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WIEDER EINE SAU, DIE DURCHS DORF MUSS?

Nun brauchen wir bestimmt nicht mehr lange warten.
Die nächste Sau steht schon vor der Rampe,
uns vier Wochen bei Laune zu halten.

Da muss man sich einfach mitziehen lassen. - MUSS!!!
Das wird einfach so von uns erwartet! - ABER BITTE SEHR!!!

Und wehe einer meckert über zu viel Ballaballa! - WEHE!!!
Dann sind es nur die Miesmacher, die Nörgler, die ewig Gestrigen, die verkappten Sozialisten.

Das geht schnell - ganz schnell - hat uns die aktuell hoffentlich beendete LENA-Sowieso-Saison unfreiwillig grad vormachen müssen.
Fragte man heute auf dem Tramm-Platz in Hannover die Tausenden nach einem gewissen Johann-Sebastian Bach - "Kenn ich nicht, nie gehört!" - Fragt ich sie nach Dire Straits, Mark Knopfler, David Knopfler, John Illsley, oder Pick Withers - was meinst Du, was bekäme ich als Antwort?

Noch vor gar nicht langer Zeit mussten wir sogar alle ganz traurig sein, das war Pflicht. Und als dann jemand mal fragte, warum man denn so traurig sei, kam schlimmsten falls auch noch der böse Blick, "wie kann es sein, dass Du den den nicht kennst!" --- aber fragen wir doch mal nach Horst Köhler, schon mal den Namen gehört?! - Muss man auch nicht kennen, der redet ja nur von Krieg, wenn die Handelswege gefährdet sind! Wen interessiert das schon!

Interessant an dieser inzwischen ununterbrochenen Schweine-Jagd durchs Land ist immer wieder, dass mir andere vorschreiben wollen und gewaltsam auf die Mattscheibe und in die Zeitung quetschen, worüber ich mich gefälligst zu freuen habe.
Das wird andernorts eigentlich Diaktatur genannt - oder mit dem in unseren Breiten so gerne und falsch benutzten Begriff Sozialismus abgestempelt.

Kann es sein, dass hier eine besondere Art von Sucht bedient wird?
Und es geht gar nicht um die Freude für oder um die Trauer mit dem anderen, sondern es geht um das Bedürfnis, endlich mal wieder sich freuen zu dürfen, worüber auch immer, endlich mal wieder traurig sein zu dürfen, --- ich muss mich noch nicht einmal erklären, der öffentlich genannte Grund wird mir ja gardezu gratis angeboten - mit Würstchenbude und Devotionalien aller Art gleich am Rand des Spielfeldes.
Und morgen sieht alles ganz anders aus.

Mich erinnert das an die erste Mondlandung!
An den Besuch der Queen (1967!)

Mich erinnert das an die Schilderungen vom Reichsparteitag und die dazu gehörende Redewendung der 50er und 60er Jahre
"Das wird mir ein innerer Reichsparteitag sein"

Was aber war jetzt bloß der Reichsparteitag?
Auch so eine Sau, die durchs Dorf getrieben wurde!
Eine sehr gefährliche Sau oben drein!

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MedienrummelMassenhysterie

9 Kommentare

@ Thomas; es geht nicht um Deine Freude! nicht um Deine Trauer!
Es geht (total vereinfacht) um die Vermarktung.

Wer mit dem Produkt "Lena" nichts anfangen kann/konnte; wer mit Fußball nichts am Hut hat, usw. diese Themen werden in einer derart erschlagenden Breite dem werten Publikum per Print- oder elektronischer Medien um die Ohren geschlagen, dass es kein Entkommen geben kann.

Das Produkt "Lena" wurde drei Monate durch und durch gekaut. Eine Wissenschaftssendung in ARD hat einen geringeren Wert, als der Empfang eine liedersingenden Menschen. - Es geht um Einschaltquoten! Um Geld!

Vor wenigen Tagen (3.6.) druckte die HAZ einen Leserbrief mit folgendem Wortlaut ab:
"Noch kein Wissenschaftler der MHH ist bei der Rückkehr von einem Kongress, auf dem er über eine von ihm entwickelte Therapie, die Tausenden das Leben retten kann, berichtet hat, nach der Landung auf dem Flughafen vom Ministerpräsidenten auf einem roten Teppich begrüßt worden. Um der Banalität die Krone aufzusetzen, erfolgt ein Eintrag ins Goldene Buch, und etwa 20.000 Menschen stehen vor dem Rathaus und sind total aus dem Häuschen. Nichts gegen unsere Lena; sie hat ein hübsches Liedchen gesungen. Aber in was für einer Welt leben wir eigentlich? Wegen eines gewonnenen trivialen Schlagerwettbewerbs schreiben sich die Journalisten die Finger wund, und die Menschen verlieren beinahe die Fassung. Hier wird eine bedenkliche Tendenz zur Banalität in unserer Gesellschaft sichtbar."

Genau so!

> "druckte die HAZ einen Leserbrief mit folgendem Wortlaut ab"

Absolut zutreffender Leserbrief!

Allerdings sollte man auch nicht gegenrechnen.

Da gewinnt eine einen internationalen Wettbewerb, Tausende jubeln und die Medien schlachten das aus.
Warum auch nicht?
Wichtig ist doch, dass niemand angegriffen wird, nur weil er Lied und Sänger doof findet und ihm der Wettbewerb am Arsch vorbei geht.

Und einen erfolgreichen Wissenschaftler kann man ja auch zusätzlich feiern - denn das muss sich nicht gegenseitig ausschließen.

Christel, Deinen Bericht und Deine ergänzenden Kommentare kann ich hundertprozentig unterschreiben. Hast mir aus der Seele gesprochen.
Gruß Günther

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