21.000 Evangelische feierten Stadion-Gottesdienst
Straßenfest-Atmosphäre auf der Mercedesstraße bei strahlendem Sonnenschein
Volker Kauder: „Wir wollen, dass alle Menschen frei und unbedrängt ihren Glauben leben können.“
Internationale Gäste berichteten
Rund 21.000 Besucher aus ganz Deutschland feierten heute in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena und auf der Straße vor dem Stadion den Christustag 2014. Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Teil Seiner Geschichte“. Christen aus verschiedenen Teilen der evangelischen Kirche verfolgeten ein abwechslungsreiches Programm, bei dem zentrale Aussagen des christlichen Glaubens im Mittelpunkt standen. Während der Pausen informierten rund 130 christliche Organisationen, Vereine und Werke auf der eigens gesperrten Mercedesstraße und neben dem Stadion über ihre Arbeit. Für rund 1.500 Kinder wurden zahlreiche Spielbereiche und ein eigenes buntes Programm in der SCHARRena und anderen Räumen angeboten. Hauptveranstalter waren die Christusbewegung „Lebendige Gemeinde“, der CVJM-Gesamtverband in Deutschland e.V., die Deutsche Evangelische Allianz und der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband.
Ralf Albrecht, Dekan in Nagold und Vorsitzender des Christustag-Mitveranstalters Christusbewegung „Lebendige Gemeinde“ zeigte sich sehr zufrieden: „Das war ein Tag, der unser eigentlichstes Ziel voll erreicht hat: Dass viele Christen zusammenstehen, dass sie gemeinsam öffentlich sagen, was vor Gott gilt. Und dass sie einen Meilenstein hin auf das Reformationsjubiläum 2017 gestalten: Jesus Christus allein ist die Mitte unseres Glaubens. Das macht richtig Mut, auch die nächsten großen Schritte anzugehen, wie den Christustag 2015 auf dem Kirchentag.“
Gäste berichten über Situation von Christen in anderen Erdteilen
Zahlreiche Details im Programm nahmen auf das Motto „Teil Seiner Geschichte“ Bezug. So kamen verschiedene internationale Gäste in die Mercedes-Benz Arena und gaben den Zuschauern einen Eindruck davon, was es heißt, in anderen Erdteilen Christ zu sein. Die Hauptpredigt hielt der Bildungsfachmann und Unternehmer Dr. Kim Chin Kyung. Er ist Präsident zweier christlich geprägter Universitäten in Nordostchina sowie Nordkorea, mit deren Gründung er weltweit für Aufsehen sorgte. Kim fand mit 15 Jahren in einem Schützengraben des Koreakrieges zum christlichen Glauben. In seinem Vortrag am Vormittag sprach er über seine Überzeugung, dass bedingungslos gelebter christlicher Glaube auch heute noch die Welt verändern kann.
Das Thema Christenverfolgung griff Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, in einem Kurzvortrag am Nachmittag auf. „Die Verfolgung von Christen hat weltweit dramatisch zugenommen. Religionsfreiheit bleibt daher ein wichtiges Thema. Wir wollen, dass alle Menschen frei und unbedrängt ihren Glauben leben können.“ Das gelte für Deutschland, wo Muslime große Moscheen bauen dürften, aber das sollte auch in der islamischen Welt gelten, wo Christen ihre Kirchen bauen wollen. Auch dürfe Deutschland nicht zulassen, dass eine Frau im Sudan hingerichtet wird, nur weil sie ihrem Glauben an Jesus nicht abschwören möchte. er setze sich mit seinen Möglichkeiten dafür ein, dass der Frau geholfen wird. Die Anwesenden bat Volker Kauder: „Ich bitte Sie, täglich für verfolgte Christen zu beten.“
Der Christustag 2014 knüpfte an eine lange Tradition an: Seit über 50 Jahren laden evangelische Christen in Baden-Württemberg an Fronleichnam zu Glaubens- und Bibelkonferenzen ein. In der Vergangenheit weiteten sich diese Konferenzen immer wieder zu bundesweiten „Gemeindetagen unter dem Wort“ aus. Eine gemeinsame Feier im Stuttgarter Stadion gab es zuletzt vor 25 Jahren.