegeneinander abwägen. Deshalb komme man um eine differenzierte Position nicht herum.
Unter diesem Gesichtspunkt habe Horst Seehofer noch als Bundeslandwirtschaftsminister die Grenz- und Abstandsregeln und damit die Vorschriften seiner grünen Vorgängerin Renate Künast verschärft.
Eines sei auch Fakt: der Welthandel beschere uns schon heute eine Menge gentechnisch veränderter Produkte. So seien zum Beispiel 80 Prozent des Sojas, das in Deutschland verwendet werde, genetisch verändert.
Während man daran wohl nichts ändern könne, sei es Aufgabe der Politik, gerade die Landwirtschaft vor Technologiemonopolisten zu schützen. Das Recht am eigenen Saatgut müsse sichergestellt und jede Form von Abhängigkeit vermieden werden. Hier fehlten noch entsprechende rechtliche Grundlagen, die neben biologischen Bedenken einem landwirtschaftlichen Einsatz entgegenstünden.