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Offen gesagt: URLAUB IST MACHBAR

  • Die Entdeckungen auf dem Weg des Ausruhens sind derart vielfältig, dass sie beim Rückblick unbezahlbar wertvoll erscheinen.
  • hochgeladen von Christel Pruessner

(Offen gesagt)
Urlaub einmal anders erleben

Einmal im Jahr richtig Urlaub – das muss doch machbar sein, oder? Machbar, klar, das ist überhaupt kein Thema. Und schon kommt aus der einen Ecke der Protest: „Ich habe seit 14 Jahren keinen Urlaub machen können.“ Ein nächster ergänzt für sich: „Das kann ich mir gar nicht leisten.“ Wer sich an dieser Stelle überhaupt noch damit auseinandersetzt, beweist großen Mut. Keinen Urlaub machen können? Das kann schon mal gar nicht sein. Jeder abhängig Beschäftigte in unserem Land muss eine gewisse Zeit im Jahr ohne verpflichtende Arbeit verbringen dürfen. Diese Auszeit ist notwendig für jeden Menschen. Doch schon ist die nächste Gefahrenquelle aufgetan: Sich aus der täglichen Arbeit heraushalten, gar nicht hinschauen, einfach mal den Körper, den Kopf zur Ruhe kommen lassen, das hat mit Leistung nichts mehr zu tun, das ist genau das Gegenteil, das kostet nichts außer dieser Entscheidung: Jetzt ist der Start und in vierzehn Tagen ist das Ziel. Da schreit der Kaufmann auf, dem seine Kunden abhanden kommen könnten. Da schreit der Alleinerziehende auf, Familie sei doch auch Arbeit. Und alle zusammen im Chor: „Wie soll ich den Urlaub bezahlen?“ Sie denken an Reisen in ferne Länder – Tapetenwechsel sagen sie dazu, mal etwas anderes sehen. Und warum nicht diese Auszeit einfach mal als Zeit der Ruhe annehmen? Die Scheckkarte in den Schrank packen und mit vertrauten Menschen nach neuen Wegen suchen – für diese Wochen der Erholung das Auto stehen lassen, die Füße entdecken, den kleinen Bach an der Ortsgrenze entlanggehen, in den Wald gehen und die Augen wandern lassen, kleine Experimente mit den Kindern wagen. Was und wer begegnet mir, wenn ich frei und unbelastet bin? Die Tiere auf dem Feld, ein Mensch, den man lange nicht mehr gesehen hat, der schmeichelnde Duft einer immer noch unbekannten Pflanze. Außerdem kann man sich selbst ganz neu begegnen. Urlaub und Ferien sind machbar, und sie sind viel wertvoller, als der Sonderpreis der angeblich tollen Reise in die Ferne es verspricht. Urlaub – die erlaubte Zeit, in der man nicht in der Pflicht steht. Und wo kommt jetzt der liebe Gott ins Spiel? Der spielt die ganze Zeit schon mit, denn es ist sein Geschenk für uns, dass wir Zeiträume haben dürfen, auch für das Erholen. Jeden Tag der wohltuende Schlaf, jede Woche der Ruhetag, jedes Jahr die Ferien.

Veröffentlicht im DEISTER ANZEIGER (tägliches Heimatblatt von HAZ und NP) am 1.7.2011) - Die Redaktion hatte aus meinem Text einen wirklich guten gemacht, das muss der Neid ihnen lassen! DANKE

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8 Kommentare

> "und dann soll man sich auch noch selbst bemühen und selbst planen"

Eben - aber dafür sind ja Vaterland und TUI da ;-)

> "und das Ganze dann auch umsetzen, wer kann das noch........."

Eben - aber dafür hat die Touristikbranche eine Lösung erfunden. Die haben sie sich von der Fremdbetreuung abgeguckt, wo Eltern ihre Kinder abgeben, wenn sie lieber arbeiten gehen wollen. So kann man sich jetzt im Reisebüro eine Reise buchen und wenn man selbst in der Zeit lieber arbeiten will oder muss, kann man sich jemanden mieten, der die Reise für einen macht. Gegen Aufpreis gibt es dann Extras, wie Andenkenbeschaffung, Fotoerstellung (ggf. mit Montage des eigenen Bildes in die Urlaubslandschaftsfotos), Postkartenverschickung, usw.)

;)))

Andreas,

Du hast eine neue Geschäftsidee entwickelt! ;-)

Echt?! Mist, jetzt hab ich sie verraten... ;)

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