Mit Gisela im Harz – und der Hexe Nileve (Evi Römer) auf dem Besen zum Hexentanzplatz.
Man muss es erlebt haben – man kann es nicht erzählen – mit der verrücktesten Hexe begibt sich meine Gruppe hoch zum Hexentanzplatz bei Thale. Unser Busfahrer wird direkt verhext und zum Teufel. Nun ja, Busfahrer waren ja schon immer kleine Teufel.
Der Hexentanzplatz liegt auf einem 454 hohen Felsplateau, das sich hoch über dem Bodetal erhebt,
Die Hexe Nileve erzählt uns viele Geschichten und Sagen von kreischenden Hexen und Teufel mit glühenden Augen. In der Walpurgisnacht flogen die Hexen auf ihren Besen von hier zum Blocksberg um sich mit dem Teufel zu vermählten.
Der Ausblick von hier oben in den 280m tiefen Canyon des Bodetales lässt uns erschauern.
Die Hexe Nileve erzählt uns hier die Geschichte von Brunhilde aus unserer Gruppe. Allerdings geschah dies in einem früheren Leben:
„Einst war Brunhilde eine schöne Königstochter und der Riese Bodo begehrte sie zur Frau. Brunhilde aber wies Bodo und sein ungestümes Werben ab.
Eines Tages ritt unsere Brunhilde auf ihrem Ross durch die Wälder und erfreute sich an der Natur. Da hörte sie plötzlich ein Stampfen und Unterholz brach. Auf seinem Pferd näherte sich Bodo. Er hatte Brunhilde verfolgt und bedrängte nun das Mädchen. Brunhilde jagte kreuz und quer durch den dichten Wald, doch sie konnte ihren Verfolger nicht abschütteln.
Plötzlich stockte ihr Ross. Vor Brunhilde lag ein gähnender Abgrund. Bodo war inzwischen bedrohlich nahe gekommen. Da gab die schöne Königstochter ihrem Pferd die Sporen und setzte zum Sprung über die tiefe Schlucht an. Der Sprung glückte und tief grub sich der Huf des Rosses beim Aufsetzen in den Felsen ein.
Unsere Brunhilde war gerettet, jedoch ihre goldene Krone fiel während des Sprungs in die Tiefe und versank in dem reißenden Fluss.
Bodo versuchte ebenfalls die andere Seite der Schlucht zu erreichen. Er stürzte aber mit seinem Pferd in die Tiefe und wurde als Strafe in einen Hund verwandelt. Man sagt, er bewache die Krone Brunhildes auf ewige Zeiten auf dem Grunde des Flusses, der nach ihm benannt wurde – Bode“.
Bevor wir den Hexentanzplatz wieder verließen um hinunter nach Thale zu schweben habe ich noch meine Gäste gezählt, um alle wieder wohlbehalten mit zum Bus zurück zu nehmen.
Auf die Zählerei von der Hexe Nileve darf man sich ja nicht verlassen:
„Du musst verstehen! Aus Eins mach Zehn, und Zwei lass gehn, und Drei mach gleich, So bist du reich. Aus Fünf mach Sechs, so sagt die Hex`, mach Sieben und Acht, so ist´s vollbracht: Und Neun ist Eins und Zehn ist keins“.
In jedem Fall sind wir alle wieder wohlbehalten im Hotel in Alexisbad angekommen.