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Fridays for future: Die neue Lust auf Zukunft

Zugegeben. Greta Thunberg war weit. Die Schülerdemos nah. Was wollen die Schüler eigentlich, fragte ich mich. Sie bekommen doch nahezu alles auf dem silbernen Tablett geliefert. Von Eltern, die für das Taschengeld der Schüler „schuften“ müssen. Und, Demos auch noch freitags während des Unterrichts? Das verstehe wer will, mein Denkmuster konnte das nicht tolerieren.

Als dann die stimmungsanfälligen Politiker, allen voran Altmaier, Merkel und Steinmeier die Schüler dafür noch lobten, platzte mir der Kragen. Ich griff zur „Feder“ und wollte schon lospoltern, als mir ein Seifensieder aufging. Denn wer könnte besser als die vielen tausend Schüler Druck auf die Umwelt- und Energiepolitik der Bundesrepublik ausüben als jene, um deren Zukunft es geht.
In unserer politischen Erwachsenenwelt spielten die Kinder, bis auf Diskussionen um Kitas, Kinderarmut, Unterrichtsversorgung, Internet an Schulen oder Schülertransport, nur eine untergeordnete Rolle. Wenn es um die Großen Dinge ging, war die Jugend traditionell nicht gefragt. Erst als Greta Thunberg von sich reden machte, änderte sich das Bild. Schülerinnen und Schüler entdeckten derart angestoßen eine neue Lust auf Zukunft.
Ich erinnerte mich an ein Zitat des deutschen Schriftstellers Friedrich Rückert: „Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren.“ Es wäre ein Irrtum, sich auf die alleinige Regelkraft der herrschenden Politik zu verlassen. Zumal, und das scheint auch der Eindruck bei den Schülern zu sein, die Politiker an den tatsächlichen Problemen nur herumdoktern, sich eher in Arbeitskreisen verlieren, Berater für teuer Geld hinzuziehen, aber nichts beschicken.

Was ist ein Kamel?

Georg Volkmar Graf Zedtwitz Arnim erklärte mir einmal: „Ein Kamel ist ein Rennpferd, das in einem Ausschuss entwickelt worden ist.“ Was er damit sagen wollte? Ausschüsse lösen keine Probleme, sondern schaffen nur neue. Und so dürfte sich das neue Berliner „Klimakabinett“ lediglich im Kräftemessen üben, statt praktikable Lösungen voranzutreiben.
Ich bin davon überzeugt, dass den Schülerinnen und Schülern durchaus bewusst ist, dass Änderungsprozesse nicht von heute auf morgen herbeizuführen sind. Sie sehen aber auch die vielen tausend Windräder überall am Horizont oder vor der Tür und fragen sich, warum klappt die Energiewende nicht, weil immer noch so viele Kohlekraftwerke am Netz sind.
Kein Politiker kommt auf die Idee, den jungen Menschen die Wahrheit zu sagen. Dass sie Tagträumen von „Power-to-Gas“ nachhängen, statt beherzt Pumpspeicherseen mit Wasserkraftwerken zu bauen, sozusagen als riesige Batterien, die den grünen Überschussstrom speichern. Als Puffer für dunkle oder windstille Stunden und Tage. Die Topografie unseres Landes gibt es jedenfalls her, solche Speichertechniken rasch zu realisieren, statt Utopien hinterherzujagen.
In diesem Zusammenhang muss man den Finger auch in eine andere Wunde legen, und zwar auf die einseitige Festlegung der Erzeugungsschwerpunkte regenerativer Energien. Die Schröder/Trittin-Administration legte um die 2000 verkürzt gesagt fest, im Norden weht mehr Wind, der Süden hat mehr Sonnenscheinstunden. Basta.

Wer den Cent nicht ehrt …

Unbestritten ist, dass Windenergie auf See produktiver genutzt werden kann als an Land. Bis dahin war die Annahme richtig. Was aber Sonnen- und Windenergienutzung an Land angeht, so gibt es weder bei der Dauer der Sonneneinstrahlung noch bei Windstärken und Häufigkeit graduelle Unterschiede zwischen Nord und Süd, Westen und Osten. Die Auswirkungen dieser unsinnigen Politik sind insbesondere im Norden weithin sichtbar.
Der Gipfel dieses politischen Irrtums ist der Bau des Südlinks, einer Gleichstrom-Hochspannungsleitung von Schleswig-Holstein nach Bayern. Egal ob Kabel oder Freileitung, beides birgt Probleme, auf die sich die betroffenen Bürger entlang den geplanten Trassen nicht einlassen möchten.
Vor diesem Hintergrund wäre die dezentrale Organisation und Einbindung der Stromerzeugung aus Sonne und Wind mit gleichmäßiger Verteilung in Deutschland mehr als sinnvoll gewesen. Denn wir haben ein erstklassig ausgebautes Netzwerk an Hoch- und Höchstspannungsleitungen sowie leistungsfähigen Umspannwerken in Deutschland.
Noch ist es nicht zu spät, Fehlplanungen der Politik zu korrigieren und die Bürger in Deutschland vor überbordenden Kosten (siehe BER) zu schützen. Es wird Jahre dauern, bis das letzte Enteignungsverfahren geklärt ist oder obstinate Landbesitzer mit Euros korrumpiert worden sind. Noch ist es Zeit, den Südlink, der 100 % kosten wird, aber lediglich nur mit durchschnittlich 40 % betrieben werden kann, weil die Natur das so vorgibt, zu stoppen.
Nicht zuletzt solch unsinnige politischen Programme tragen dazu bei, das etwa die Energiewende nicht funktioniert und die Kohlekraftwerke weiterlaufen müssen. Sogar noch länger und öfter, nachdem das letzte Kernkraftwerk 2022 abgeschaltet worden ist.

Viele Quellen stören Klima

Doch zurück zu den Schülerinnen und Schülern: Ich wünsche mir, dass sie weiterhin Druck ausüben. Auch auf die Verkehrspolitik. Was spricht beispielsweise dagegen, auf deutschen Autobahnen die Höchstgeschwindigkeit auf 130 km/h festzuschreiben? Das bringt Studien zufolge zwar lediglich drei Prozent weniger Emissionen, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist, lautet ein geflügeltes aber wahres Wort. Und, Klimakonferenzen müssen nicht ans Ende der Welt gelegt werden. Mittels Videokonferenzen könnten gleiche Ergebnisse erzielt werden. Denn jede nichtverbrauchte Tonne Kerosin käme unserer Umwelt zugute.
Schließlich: Es reicht nicht, wenn Schülerinnen und Schüler dem Staat sagen, was er für das Klima zu tun hat. Umgekehrt muss die Frage erlaubt sein, was sie persönlich für das Klima zu tun gedenken. Klimapolitik ist immer auch eine Politik der großen und kleinen Schritte. In diesem Sinne wünsche ich, dass die Schülerinnen und Schüler weiterhin auf die Straße gehen. Freitags nach der Schule oder an verkaufsoffenen Samstagen wäre ideal. Hauptsache das Band reißt nicht ab und die Jugend bleibt Reißzwecke unter den Hintern aller Politiker.

Ich freue mich auf die neue Lust auf Zukunft.

  • … 2022 Kernenergie aus, Kohle bleibt notwendigerweise ...
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11 Kommentare

Bringen die Freitagsdemonstrationen wirklich den gewünschten Erfolg ?

Das ist eine sehr schwere zu beantwortende Frage. Erst einmal ist es positiv zu bewerten, dass sich an den Freitagen die Menschen zu Wort melden, deren Zukunft besonders von den Klimaveränderungen betroffen sein werden.

Bei den Demonstrationen wird ein sofortiges Handeln der Politik und der Politiker gefordert.

Aber alles ist nicht so einfach !

Das wir aus der Kohle und aus der Kernkraft aussteigen ist beschlossene Sache.
Wie die Zukunft unseres Individualverkehrs aussehen wird, ist noch nicht endgültig klar. Aber das auch hier vordringlich etwas getan werden muss ist klar.

Also ganz einfach sollte man meinen!

Aber weit gefehlt. Vieles könnte sofort umgesetzt werden, wenn da nicht noch die Bürger wären.

Wird ein Windrad geplant, so ist auch schnell eine Bürgerinitiative zur Stelle die tausende Gründen finden warum es nicht gerade hier aufgestellt werden kann.

Entweder zu nah am Häuschen, oder das Argument mit dem Infraschall.

Also geht man aufs Meer, und baut dort mal einen Windpark. Das wird wohl die Lösung sein.
Der erzeugte Strom wird dann ganz einfach über Stromtrassen zum Verbraucher gebracht.
Aber schon wieder nichts!

Die nächsten Bürgerinitiativen sprießen wie Pilze aus dem Boden.

Beispiel:

https://www.myheimat.de/niederschoenenfeld/politik...

Das magnetische Wechselfeld der Hochspannungsleitungen kann Krebs erzeugen.
Hierzu gibt es sogar einige Studien.

Es wird noch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis man die Bürgerproteste im Griff hat.

Jetzt will ich erst gar nicht vom Elektrofahrzeug anfangen, denn bei ihm hat man das elektromagnetisch Feld bei der Fahrt direkt zwischen den Beinen
.
Das kann übrigens beim Mann Hodenkrebs erzeugen.

Mehr zu dem Thema unter:

https://www.myheimat.de/hattingen/politik/haben-di...

Ich lasse mich mal überraschen wie das weiter geht !!

Ich kann es schon nicht mehr hören! Seit Monaten nur noch Berichte, Meinungen, Phantasien und Visionen über die Klimakatastrophe, gesundheitsgefährdende Sickoxide, die Klimaerwärmung, den Kohleausstieg, den giftigen Dieselabgase, dem Feinstaub oder über das alte Thema Kohlendioxid.

Ich frage mich nun wie die Erde es geschafft hat 4.000 Millionen Jahre alt zu werden, und das die Bevölkerung kontinuierlich auf fast 8 Milliarde anwachsen konnte!

Lebten wir früher umweltfreundlicher als heute?

Obwohl, dreckige Kohlekraftwerke und gasende Kokereien kenne ich noch aus den 1950 Jahren.
Auch wir heizten damals nur mit Kohle oder Holz.Ich konnte sogar zu der Zeit die Automarke an den bunten Farben der Autoabgase erkennen. Wenn ich die Farbe nachts nicht sehen konnte, habe ich die Automarke am Geruch der Abgase erkannt.

Heute haben wir ja Katalysatoren und Rußfilter, da riecht und sieht man nichts mehr.

Mit Lösemittel haben wir alte Möbel entlackt, und natürlich auch mit Lacken, die Lösemittel enthielten, wieder neu lackiert.

In den Kühlschränken und Kühlanlage war noch das umweltschädliche Kühlmittel Frigen R22 (Chlorfluormethan) enthalten. Wurden diese Anlagen entsorgt, dann ließ man dieses Gas einfach in die Luft entweichen.

In fast jedem Feuerlöscher, auch dem Autofeuerlöscher war das ozonschädigende Halon enthalten. Das Thema "Ozonloch" wurde geboren. Heute spricht keiner mehr davon.

Heutzutage werden alle diese Stoffe nicht mehr eingesetzt, sie sind bereits seit Jahren verboten!

Ist alles heutzutage nur reine Panikmache, oder haben wir schon seit Jahrzehnten bereits fünf vor Zwölf?

Mehr unter:

Ist „Fridays for future“ nur ein Gedankenspiel?

Zwar sind viele Menschen durch die stattgefundenen Demonstrationen aufgerüttelt worden, haben sich aber trotzdem nicht davon abhalten lassen wieder am Silvesterabend 5000 Tonnen Feinstaub in den Himmel zu jagen!

Wofür eigentlich diese ganze Aufregung um das Klima, wenn sowieso keiner seine Gewohnheiten ändert?

Fotos und Lesermeinungen dazu unter:

https://www.myheimat.de/hattingen/politik/fridays-...

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