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Dokumentation: Klarer Kurs, Herr Aiwanger?

  • Foto: aboutpixel.de Fragezeichen © Werner Linnemann
  • hochgeladen von Stephan Schwarz

FW-Chef Hubert Aiwanger auf Wackelkurs: Monatelang hat er Bundespräsident Horst Köhler die Unterstützung der Freien Wähler bei der Bundespräsidentenwahl versichert. Jetzt kippt er um.

Wir dokumentieren Aiwangers Zick-Zack-Aussagen:

Vor der Landtagswahl ließ Aiwanger keinen Zweifel, dass die Freien Wähler Horst Köhlers Wiederwahl als Bundespräsident unterstützen:
* "Köhler hat das Beste aus seinem Amt rausgeholt. Wir haben eigentlich keine Veranlassung, ihm hier ins Knie zu schießen." Aiwanger am 22. September 2008 - sechs Tage vor der Landtagswahl
* "Es ist definitiv so, dass sich Köhler um die Freien Wähler keine Sorgen zu machen braucht, wenn es darauf ankommt in der Bundesversammlung." Aiwanger am 23. September 2008 - fünf Tage vor der Landtagswahl

Ein erster Wackler Aiwangers dann am 24. Januar 2009, nachdem ein Treffen mit Gesine Schwan vereinbart wurde:
* "Wir wollen jedem die faire Chance geben, sich uns vorzustellen. Wir sind eben das Zünglein an der Waage."

Und schon kurz darauf wieder Rückkehr zur alten Position:
* "Wir werden ganz deutlich Köhler wählen." Aiwanger am 7. Februar 2009

Vor dem Gespräch mit Gesine Schwan stellt Aiwanger klar:
* "Wir haben uns für Horst Köhler entschieden und dabei bleibt es." Aiwanger am 20. Februar 2009 um 12 Uhr

Nur zwei Stunden später ist dann wieder alles anders:
* Die Nachrichtenagentur ddp meldet: Der FW-Landesvorsitzende Hubert Aiwanger lehnte es nach dem Gespräch ab, eine Wahlempfehlung für die Bundespräsidentenwahl im Mai abzugeben: "Ich kann niemandem den Stift führen. Gesine Schwan ist eine sehr weit blickende Person."

Wenn Aiwanger zusammen mit Kommunisten der Links-Partei eine Bundespräsidentin wählen will, hat er alle seriösen politischen Grundsätze über Bord geworfen.

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5 Kommentare

Bitte den ganzen Text veröffentlichen und nicht die Brocken rausgreifen, die mir gerade passen:

Aiwanger bezeichnete das Gespräch mit Schwan als "sehr interessant und offen." Es gebe aber keinen Grund, die Meinung zu ändern, sagte er. Allerdings könne er "niemandem den Stift führen".

und wie das mit dem Stift führen geht, kennt die CSU von der Bundespräsidentenwahl 2004

... Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis war 2004 Mitglied der 12. Bundesversammlung. Sie war von der CSU nominiert worden und vertrat das Land Bayern. Nach Bekanntgabe der Wahl Horst Köhlers zum Bundespräsidenten ging sie nach Aussage der Oberpfälzer SPD-Landtagsabgeordneten Marianne Schieder auf die unterlegene Kandidatin der SPD Gesine Schwan zu, fiel ihr um den Hals und sagte zu ihr: „Sie sind eine wunderbare Frau. Ich habe Sie gewählt!“ Daraufhin habe Schwan sich bedankt und die Umarmung zurückgegeben...

und weiter

...Fürstin Gloria von Thurn und Taxis darf in diesem Jahr nicht für die CSU an der Bundespräsidentenwahl teilnehmen. CSU-Chef Horst Seehofer sagte nach Angaben von Teilnehmern vor der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth, seine Partei werde in diesem Jahr keine Paradiesvögel in die Bundesversammlung entsenden. Seehofer habe zwar nicht den Namen der 48-jährigen Adeligen genannt. Allen sei aber klar gewesen, dass er mit seiner Aussage die Hausherrin des Regensburger Schlosses Sankt Emmerau meinte.....

Ich verlass mich darauf, was der Hubert Aiwanger mir persönlich gesagt hat und nicht auf das, was die Medien heute wieder sensationell berichten.

Zu Frau Thurn und Taxis...da mögen Sie durchaus recht haben, aber Sie hat sich halt nicht während der Landtagswahl damit gebrüstet, Horst Köhler zu wählen und sich so unter Vorspiegelung falscher Tatsachen auf Wählerstimmenfang gemacht. Das ist für mich der entscheidende Unterschied zu Herrn Aiwanger. ;-) Wollen Sie das ernsthaft leugnen?

Schön dass Sie einen so direkten Kontakt zu Herrn Aiwanger haben...ich gehe davon aus, dass er nichtmal mehr weiß, was genau er Ihnen gesagt hat. Immerhin wechselt er zu dem Thema seine Meinung häufiger seine Meinung als der normale Bürger seine Unterwäsche. :-)

Stephan,
ich denke, wir sind mit Schuld an der ganzen Misere.
Wir haben gewählt, habenabgenickt, was der Politiker gesagt hat und wenn er dann umgefallen ist, war es eben Schicksal.
Heute fangen wir an, zu protestieren und zu brandmarken und die Politiker werden vorsichtiger.
Leider gibt es immer noch diesen "Hurra, wir sind die Sieger" Effekt.
und manchem, der ein Parteibuch für einen Hirnersatz hält, ist sowieso nicht zu helfen.
Schau mal: Wir in Niedersachsenhaben jetzt einen "Augenarzt" als Wirtschaftsminister. Ob der den besseren Durchblick hat??

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