SAUBER - aber KRANK
Es wird nicht gut sein, das wirklich wichtige Foto zu zeigen, gewissermaßen als Beleg. Weil es nur die Falschen zeigen könnte - auch wenn das Foto noch so unverfälscht bleibt.
Was siehst Du? Eine Handvoll Banalitäten! - es ist morgens um kurz vor neun Uhr, der Bahnsteig einer (bestimmten) Eisenbahnstation, irgendwo in Groß-DBAG-Land. - Schaust Du genau hin, kannst Du erkennen, es scheint die Sonne, alles trocken, nichts regenfeuchtes - und schaust Du nun genau in die Mitte des Bildes, das ist der Fahrstuhlschacht; eine Hilfe eine Ettage tiefer zu gelangen. Auch wenn es jetzt nur noch etwas für gute Augen und eine gute Darstellung des Bildes (nach dem Umformatieren bei MyHeimat) ist: vor dem Eingang kannst Du auf dem Boden eine feuchte Fläche erkennen.
Insider, Vielbenutzer dieser Ecke werden auch erkennen, die Scheiben sind zwar herrlich verkratzt aber erstaunlich durchsichtig.
Hier wurde soeben SAUBER GEMACHT!
Und ich war staunender Zeuge - zehn Minuten erlebte ich eine Schauspiel mit zwei Schnellspielern.
Sie hatten alles dabei, Eimer mit viel Wasser, große und kleine Lappen, Gummi-Abzieher und einen Laubbläser. Letzteres Gerät spiel vorher schon beim Säubern des Bahnsteiges eine superwichtige Rolle... nicht im Kampf gegen das Laub, da oben hat Laub schon wegen der viel Wind machenden Güterzüge gar keine Chance.
Nur zur Fahrstuhlkambine: Erst die Scheiben von Außen (der Schacht) und Innen (die Kabine), dann die Edelstahl-Griffe und das Bedientablett.
und dann der Metall-Fußboden des, ein halber Eimer Wasser, drei vier mal mit dem Schrubber drüber - und nun tritt noch einmal der Laubbläser in Aktion. Dabei geht der die Fahrstuhltür zu und es geht abwärts, die Maschine bleibt an und der Mann von der Abteilung Sauber stört sich nicht an der geschlossenen Kabine; er lässt wie im Abfahren zu beobachten ist, das Wasser aus den Nieschen zur Tür eilen, die sich dann ja unten wieder öffnen wird. Und als der Fahrstuhl dann oben angekommen ist, läuft die Maschine immer noch und der zweite Teil der Kabine wird vom Wasser befreit. - Darum auch die Nass-Spuren vor dem Eingang.
Das wäre doch eine klassische Aufgabe für den schon gehobeneren Mathematik-Unterricht der 7ten Klasse, Dreisatz-Rechnen mit einer Unbekannten (wie lange war die Tür unten offen, um für einen gewissen Sauerstoffausgleich zu sorgen?
WIEVIELE Kubikmeter Abgase hat der Mensch in den vier Minuten seines Tuns eingeatmet?
Dass er dabei keinerlei Ohrschutz trug, auch vorher nicht beim Hantieren mit dem Gerät auf dem Bahnsteig, das steht auf einem Notizzettel am Rande nachgetragen!
Kabine sauber - Arbeiter wieder eine Stufe mehr krank!
Mein Hass auf diese gift- und lärmerzeugenden Arbeitshilfen ist schon groß genug. Aber hier wurden mir der Zeitdruck auf der einen Seite und die Geldgeierei auf der anderen gepaart mit der Rücksichtslosigkeit der Verantwortlichen so klassisch rein vorgeführt, dass mir nur noch übel werden kann!
Der niedrige Lohn ist noch zu drücken, in dem nicht mal mehr auf die Minimalstandarts der Arbeitsschutzgesetze geachtet wird. - weil der Kontroller würde ja auch wieder Geld kosten!
> "Andreas, auf die Diskussion mit dem Entweder oder lasse ich mich nicht mehr ein"
Das wäre aber wichtig. Denn bei öffentlichen Dingen zahlt der Steuerzahler. Und wenn man an einer Stelle mehr Geld ausgeben will, interessiert das eben den Steuerzahler, weil er mehr Steuern zahlen soll.
Schichtet man um, streicht man an anderer Stelle und dort interessiert das jene, die die Geschenke bisher erhielten und nun auf etwas verzichten sollen.
> "Es muss endlich mal gefragt werden, wer verdient an der Sparerei eigentlich wirklich"
Beim Sparen derjenige, der sonst mehr zahlen müsste. Bei öffentlichen Sachen eben der Steuerzahler.
Dabei ist eigentlich egal, ob das an Privatunternehmen gegeben wird oder nicht.