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Springer Politikerin beklagt mangelnde Akzeptanz

  • ... dieses einzigartige Naturerlebnis im "Vorgarten" Springes soll nach dem Willen von Springer Politikern bald nicht mehr sein ...
  • hochgeladen von Friedrich Schröder

Das Vertrauen der Bürger in Politik und Verwaltung bleibt nicht zuletzt in Springe auf Tiefstand. Ist es nicht an der Zeit, über die Wahlbeteiligung in der Kernstadt Springe nachzudenken? Warum gehen die Stadtbürger nicht zur Wahlurne. Warum dulden wir es anstatt zur Wahlurne zu gehen, dass es immer wieder die gleichen Politiker sind, die gleich nach der Wahl verkünden, wir haben gewonnen? Um dann nach Gutsherrenmanier zu machen, was sie wollen! Zwar ist in der Kernstadt Springe die Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2006 geringfügig heute um gut drei Prozent höher. Aber mit 39 Prozent liegt das Ergebnis deutlich unter den knapp 66 Prozent in Alvesrode.

Im Zusammenhang mit mehr Bürger- und Verbändebeteiligung wies die CDU-Frontfrau Anette Henkels in einem Artikel im Deister-Anzeiger darauf hin, dass Politiker bereits Bürgervertreter seien. Und sie beklagte zugleich, dass Politiker häufig als Gegner angesehen würden. Dem kann man am Beispiel Springe nicht widersprechen. Frau Henkels scheint nicht begriffen zu haben, dass Politik komplexer geworden ist. Es geht nicht mehr darum, die Verschleißschicht einer Fahrbahndecke oder gar den Wandanstrich in einer Schule durch Bürgerbeteiligung festlegen zu wollen. Es geht um sehr viel mehr!

Am Beispiel Methangasfabrik Schwarzer Koppelweg wird das deutlich: Die Verwaltung hat nichts, aber auch gar nichts getan, die Bürger in dieses komplexe Thema einzubeziehen. Erst als das Kind in den Brunnen gefallen war, versicherten Politiker aller Parteien, man hätte die Bürger nicht so unvorbereitet mit der Methangasfabrik konfrontieren dürfen. Aber der Gaszug würde rollen. Da könne man nichts machen.

In Springe geht es aber nicht um die Schichtstärke einer Fahrbahndecke, nicht um die psychologisch ausgewogenste Farbe an Klassenwänden in Schulen. Hier geht es um eine umwälzende Veränderung der Springer Stadtkultur. Der Bau einer Methangasfabrik angrenzend an Wohnbebauung mit der Finte begründet, dieser Standort sei wegen der Nähe zu Wärmeabnehmern bevorzugt worden, ist keine Kleinigkeit mehr. Da müssen die Bürger mit ran, Frau Henkels.

Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum Politiker oft als Gegner angesehen werden. Der Verwaltungsprozess der Methangasfabrik verlief bis vor Kurzem geräuschlos. Dafür hatten Verwaltung und Politiker gesorgt. Es gab von Anfang an Einwände gegen die Methangasfabrik an dem jetzigen Standort. Diese wurden zur Kenntnis genommen, hielten Verwaltung und Politik aber nicht davon ab, still und leise weiter zu machen.

Die Methangasfabrik ist ein schwerwiegender Eingriff in das Städtebild von Springe. Wird sie realisiert, wird der Naherholungswert der Kaiserallee, der Felder, Wiesen und Flure zwischen Harmsmühlenstraße und Kaiserallee unumkehrbar verloren gehen. Sind das nicht Gründe genug, die Bürger stärker zu beteiligen, Frau Henkels? Es schmerzt, wenn die Bürger in Springe das Gefühl haben müssen, dass sie für die Politiker nur zu Wahlen interessant sind nach dem Motto: „Gebt her eure Stimme und dann haltet gefälligst die Klappe.“

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10 Kommentare

Es geht doch um Ökostrom, oder?! Sollte man sowas nicht sachlich behandeln?
Ob damit jemand Profite macht, ist doch schnurz - das ist doch beim Solardach auf dem Eigenheim auch kein Thema.

Liebe Frau Henkels,

ich sehe nicht daß hier jemand "zum Abschuß freigegeben" wurde. Das erinnert höchstens daran daß, selbst als sich die Plagiatsvorwürfe bestätigten zu Guttenbergs Anhänger von einer "Hetzkampagne" sprachen - etwas weniger Pathos, bitte!

Daß Sie mir keine Rechenschaft abzulegen brauchen - na, zum Einen ist das ein reiner Formalismus, zum Zweiten brauchen Sie dies dem "dummen" Wahlvolk nicht explizit erläutern.
Das Wesentliche dabei aber ist nicht justitiabel - nämlich die Aussenwirkung, sprich - den Eindruck den ein Politiker hinterläßt und der ganz sicher nicht an der Grenze seines /ihres Wahlkreises Halt macht.
Die Bürger beobachten sehr genau - und sie sind (leider) auf Sensation getrimmt. Es macht da keinerlei Unterschied ob sich da ein Kashmir-Kanzler, eine schwänzende Koch-Mehrin oder ein Pöbel-Pofalla präsentiert oder sich gerade die CDU- Fraktion in Peine selbst zerfleischt.

Selbst als Aussenstehender fällt mir auf daß der zeitliche Abstand zwischen Ihrer politischen Tätigkeit und dem Entschluß einer Beteiligung nicht besonders groß ist.
Nein, ich bilde mir kein Urteil, dafür sind meine Einblicke wesentlich zu dünn.
Zu Denken gibt es mir allerdings; aber ich würde es auch begrüßen wenn sich Herr Schröder auch äussern würde - es kommt schließlich nicht oft vor daß sich die Angesprochenen dieser Beiträge persönlich hier zu Wort melden, und dafür, Frau henkels, haben Sie meinen Respekt.

Lieber Herr Fuß,

als Politikerin ist Frau Henkels eine Person des öffentlichen Lebens. "Person des öffentlichen Lebens“ ist ein juristischer Begriff im deutschen, österreichischen und schweizerischen Zivilrecht, der zur Abgrenzung des Rechts auf Privatsphäre gegen die öffentliche Berichterstattung der Medien verwendet wird.

Ich habe zu keiner Zeit Frau Henkels Privatsphäre verletzt. Ich habe lediglich das projiziert, an was sie als Politikerin beteiligt war und das in sachlichen und zeitlichen Zusammenhang öffentlicher Äußerungen - auch vor der Presse - ihres Mannes gesetzt. Wenn Frau Henkels sich jetzt gegen Fakten - täglich werden neue produziert - wehrt, dann muss sie sich fragen, ob sie überhaupt noch Politikerin sein kann. Es gibt ein amerikanisches Sprichwort das heißt: "Who can not stand the heat has to leave the kitchen."

Die Privatperson Anette Henkels respektiere ich. Aber die ist es nicht, die im Fokus steht.

Viele Grüße nach Peine

Ihr Friedrich Schröder

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