Jetzt reicht‘s! Krankenhäuser dürfen nicht geschlossen werden
In der Region geht die Angst um. Wird mein Krankenhaus um die Ecke nun wirklich geschlossen? Bin ich weiterhin gut versorgt? Ich frage mich, wie unser Gesundheitssystem in den 50er, 60er und 70er Jahren überhaupt funktionieren konnte. Deutschland lag am Boden. Unsere Eltern waren von den Kriegswirren gezeichnet. Marschallplan und weitsichtige Politiker und Eltern bauten unser Land wieder auf, gaben ihm Selbstbewusstsein und Stolz zurück. Daran muss jetzt erinnert werden.
Es wurde hart gearbeitet und es wurden Staatsschulden gemacht. Aber nicht wegen hoher Krankenkosten, sondern für Reparationszahlungen und Aufbau. Die Leistung, die erbracht wurde, ist mit der Runderneuerung der ehemaligen DDR zu vergleichen. Auch Anfang der 90er Jahre stimmte die Heilfürsorge in Deutschland noch. Und jetzt?
Wir haben eine Hausse der Vollbeschäftigung. Steuern und Krankenkassenbeiträge sprudeln. Die Bundesanstalt für Arbeit macht Überschüsse und in Deutschland laufen die Ärzte reihenweise weg, weil die ethisch moralischen Bedingungen der Krankenversorgung hierzulande dem Diktat von Fallpauschalenerfindern, Kostenmanagern und großmannssüchtigen Politikern vor die Hunde gegangen sind.
Dem ZDF nach haben allein im letzten Jahr rund 18.000 Ärzte Deutschland wegen unsäglicher Zustände im Gesundheitswesen verlassen. Patienten werden „blutig“ nach Hause geschickt, weil Fallpauschalen abgearbeitet sind. Für intensive Betreuung ist kein Geld mehr da. Da fragt man sich, wo bleiben die Milliarden?
In Hannover kann man das leicht nachvollziehen. Beispiel Siloah-Krankenhaus. Ein Designerobjekt mit Nobelfassade, die möglicherweise schon in wenigen Jahren Reparaturbedürftig ist. Früher reichten verputzte Außenwände. Entscheidend und wichtig war, dass die Patienten im Krankenhaus die bestmögliche Betreuung und Therapie erhielten. Und nun?
In der Region sollen funktionierende Krankenhäuser geschlossen werden. Angeblich, weil sie nicht kostendeckend arbeiten würden. Schon jetzt sind die Krankenhäuser in Hannover nicht mehr in der Lage, die Krankenversorgung zu sichern. Kliniken melden Stationen ab. Patienten mit akuten Problemen werden nach Hause geschickt, so die HAZ.
Wer ist in der Lage, bei der Region die Reißleine zu ziehen. Die Geschäftsführerin der Regionskrankenhäuser hat sich als unfähig erwiesen. Der Regionspräsident auch. Wer zeigt Mut und zwingt die Generalverschweiger, die tatsächlichen Zahlen über die von Schließung bedrohten Krankenhäuser aufzudecken.
Denn wenn so weiter gemurkst wird, ist das letzte Vertrauen in die Heilkraft unserer Krankenhäuser bald ganz verspielt. Daran sind aber nicht Ärzte, Schwestern oder Pfleger Schuld, sondern allein inkompetente Technokraten, wie sie in Hannover am Ruder sind. Was wäre, wenn die auch mal blutig entlassen oder trotz akuter Beschwerden vom Feudalkrankenhaus Siloah abgewiesen würden?
Unser Gesundheitswesen ist kein Experimentierbaukasten. Der Staat hat einen erheblichen Selbstbehalt dazu zu bezahlen. Darauf haben die Bürger Anspruch. Denn sie sind die Träger des Staats und nicht jene, die ihren Unterhalt nicht durch sich selbst, sondern erst durch uns verdienen. Dafür dürfen wir Respekt erwarten.
> "Was Du meinst, sind Glucken, keine Frauen"
Glucken schieben nicht ihre Kinder ab... ;)