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Sieg der Fledermäuse: Kein Windpark im Hallertal

  • Prof. Dr. Axel Priebs, Sonja Beuning und Mark Herrmann vom Umweltdezernat und der Regionalplanung haben Artenschutz vor Gewinn gestellt und den WKA-Bau im Hallertal dauerhaft ad acta gelegt.
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Springe (ali). Artenschutz, insbesondere die starke Fledermauspopulation, haben gesiegt: Auf der Regions-Pressekonferenz in Hannover wurde dauerhaft und ganz klar gesagt, das es im Hallertal keinen Windenergiepark geben wird. Lediglich die Anlage Medefelder Berg fällt ins Repowering-Programm. Damit können Menschen und Natur leben. Die Bürgerinitiative Hallertal ist vollauf zufrieden. Sprecher Günter Gerber:" Wir hatten das erhofft und können jetzt eine Flasche aufmachen. Besonders danken wir dem "Dreiergremium" (s.u.) und deren Mitarbeitern, die Landschaft- und Naturschutz, aber auch den Lebensbereich der Menschen gewürdigt haben. Artenschutz wurde vor Gewinndenken gesetzt. Das ist praktizierte Bürgernähe. Ein Wort der Kritik aber auch: Wir hätten uns mehr Aktionen und Interesse der Kommunalpolitiker erwartet. Die haben sich eher bedeckt gehalten. Dafür sind viele Menschen in der Bürgerinitiative gegen den Bau der WKA aktiv geworden und haben deutlich gemacht, dass ihr Lebensraum - mit Tieren und Pflanzen - in Beständigkeit erhalten werden soll."

Prof. Dr. Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen in der Region, Sonja Beuning, komm. Leiterin Fachbereich Planung und Raumordnung sowie Mark Herrmann, Team Regionalplanung haben ganz klare Prioritäten gesetzt. Das ist Richtlinie für die Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogrammes. In der Textvorlage heisst es:
"... Mehr Windenergie in der Region Hannover - durch leistungsstärkere Anlagen, eine bessere Ausnutzung der planerisch schon festgelegten Vorrangstandorte und erweiterte Standorte. „Bei der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) 2015 streben wir eine deutliche Erhöhung der Windstrommenge an“, kündigt Prof. Dr. Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover an. Der Entwurf des neuen RROP beinhaltet 31 Vorranggebiete mit einem Flächenumfang von rund 3.100 Hektar (entspricht 1,4 Prozent des Regionsgebiets). Die „Energiewende" stelle eine zentrale gesellschaftliche, politische und planerische Herausforderung dar. Die Windenergienutzung sei hierbei im Gebiet der Region Hannover der mit Abstand wichtigste Träger erneuerbarer Energien, so Priebs.

Standortkulisse erarbeitet

Im Zuge der Aufstellung des neuen Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) hat die Region die neue Standortkulisse für die Windkraftstandorte erarbeitet. „Da Wind-kraftanlagen gesetzlich privilegiert, das heißt im Außenbereich grundsätzlich zulässig sind, ist es sinnvoll, sie auf die am besten geeigneten Standorte zu konzentrieren“, so Sonja Beuning vom Fachbereich Planung und Raumordnung. Die Region mache entsprechend von der gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch, wonach im RROP Vorrang-gebiete für Windenergienutzung festgelegt werden können und gleichzeitig an allen anderen Standorten im Außenbereich raumbedeutsame Anlagen ausgeschlossen werden: „Diese Konzentrationsflächenplanung wurde im Rahmen eines räumlichen Konzepts unter Beachtung der höchstrichterlichen Anforderungen des Bundes-verwaltungsgerichts an die Planungsmethodik erarbeitet. Das bedeutet, dass auch die derzeitigen Vorrangstandorte nicht automatisch fortgeführt werden, sondern den verschärften fachlichen und rechtlichen Kriterien gerecht werden müssen“, erläutert die Planerin.
Im derzeit rechtswirksamen RROP 2005 sind Windvorrangstandorte mit einem Flächenumfang von rd. 1.900 Hektar festgelegt, was 0,8 Prozent des Regionsgebiets entspricht. Der Verwaltungsentwurf für das neue RROP trägt der im „Zukunftsbild Region Hannover 2025“ regionalpolitisch verankerte Zielsetzung Rechnung, den Anteil der Flächen für die Windenergie auf 1,2 Prozent auszubauen. Zurzeit sind zwischen Deister und Fuhrberger Feld 252 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 342 Megawatt (MW) in Betrieb, die rechnerisch über 153.000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgen können.

Vorausschauend, umsichtig geplant

„Die Standortplanung der Region Hannover ist vorausschauend auf die technisch weiterentwickelten Windenergieanlagen ausgerichtet, die schon heute bis zu 200 Meter Gesamthöhe aufweisen. Daher können insbesondere aufgrund zu geringer Siedlungsabstände zahlreiche Vorrangstandorte des RROP 2005 nicht beziehungsweise nicht vollständig erneut festgelegt werden. Die dort betriebenen Anlagen fallen unter den Bestandschutz, so lange sie betrieben werden. Bei Gesamtbetrachtung von diesen Bestandsflächen und den 31 künftigen Vorranggebieten Windenergienutzung ergibt sich eine Gesamtfläche von rd. 4.200 Hektar, was rund 1,8 Prozent des Regionsgebiets entspricht“, erläutert Sonja Beuning. Dezernent Axel Priebs erachtet dies als „Ausbau mit Augenmaß“, der raum- und umweltverträglich sei: „Es ist gelungen, den Ausbau der Windenergie mit anderen wirtschaftlichen und sozialen Nutzungsansprüchen sowie ökologischen Funktionen koordiniert in Einklang zu bringen. Wir wollen mehr Windkraft in der Region, aber wir wollen auch die Akzeptanz für Windkraft nicht gefährden.“

Alte Anlagen austauschen

Die Regionsverwaltung setzt auf eine ausgewogene Strategie des „Repowerings“ – den Austausch von Alt-Anlagen gegen leistungsstärkere Nachfolgemodelle - an bestehenden Standorten und der Festlegung von Neustandorten. Zwei Drittel der 31 Windvorranggebiete sind bereits etablierte Windvorrangstandorte einschließlich deren räumlicher Erweiterung oder Verschiebung; ein Drittel ist neu. Um das „Repowering“ von Altstandorten zu ermöglichen, wird der Abstand zum Siedlungsbereich auf 800 Meter und zu Einzelhäusern und Splittersiedlungen im Außenbereich auf 600 Meter erhöht. Weitere wesentliche Planungskriterien sind eine verstärkte Bündelung der Windvorranggebiete an Infrastrukturtrassen durch Wegfall „starrer Abstandskipphöhen“ sowie der Ausschluss von Waldflächen und Landschaftsschutzgebieten für die Windenergie. Flugnavigationsanlagen müssen in den Genehmigungsverfahren der Anlagen berücksichtigt werden.

Region infromiert die Bürger

Nach Freigabe des RROP-Verwaltungsentwurfs für das RROP 2015 durch die Regionsgremien wird das Beteiligungsverfahren unter Einbeziehung der Öffentlichkeit eingeleitet werden. Bürgerinnen und Bürger können Stellungnahmen zum RROP-Entwurf abgeben. Darüber hinaus wird die Regionsverwaltung Informationsveranstaltungen durchführen. Informationen über den jeweils aktuellen Sachstand zur Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms sind im Internet unter www.regionalplanung-hannover.de zu finden.

  • Prof. Dr. Axel Priebs, Sonja Beuning und Mark Herrmann vom Umweltdezernat und der Regionalplanung haben Artenschutz vor Gewinn gestellt und den WKA-Bau im Hallertal dauerhaft ad acta gelegt.
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  • Gerettet: Das schöne Hallertal bleibt dauerhaft von Windkrafträdern verschont. Der Artenschutz hat Priorität bekommen.
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4 Kommentare

  • R. S. am 20.03.2015 um 13:55

Gut so!
Was den Fledermäusen lieb ist, sollte den vielen Fischen und Vögel auf der Vogelfluglinie im Norden auch - RECHT - sein.
Hoffentlich stoßen diese Argumente auch hier auf offene Ohren.

> "Sieg der Fledermäuse: Kein Windpark"

Cool, ein paar hässliche Viecher verhindern hässliche Bauten...
Klappt das auch mit Fabriken, Reihenhäusern und Kitas?! ;)

> "Fabriken,Reihenhäuser und Kitas lassen sich fledermausfreundlich gestalten."

Nee, das hast du falsch verstanden ;)
Ich hab nur überlegt, ob man mit den hässlichen Viechern nicht nur hässliche Windparks, sondern auch noch andere hässliche Bauten, wie z.B. Fabriken, Kitas und Reihenhäuser usw. verhindern könnte ;)

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