Bürgermeister Hische will die Tonne - ich auch!
Während sich die übrigen Bürgermeister in der Region Hannover zu den „Verfechtern der Säcke“ (HAZ vom 01.06.2011, Hannover, S. 16) machen und ihren Untertanen unterstellen, die „Landbevölkerung“ wolle das so, ist Springes Bürgermeister Hische weitaus aufgeschlossener (Deister-Anzeiger vom 01.06.2011, S. 1) – Recht hat er!
Ich finde diese ekeligen, tropfenden stinkenden Säcke einfach zum kotzen! Ich kann es nicht mehr anders formulieren.
Es könnte so einfach sein...
Bevor ich in die Region Hannover zog hatten wir Tonnen: Deckel auf, Müll rein, Deckel zu, fertig. Einmal in der Woche bequem an die Straße rollen, dann kommt ein (!) Müllauto mit einem (!) Fahrer, der Greifarm entleert die Tonne, der Fahrer muss nicht mal aussteigen. Die Tonne wird dabei ganz nebenbei auch noch gewogen, über den Chip an der Tonne wird das entsorgte Gewicht verbucht und dementsprechend zahlte ich meine Gebühren entsprechend einer Abrechnung, die so klar und übersichtlich und nachvollziehbar war, wie eine Telefonrechnung mit Einzelverbindungsnachweis. Auf Wunsch auch online - kann man auch noch das Papier sparen. Da sieht man sofort, dass es sich lohnt, Müllvolumen zu sparen. Wunderbar! So etwas gibt es - auch in Deutschland! Auch in benachbarten Landkreisen! Ehrlich.
... ist es aber nicht!
Jetzt sieht es freilich anders aus - ich packe den stinkenden Müll in Säcke. Weil die angebotenen Säcke so instabil sind, dass sie ständig reißen sogar doppelt - erst in vernünftige, stabile Säcke (die auch Geld kosten), dann in die Säcke die man vom Entsorgungs"unternehmen" dafür bekommt (ich nenne das im Folgenden: "Doppelsacktechnik"). Diese Säcke verschnüre ich sorgfältig, weil Müll nun mal stinkt. Trotz der Doppelsacktechnik kommt der Gestank durch die Säcke - ich kann sie also unmöglich im Haus bis zum Abfuhrtag lagern. Draußen lagern kann ich sie auch nicht, weil dann irgendwelche Viecher die blöden Säcke aufreißen - ja, trotz Doppelsacktechnik. Zudem wehen die leichteren "gelben Säcke" gerne mal durch die Gegend. Also brauche ich einen Schuppen oder eine Garage, um die Säcke bis zum Abfuhrtag zu lagern. Am besten noch in einer Wanne, denn da läuft gerne mal was raus. Am Abfuhrtag schleppe ich die Säcke – ach, wären es doch Tonnen mit Rollen dran - aus dem Sacklager an die Straße und stapele selbige möglichst so, dass die schwereren Restmüllsäcke die leichteren Wertstoffsäcke stützen, damit letztere im Wind nicht das Weite suchen. Das klappt leider nicht immer, oft liegt die Straße voller Müll - eben wegen des Windes oder weil was "leckeres" für irgendwelche Viecher in den Säcken war und die haben es natürlich über Nacht rausgeholt, ja - trotz Doppelsacktechnik. Die fleißigen aha-Mitarbeiter räumen dankenswerter Weise zum Glück alles wieder auf was sie sehen (großes, ernst gemeintes Lob an dieser Stelle). Da kommt zumindest keine Langeweile auf. Müllvolumen sparen lohnt sich mit den Säcken übrigens so gut wie gar nicht. Schließlich sind fast 90 Prozent Grundgebühr (12,40 Euro) und pro Restmüllsack, den ich weniger an die Straße stelle spare ich 0,50 Euro, also schichtweg lächerlich wenig im Vergleich zur unverschämt hohen Grundgebühr, die ich durch mein Verhalten nicht beeinflussen kann. Als ich in den aha-Einflussbereich zog, war ich in meiner Naivität noch so gutmütig, anzunehmen, dass ich meine Müllgebühren dann eben über den Erwerb der Säcke zahle und bin dann fast aus den Latschen gekippt als ich gemerkt habe, dass man zusätzlich zu den Sackkosten auch noch fixe Müllgebühren zu entrichten hat.
Details unter: http://www.kitsi.de/Gebuehrenproblem.html
Ich erhebe also hier meine Stimme als Vertreter der (denkenden) Landebevölkerung und rufe hinaus in die Welt:
Gebt mir endlich die Tonnen!! Für alles!
Tut mir leid, aber diese Umfrage ist so unsachlich und schlecht gemacht, das ist einfach unseriös. Ich halte mich lieber an Fakten: http://gebuehrenproblem.springfeld.de/