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Auf ein Wort

Auf Seite fünf der HAZ von heute linke Kolumne die kurze Meldung: Atomfracht läuft über Cuxhaven. Sachlich wird darüber informiert, dass demnächst Mischoxidbrennelemente aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield in Cuxhaven angelandet werden sollen.

Auf Seite zwölf der Heimatbeilage Deister-Anzeiger an diesem Tag wird nachgelegt. Es werden konspirative Hinweise von Greenpeace, Grünen und Bürgerinitiativen zitiert, dass die plutoniumhaltigen Brennelemente für das Kernkraftwerk Grohnde bestimmt seien. Jetzt kommt's: Dem Deister-Anzeiger zufolge warnt das Göttinger Anti-Atom-Plenum davor, dass diese Brennelemente deswegen brisant seien, da man hieraus mit relativ geringem Aufwand waffenfähiges Plutonium gewinnen könne.

Man fragt sich immer wieder, warum in Deutschland überhaupt noch Kernkraftwerke laufen. Sind sie nun gefährlich oder nicht? Da zitiert das Anti-Atom-Plenum undifferenziert, dass sich während des 25-jährigen Betriebs der Atomanlage 210 Pannen ereignet haben sollen. Ganz sicher kann man diese zu Pannen stilisierten Störfälle nicht als Platten am Auto, verstopfte Vergaser oder sauer gewordene Batterien oder Kolbenfresser abtun. Dies ernsthaft zu wollen, hieße, sich auf das Niveau der Kritiker zu begeben. Aber wenn das Anti-Atom-Plenum versucht zu suggerieren, man könne das Plutonium einfach so aus den Brennelementen herausholen, wie etwa Erbsen aus einer Dose, ist das abenteuerlich, spekulativ, irreführend und sachlich absolut unkorrekt.

Man muss das Wahre immer wiederholen, sagte schon Goethe, da die Unwahrheit um uns herum fortgesetzt gepredigt wird. Dass hierzulande Mox-Brennelemente transportiert werden, ist nichts Neues. Sie werden schon über ein Jahrzehnt in deutschen Kernkraftwerken eingesetzt. Dass hierzulande seit Beginn der siebziger Jahre Kernkraftwerke in Betrieb sind, ist schon fast vergessen. Nicht vergessen scheint der Flaschengeist, den nicht zuletzt Herr Gabriel beim Fotoshooting am Sarkophag in Tschernobyl herausbeschwören wollte. Aber er hatte nur einen verbalen Korken in seinem Reisegepäck. Die Kernkraftwerke laufen trotzdem weiter.

Jetzt kommen wir der Realität näher: Der Geist läßt sich nicht mehr in der Flasche verschließen. Im Klartext: Wir werden uns nicht in den Zustand der Unschuld zurückversetzen können. Wir haben die Kernenergie. Wir haben das Know-how, wir haben vernünftige und verantwortungsvolle Techniker und Ingenieure in den Anlagen. Und sie alle verdienen es nicht, politisch verheizt zu werden. Zu guter Letzt: Krümmel ist nicht das Maß aller Dinge.

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3 Kommentare

Wahre Worte...

"Wir haben das Know-how, wir haben vernünftige und verantwortungsvolle Techniker und Ingenieure in den Anlagen."

Das geht doch längst immer mehr ins Ausland. Wenn das Know-how nicht gebraucht wird, dann auch nicht der junge Fachmann - und beide wandern ab.

Lieber Andreas,

die Gefahr der Abwanderung besteht zwar, ist zur Zeit aber nicht akut. Diese Tatsache zu verdrängen, wäre allerdings verhängnisvoll. Doch wer ermutigt unsere Mitmenschen in den kerntechnischen Anlagen? Ist es die schweigende Mehrheit, sind es die lauten Minderheiten. Irgendwann muss Vernunft einsetzen und es müssen Entscheidungen getroffen werden. Dass diese nicht unbedingt in jedermanns Interesse sein können, wird niemand ernsthaft betstreiten wollen. Aber wo leben wir? In einer Demokratie mit Mehrheitsentscheidungen oder in einer Demokratur, in der Minderheiten ohne direkte Verantwortung übernehmen zu wollen, sich durchsetzen.

Wer bitte schön macht sich für einen Königsweg stark, der der Kernkraft im Energiemix einen sicheren Platz einräumt?

Gruß Friedrich

"Wer bitte schön macht sich für einen Königsweg stark, der der Kernkraft im Energiemix einen sicheren Platz einräumt?"

Die Realität macht das. Denn es gibt derzeit keine technisch machbare und im Alltag brauchbare Alternative - ausser den fossilen Brennstoffen, aber da regt man sich wieder wegen zu viel CO2 auf.

"die Gefahr der Abwanderung besteht zwar, ist zur Zeit aber nicht akut"

In Gesprächen mit Leuten aus der "Branche" wurde mir schon vermittelt, dass seit Jahren Abwanderung passiert, da die Nachfrage halt nachgelassen hat (es gibt ja nicht nur Jobs in den Kraftwerken, sondern auch in der Forschung - und die wurde seit Jahren vernachlässigt).

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