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Trügerische Dunkelheit - Earth Hour

Man schaue dem Volk aufs Maul. Suche nach Leidensdruck. Findet das Klima. Über Klima wird viel geredet, zerredet, spekuliert, hofiert, Kerosin verballert, Weltklimagipfel intoniert. Und wissen die Teilnehmer auch, was sie getan haben, wenn sie wieder zuhause sind? Was tun sie für die Nachhaltigkeit? Reden, schreiben, korrigieren, schreiben. Aus dem Vorhabenelefanten wird eine Maßnahmenmaus.

WWF kennt sich da aus. Hat Leidensdruck erkannt. WWF weiß auch, wie Bekanntheitsgrad und Glaubwürdigkeit erhöht wird. WWF Australien erfand die „Earth Hour“ zur Klimarettung. Am 31. März 2007 zwischen 19.30 Uhr und 20.30 Uhr Ortszeit sollte durch symbolisches Ausschalten von unnötiger Beleuchtung auf Energieverschwendung hingewiesen werden.

Auch wenn die Lichter weiter brannten, so ein australischer Zeitzeuge, Sydney Earth Hour machte weltweit Furore. Auch in Deutschland sind seither einige Städte dabei. Sage und schreibe: 2012 wurden in 132 Orten am vergangenen Samstag Lichter an öffentlichen Gebäuden ausgeknipst – allerdings nur für eine Stunde. Retten solche Aktionen das Klima? Wird dadurch das Konsumverhalten der Bürger nachhaltig beeinflusst?

Das kann man getrost verneinen. Denn dazu bedarf es konsequenter Bewusstseinsförderung. Am Brandenburger Tor wurden zwar symbolisch die Lichter ausgeschaltet. Gleichzeitig zündete man aber 5.000 Kerzen an, die mitnichten Nullemittenten sind. Hauptsache war mal wieder, man ist happy im Happening.

Diese Abschaltaktionen sind ganz sicher nicht imstande, nachhaltiges Energiebewusstsein zu erzeugen. Lichter aus, Kerzen an und nach einer Stunde geht’s in die nächste, taghell erleuchtete Kneipe, anstatt still und leise nach Hause zu gehen und sich zu fragen, wie kann ich ab sofort die Klimaziele auf meine Weise, mit meinem Verstand und mit meinem Willen, aber auch mit meinem Geld, unterstützen.

Vor Kurzem vermeldete die lokale Presse in Springe, die Stadtwerke wollen das Fernwärmenetz Süd anpacken. Als erster Wärmekunde habe der Blutspendedienst einen Vertrag unterschrieben. Rund 300.000 Euro solle der Anschluss kosten, die sich die Vertragspartner teilen wollen. Als einer der größten Wärmeverbraucher in Springe, so hieß es, erspare man der Umwelt so gut 450 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Unter den Tisch gekehrt wurden die Emissionen, die aus Ver- und Entsorgungstransporten der Biogasanlage sowie aus dem Betrieb der BHKW resultieren.

Also ist alles Augenwischerei, der Umwelt bleibt wieder einmal nichts erspart. Darüber möge man beim DRK ebenso nachdenken, wie über eine Energieeffizienzuntersuchung der Blutbank und dem nahegelegenen DRK-Altersheim. Die Blutbänker würden sich wundern, welche Einspar- und Umweltentlastungspotenziale erzielt werden könnten.

Das geht übrigens auch jeden Einzelnen an. Licht an, ja, aber richtig mit Energiesparleuten. Wäsche waschen und trocknen, ja, aber nicht mit museumsreifen Waschmaschinen und Trocknern. Kühlen, ja, aber nicht mit veralteten Kühlgeräten. Auch das Klimaschutzgutachten der Stadt Springe räumt der Energieeinsparung in Haushalten sehr hohe Priorität und größte Umweltentlastung ein. Biogas und Nahwärme rangieren untergeordnet.

Die Stadt Springe und ihre Stadtwerke haben die Chance des Gutachtens nicht verstanden. Es gab noch keine öffentlichen Energiesparappelle und Anreize, sich von Nachtspeicherheizungen zu trennen, Altgeräte gegen bezuschusste Neugeräte einzutauschen und, und, und. Warum auch: eingesparte Energie schmälert die Erträge. Wirtschaftlich uninteressant würde ein Unternehmensberater den Stadtwerken attestieren.

Ein weiterer Aspekt ist die Energieverschwendung in öffentlichen Gebäuden der Stadt. Zwar hat man eine Energiemanagerin eingestellt. Man hat mit den Hausmeistern der öffentlichen Gebäude energetische Sanierungsmaßnahmen erörtert für eine nachhaltige Umweltentlastungs-, Energieeinsparungs- und Kostensenkungsstrategie. Jetzt weiß man, das man‘s kann, aber man weiß auch, das es Sanierungen nicht zum Nulltarif gibt.

Es ist bittere Realität, dass das Kohlendioxid zum Klimakiller hochstilisiert worden ist, doch Treibhausgase wie Methan oder die Lachgase, die deutlich aggressiver sind als das Kohlendioxid, darüber spricht man kaum – sie entstammen ja ganz überwiegend dem geschützten Biotop Landwirtschaft.

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6 Kommentare

> "Das ist irreführend, denn das meiste eingesparte CO2 wird anderenorts bei Produktion der Biogasrohstoffe sowie für deren An- und Abtransporte wiederum erzeugt. Dass dabei auch noch gewaltige Mengen an anderen Treibhausgasen produziert werden, darf doch wohl angemerkt werden. Oder?"

Ja, aber jede Energieerzeugung verursacht so im Vorfeld Energie- und Ressourcenverbrauch bzw. erzeugt Angase, die die Umwelt belasten bzw. erzeugt sogenannte "Klimagase" (nebenbei erwähnt erzeugt jeder Kochende ein schlimmes Klimagas - den Wasserdampf).

> "ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, Beratungsdienste für Stadtwerke oder Geräteverkäufer zu unternehmen. Es geht auch nicht, wie Du annahmst, um meine Zwecke."

Doch, geht es - du magst die Biomasseenergieanlage nicht vor der Haustür - das ist ja nun bekannt ;)

Und ESL, Trockner und Co hast du selbst erwähnt - auch den Austausch propagiert, der angeblich Energie einspart.

Unbestritten entsteht bei jeder Energieerzeugung auch Ressourcenverbrauch, gerade deshalb sollte man mit Einsparpotenzialen auch vorsichtig sein,
denn:
4.000 Transporte werden nötig sein, pro Jahr, um den Hunger der Anlage am „Schwarzen Koppelweg“ zu stillen, und die Gärreste zu entsorgen.
4.000 Transporte mit Fahrzeugen, die gewaltige Mengen Diesel pro 100 Kilometer verbrauchen.
4.000 Transporte mit Fahrzeugen, für die es zwar mittlerweile strengere Abgasgrenzwerte gibt, die aber bis dato noch keine Rußpartikelfilter haben.
Neben gewaltigen Mengen CO² und karzinogenen Dieselruß, diffundieren Methan- und Lachgas aus den gigantischen Hauben der Biogasanlagen.
Gase, die bis zu 20x klimaschädlicher sind als CO².
Aus dieser Sicht dürfte die CO² - Einsparung eher ein Nullsummenspiel sein.
Dazu entweicht Formaldehyd aus den Abgasrohren der BHKW´s.
Eine nachgewiesen krebserregende Substanz, die bei ungenügender Verbrennung von nicht reinen Brennstoffen, hier Biogas, entsteht.
In den Krankenhäusern noch vor Jahren als Desinfektionsmittel eingesetzt, ist es mittlerweile aus dem Verkehr gezogen worden.
Aus den Schornsteinen der BHKW`s darf es emittieren, und zwar bis zum vorgeschriebenen Grenzwert von 60mg/m³.
Weniger wäre möglich, dieses ist auch in der Genehmigung angemerkt worden. Dafür hat das EEG sogar eine zusätzliche Prämie vorgesehen.
Das bedeutet aber auch einen höheren technischen Aufwand, der natürlich Kosten verursacht.
Nicht zu vergessen Lärm und Infraschall.
Alles nicht so schlimm, sagen uns die Gutachter und bewerten auf der Basis einer TA-Luft von 1998.
Das Umweltbundesamt hält die im Gutachten angewendete TA-Luft aus 1998 besonders im Zusammenhang mit Blockheizkraftwerken auf Biogasanlagen für dringend reformbedürftig.
Die TA – Luft von 1998 geht immer aus von einer zeitbegrenzten Lärmbelastung, nie von einer 24 Stunden, - 7 Tage die Woche Dauerbelastung.
Mit Rücksicht auf das Grundrecht der betroffenen Menschen in dieser Gegend nach Gesundheit und Unversehrtheit ist ein Abstand dieses BHKW zur Wohnbebauung von mind. 800m einzuhalten, so die Empfehlung des Amtes.
Dieses sollte schon mit Rücksicht auf den in 60-70m entfernten, geplanten Kindergarten erfolgen.
Abschließend seien noch zwei Fragen zu stellen:
Was passiert mit der Wärme in der Sommermonaten ?
Was passiert wenn das BHKW ausfällt, oder nicht effizient genug arbeitet, wie uns gerade beim Blockheizkraftwerk im Hallenbad vor Augen geführt wurde?
Muß man dann nicht auch die bestehende Technik noch im Hintergrund vorhalten, um für solche Fälle gewappnet zu sein ?
Viel Aufwand für eine CO² - Einsparung, die eigentlich keine ist.
Hier lassen sich heute mit intelligenter Haustechnik Standards erzielen, die Einsparpotenziale beim Energieverbrauch für gewerbliche Gebäude erzielen, die 70% unter dem EU-Standard liegen.
Herr Schröder hat Recht, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, kann nur heißen, Energie zu sparen, - das muß das Ziel allen Handelns sein.

> "Was passiert mit der Wärme in der Sommermonaten ?"

Was passiert mit Wind in nachfragearmen Zeiten?

> "Was passiert wenn das BHKW ausfällt"

Was passiert, wenn überhaupt Kraftwerke ausfallen?
Solar und Wind fällt übrigens ständig aus.

> "Viel Aufwand für eine CO² - Einsparung, die eigentlich keine ist."

Naja, ist eine Milchmädchenrechnung da oben, denn das Methan wird ja grad verbraucht. Was da vielleicht "diffundiert", pupst auch ein Schwein.

> "Hier lassen sich heute mit intelligenter Haustechnik Standards erzielen, die Einsparpotenziale beim Energieverbrauch für gewerbliche Gebäude erzielen, die 70% unter dem EU-Standard liegen. Herr Schröder hat Recht, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, kann nur heißen, Energie zu sparen, - das muß das Ziel allen Handelns sein."

Weniger Energie zu verbrauchen, berührt aber nicht die Frage nach der Energieart.
Wenn dem so wäre, würden die Anti-AKWler schon zufrieden sein, wenn es eins, zwei AKWs weniger gäbe ;)

Und mal btw: Wer was gegen Dreckschleudern machen will, sollte mal Eigenheimsiedlungen ausmisten ;)

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