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Guttenberg zurückgetreten. Ist nun alles gut?

Was wir in den letzten Tagen und Wochen erlebt haben, war eine beispiellose Hatz. Um im Jagdbild zu bleiben: Treibjagd, Gatterjagd, Drückjagd – Karl-Theodor zu Guttenberg ist erlegt. Erledigt. Egal, was man ihm vorwirft – seinen Eid, der Bundesrepublik treu zu dienen, hat er nicht gebrochen.

Sicher ist, Guttenberg hat sich mit seiner Promotion falsch positioniert. Wenn man den Verschwörungstheoretikern Glauben schenken will, hat er betrogen. Er habe dem Ansehen des wissenschaftlichen Standes geschadet, brüllen nun die einen, andere schreien nach Strafverfolgung und wieder andere sind erleichtert, da sie glauben, nun einen unliebsamen Konkurrenten losgeworden zu sein.

Die Affäre Guttenberg hat breitestes Interesse hervorgerufen. Die Medien überschlugen sich, die Internetwolken blähten sich, die Bürgerbeteiligung an Wahrheitsfindung, Sympathiebekundung und Vorverurteilung hat ungeahntes Ausmaß angenommen. Am Ende blieb Guttenberg auf der Strecke, obwohl nicht erwiesen oder hinreichend nachgewiesen ist, ob er tatsächlich und vorsätzlich betrogen hat.

Was heute nach der Pressekonferenz bleibt, dürfte ein schaler Geschmack sein. Morgen ist ein anderer Tag. Mit seinem Sonnenaufgang dürfte bei vielen Katerstimmung aufkommen. Denn die verbale Hatz ist nichts anderes als eine öffentliche Steinigung, die, geschieht sie im Iran, die Menschenrechtskommission oder Amnesty International auf den Plan ruft.

Es wird ein Erwachen aus dem Siegestaumel geben. Und jene Treiber, die Guttenberg in alle Richtungen jeglicher Verfehlungen getrieben haben, werden, so sie keine Steine sind, zur Besinnung kommen. Eines dürfte sicher sein. Karl-Theodor zu Guttenberg ist nicht abgemeldet. Er wird sein Leben ordnen, seine Familie stabilisieren und sich weiterhin für seine politischen Ideale einsetzen. Und das ist gut so, denn so groß ist die Auswahl von Politikern, die mit Herz und Verstand und mit Empathie ihr Mandat wahrnehmen, wahrlich nicht.

Schlussendlich ein steinernes Wort von Erich Fried: „Zu den Steinen hat einer gesagt: Seid menschlich. Die Steine haben gesagt: Wir sind noch nicht hart genug.“

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8 Kommentare

Ich glaube auch, dass er wiederkommt. Franz-Josef Strauß, der drei Jahre nach seinem Rücktritt im Zusammenhang mit der Spiegelaffaire Finanzminister wurde, und Wolfgang Schäuble, der wegen der Parteispendenaffaire als CDU-Vorsitzender zurücktrat, sind beste Beispiele.
Spannend ist jetzt, ob die CDU-Wähler und -Sympathiesanten mehr erleichtert oder enttäuscht sind und wie sie sich bei den nächsten Landtagswahlen in 3 Wochen entscheiden.

Lieber Herr Kremmler,

der Rücktritt Guttenbergs wird aus meines Sicht keine spürbar negativen Auswirkungen auf die nächsten Wahlen haben. Ich bin eher vom Gegenteil überzeugt. Denn abgesehen von der zur Schau gestellten akademischen Empörung jener, die zuletzt auf den Plan traten, ist und bleibt Guttenberg ein überzeugender Hoffnungsträger, jemand, mit dem man sich einlassen kann.

Das Wissenschaftlermobbing wird von der breiten Öffentlichkeit sowieso nicht verstanden. Zu klein ist die Gruppe dieser Intelligenzia, als das sie nachhaltiges Echo erzeugen könnte. Und einig sind die sich auch nicht. Und ob alle Dissertationen oder Habilitationsschriften einer Überprüfung standhalten, ist fraglich. Darüber wird nicht das letzte Wort gesprochen sein.

Dass Guttenberg gut aussieht, eine deutliche Sprache spricht, sich für eine Sache einsetzt, Rückgrat beweist während andere ihres herausnehmen, all das prägt auch sein äußeres Erscheinungsbild, zeichnet sein Aussenbild.

Das macht ihn verwundbar. Guttenberg ist nicht zuletzt auch auf dem Tiefstpunkt seines bisherigen Lebens für mich menschlich und liebenswert. Liebenswerter und menschlicher als etwa Trittin, Gabriel oder Lötsch, denen ich nicht über den Weg traue.

Viele Grüße nach Potsdam

Friedrich Schröder

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