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Kinderbetreuung - Hische in NDZ: „Anspruchsdenken ohne Ende“

  • Ohne Kinderbetreuung keine Berufstätigkeit
  • Foto: FotoHiero / pixelio.de
  • hochgeladen von Christian Springfeld

Die Stadt Springe erfüllt in Sachen Kinderbetreuung die gesetzlichen Mindestanforderungen nicht.

Statt Selbstkritik zu üben, zeigt der Bürgermeister, wes‘ Geistes Kind er ist, wirft den Eltern eine „hohe Erwartungshaltung“ und „Anspruchsdenken ohne Ende“ vor und empfiehlt berufstätigen Eltern allen Ernstes die Betreuung zu Hause (NDZ vom 04.05.2015).

Kinderlose 2 Gehälter - Familien nur eins?

Fakt ist: Die Eltern der unter drei jährigen Kinder haben einen Rechtsanspruch auf Betreuung, der ihnen den Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit erleichtern soll. Eltern sind dabei nicht aus Spaß berufstätig, sondern weil sie zwei Einkommen brauchen. Kinderlosen werden selbstverständlich zwei Einkommen „zugestanden“, aber eine junge Familie mit entsprechend gesteigertem Finanzbedarf soll von einem Gehalt leben?

Springen die Großeltern ein?

Der Bürgermeister empfiehlt die Betreuung bei den Großeltern, aber die sind häufig selbst noch berufstätig, wohnen auch nicht immer vor Ort oder lassen sich auch nicht (mehr) wie selbstverständlich vor den Familienkarren spannen. Der Bürgermeister scheint da noch in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu leben, wenn er an dieser Stelle Werbung für die „Herdprämie“ macht – 150 Euro für den Verzicht auf ein Einkommen – wer hat sich das bloß ausgedacht?

Und was ist nach dem dritten Geburtstag?

Fakt ist, das Problem geht doch weit über die ersten drei Lebensjahre (in denen besagter Rechtsanspruch besteht) hinaus: Sind die Kinder nämlich dem Krippenalter (ab 3 Jahren) entwachsen, können die Eltern ihre Berufstätigkeit gleich wieder an den Nagel hängen, wenn sie nicht einen der begehrten Ganztagsplätze in der Kita ergattern.

Und was ist nach der Einschulung?

Haben sie irgendwie diesen Schritt gemeistert, können sie ihre Berufstätigkeit mit der Einschulung wieder an den Nagel hängen, wenn sie nicht einen der begehrten Hortplätze mit Ferienbetreuung ergattern oder bei ihrem Arbeitgeber 75 bis 80 Urlaubstage raushandeln.

Noch viel zu tun!

Das sind die Probleme berufstätiger Eltern, Herr Bürgermeister, da gibt es noch viel zu tun auf dem Weg zur Familienfreundlichkeit – mit romantischen Beschwichtigungen und einem Familienbild á la Doris Day ist da niemandem geholfen. Und zum Thema „hohe Erwartungshaltung“ und „Anspruchsdenken ohne Ende“: Sorgen machen würde ich mir eher, wenn die Eltern in punkto Betreuung ihrer Kinder keine Ansprüche und keine hohen Erwartungen hätten.

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7 Kommentare

> "Zumindest in Teilen der Zielgruppe, die für 150 Euro monatlich auf ein komplettes Gehalt verzichtet, wäre es vielleicht besser man gäbe ihnen die 150 Euro, wenn sie ihr Kind in die Krippe geben. Natürlich kann man das nicht verallgemeinern"

Kann man auch nicht verallgemeinern!
Viel Arges findet man auch in den "besseren" Haushalten - bis hin zu Misshandlung und Missbrauch. Vernachlässigung findet man da ganz besonders. Usw.

Ich bin übrigens gegen die sozialistische Verkrippung, wie sie stattfindet.

Aber wenn man schon denen, die ihre Kinder in den religiösen / staatlichen Betreuungsbetrieben parken, bis auf ein paar mickrige Gebühren die Kosten überwiegend aus der Steuerkasse finanziert, dann sollte man gerechterweise denen, die sich eigenverantwortlich selbst um ihre Kinder kümmern wollen, auch ähnlich hohe Summen zukommen lassen - und das wären nicht nur die "150", sondern dann um die 1000 Euro (so viel zahlt der Steuerzahler ja bekannterweise im Schnitt pro Monat/Platz als Zuschuss).

> Viel Arges findet man auch in den "besseren" Haushalten - bis hin zu Misshandlung und Missbrauch. Vernachlässigung findet man da ganz besonders.

Das klingt jetzt aber doch stark nach Verallgemeinerung. Kinder vor Fernseher und Playstation zu parken finde ich zum Beispiel kritikwürdiger, als sie von der "Nanny" zu Fussball, Musikunterricht oder ähnliches zu fahren, um mal im Klischee zu bleiben - schlechte und gute Beispiele findet man überall. Wenn man mal den schulischen und späteren beruflichen Erfolg zum Maßstab nimmt, stützt das Deine These nicht unbedingt. Die "besseren" Haushalte scheinen da irgendwas zu leisten, was das staatliche Betreuungs- und Bildungssystem (leider) zu Lasten der Kinder aus "weniger guten" Haushalten nicht auffangen kann.

> Ich bin übrigens gegen die sozialistische Verkrippung, wie sie stattfindet.

Ob man staatlich geförderte Kinderbetreuung mit dem Ziel, den Eltern eine Berufstätigkeit zu ermöglichen, jetzt unbedingt als stilbildendes Element des Sozialismus sehen muss, sei mal dahin gestellt – den anderen europäischen Nachbarländern hat es jedenfalls nicht geschadet – vor allem auch nicht, was die Zahl der Kinder angeht. Und gezwungen wird keiner.

> Aber wenn man schon denen, die ihre Kinder in den religiösen / staatlichen Betreuungsbetrieben parken, bis auf ein paar mickrige Gebühren die Kosten überwiegend aus der Steuerkasse finanziert, dann sollte man gerechterweise denen, die sich eigenverantwortlich selbst um ihre Kinder kümmern wollen, auch ähnlich hohe Summen zukommen lassen - und das wären nicht nur die "150", sondern dann um die 1000 Euro (so viel zahlt der Steuerzahler ja bekannterweise im Schnitt pro Monat/Platz als Zuschuss).

Wenn ich für alle staatlichen und staatlich geförderten Leistungen, die ich nicht in Anspruch nehme, einen Obulus erhielte, könnte ich wahrscheinlich gut davon Leben, aber das wäre wohl nicht sehr praktikabel. Das geht ja fast in Richtung bedingungsloses Grundeinkommen - nicht der schlechteste Traum, aber eben ein Traum.

Die Wählerinnen und Wähler entscheiden mit jedem Urnengang (zugegebenermaßen leider nur sehr indirekt) neu, um welche Aufgaben sich der Staat mit dem Geld der Bürger in welcher Intensität kümmern soll. Wenn Du mit der Entscheidung der demokratischen Mehrheit nicht leben kannst, hilft Dir letztlich nur auswandern und womöglich die Gründung eines eigenen Staates, aber das führt zu weit…

Aus meiner Sicht ist staatlich geförderte Kinderbetreuung, eines der sinnvollsten Dinge, in die ein Staat oder eine Gemeinschaft kollektive Mittel investieren kann. Wenn es nach mir ginge, wäre Kinderbetreuung vollkommen kostenlos – einfach, damit sie selbstverständlicher wird. So lange Eltern davon ausgehen müssen, dass Kinder – neben dem Verzicht auf so vieles, was für kinderlose selbstverständlich ist – auch den Verzicht auf einen Beruf (und allem, was da dran hängt) bedeutet, so lange wird es auch keine Trendumkehr bei der Geburtenrate geben.

Wenn man aber weiß, dass man sich bei dem engagierten Versuch (!) Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, zumindest während der Arbeitszeit keine Gedanken um die Kinderbetreuung machen muss, dann hat das nachweislich einen äußerst positiven Einfluss darauf, mit welcher Selbstverständlichkeit die Leute Kinder bekommen. Kinder zu haben bedeutet für Eltern dann nämlich in mehrfacher Hinsicht nicht mehr im sozialen Abseits zu stehen. Zum einen, weil sie am Erwerbsleben teilnehmen können und zum anderen, weil es eben ganz selbstverständlich ist, (auch mehr als ein oder zwei) Kinder zu haben und nicht die Ausnahme.

Kennst Du die Debatte um #regretmotherhood? Da tun sich die Abgründe auf, die entstehen, wenn Väter und Mütter das Gefühl haben, nur noch auf ihre Kinder reduziert zu werden.

Also: Da ermögliche und erleichtere ich lieber denen, die es wollen, einen Beruf auszuüben und selbstbestimmt und frei aus eigenem Einkommen das Leben zu führen, dass sie sich für sich und ihre Familie vorstellen. Der Schaden für die Kommune soll es nicht sein: Schließlich bemessen sich die kommunalen Anteile am Steueraufkommen auch an der Zahl der Einwohner. Familien verkonsumieren das von Ihnen erwirtschaftete Einkommen zu großen Teilen für die Lebenshaltung vor Ort. Sorgen für Nachwuchs in Vereinen und Verbänden, schlicht dafür, dass das gesellschaftliche Leben weitergeht. Es den Familien einfacher zu machen auf eigenen Beinen zu stehen und „Familie“ für unentschlossene weniger abschreckend zu machen, muss daher das oberste Ziel – gerade auch der Kommunalpolitik sein. Bessere Zukunftsinvestitionen kann es – aus meiner Sicht – gar nicht geben.

> "Das klingt jetzt aber doch stark nach Verallgemeinerung."

Hab ICH damit angefangen? ;)

Mich stört, dass da immer nur die "Unterschichten" unter Generalverdacht gestellt werden. Ebenso alle Migranten, die ja anfangs als Grund für den Kita-Wahn herhalten mussten, weil die alle bildungsfern sind und ihren Kindern kein Deutsch beibringen... usw.

> "was das staatliche Betreuungs- und Bildungssystem (leider) zu Lasten der Kinder aus "weniger guten" Haushalten nicht auffangen kann."

Der Krippensozialismus kann gar nichts auffangen.
Inzwischen sagt auch die Wissenschaft, dass Kinder Eltern und Familie brauchen.
Und die Familien als pluralistisches Gegenstück zur staatlichen Pflichthalbtagsschule hatte auch einen wichtigen Sinn.

> "den anderen europäischen Nachbarländern hat es jedenfalls nicht geschadet – vor allem auch nicht, was die Zahl der Kinder angeht."

Nicht überall. Und bei manchen geht die Mode wieder zurück - in F, welches ja nun Kitawahnland Nummer Eins war, wird z.B. seit einigen Jahren wieder vermehrt selbst betreut und Familienleben gelebt...

> "Wenn ich für alle staatlichen und staatlich geförderten Leistungen, die ich nicht in Anspruch nehme, einen Obulus erhielte, könnte ich wahrscheinlich gut davon Leben, aber das wäre wohl nicht sehr praktikabel. Das geht ja fast in Richtung bedingungsloses Grundeinkommen - nicht der schlechteste Traum, aber eben ein Traum."

Muss kein Traum sein - kann man machen. Ist aber ein anderes Thema.
ich sprach nur die Kohle an, die die Eltern, die ihre Kinder fremdbetreuen lassen, per Zuschuss an die Träger vom Steuerzahler bekommen. Und da sprach man vor ein paar Jahren von einem Tausender Monat/Platz.

> "Die Wählerinnen und Wähler entscheiden mit jedem Urnengang (zugegebenermaßen leider nur sehr indirekt) neu, um welche Aufgaben sich der Staat mit dem Geld der Bürger in welcher Intensität kümmern soll. Wenn Du mit der Entscheidung der demokratischen Mehrheit nicht leben kannst, hilft Dir letztlich nur auswandern und womöglich die Gründung eines eigenen Staates, aber das führt zu weit…"

Geht's noch? Warum sollen alle auswandern, die mit der (angeblichen) Mehrheit nicht gleichziehen wollen? Nach der Logik müssten ja alle auswandern, die nicht letztens CDU gewählt haben. *kopfschüttel*

Kurz: Ich finde den Kitawahn kinderfeindlich / falsch. Aber wer das selbst zahlt, soll sein Kind outsourcen.
Soll aber doch der Staat zahlen, dann aber zuerst wichtige Sachen finanzieren und Bedürftigen helfen - und dann kann man ja selbst Betuchten die Gratisnanny bezahlen.

> "So lange Eltern davon ausgehen müssen, dass Kinder – neben dem Verzicht auf so vieles, was für kinderlose selbstverständlich ist – auch den Verzicht auf einen Beruf (und allem, was da dran hängt) bedeutet, so lange wird es auch keine Trendumkehr bei der Geburtenrate geben."

Die Geburtenrate ist doch ok. Wir sind eh zu viele. Auch in Deutschland.
Und keiner MUSS auf irgendwas oder den Job verzichten, denn es wird ja keiner gezwungen, Kinder in die Welt zu setzen.
Früher haben Menschen das eigenverantwortlich geregelt und es klappte auch ohne dass man selbst ärmste Steuerzahler die Gratisnannys finanzieren ließ.
Viele haben auch erkannt, dass manche Karriere nicht mal Beziehungen zulässt, geschweige denn Kinder.

> "Wenn man aber weiß, dass man sich bei dem engagierten Versuch (!) Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, zumindest während der Arbeitszeit keine Gedanken um die Kinderbetreuung machen muss"

Das kann doch jeder selbst regeln. In anderen Ländern ist es auch üblich, dass die Arbeitgeber beteiligt sind oder sogar mit Betreuung oder Zuschüssen dazu Personal anlocken usw.

Hier soll jetzt sozialistisch vom Staat auf die Kleinsten zugegriffen werden und selbst der Ärmste muss dazu beitragen, dass selbst der Reichste noch seine Kinder gratis parken kann.

> "Kennst Du die Debatte um #regretmotherhood?"

Sagt mir jetzt gar nix...
Also wenn das nicht schräg ist, dann weiß ichs auch nicht...

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