Achte auf Deine Hand, wenn Du auf den Anderen zeigst...
Achte auf Deine Hand, wenn Du auf den Anderen zeigst...
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Was ist eigentlich in unserem Land los, dass wir uns vorschreiben lassen, vor welchen Menschen wir uns hüten sollten. Und an erster Stelle auf der Warnliste stehen Menschen, die sich zum Islam bekennen.
Schon als Kind lernte ich einen Schnack kennen: Zeige nie mit den Fingern auf andere Menschen - drei deiner Finger weisen auf Dich zurück!
Daran sich zu halten ist gewiss sehr schwer.
Doch warum ausgerechnet sich das angeblich christlich-abendländisch geprägte Deutschland mit seiner religiösen wahrlich nicht rühmlichen Vergangenheit pauschal auf Menschen zeigt, die sich dem Islam verbunden fühlen, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Die Religion eines Menschen ist das eine - Seine Art mit den Menschen in seiner Umwelt zu leben ist das andere. - Dass ich den Menschen in meiner Umgebung einen gegenseitigen Respekt abverlange ist das eine - doch schon liegt auf der anderen Seite, dass ich mich dabei selber nicht ausschließen darf. Kausale Zusammenhänge tun sich da auf.
In "diesem unserem Land", das sich so christlich darstellt, möchte ich lieber keine Probe auf's Exempel anregen, wie viel christliche Grundlage (FUNDAMENT!) wirklich noch tragfähig vorhanden ist,
Ein Land, dass es sich leisten kann mit derart eklatanten Widersprüchen zu leben, wie sie sich in der BRD im Bereich von Familie, Gesundheit, menschenwürdige soziale Absicherung darstellen, kann wirklich nicht auf dem Boden des Christentum zu hause sein. Dass sich längst eine ähnliche Widersprüchlichkeit im Rechtswesen auftut, wird kaum noch jemandem unbekannt sein.
Also bevor wir uns über die Widersprüche des Islam hermachen, sollten wir selber an unsere üblen Auswüchse gehen.
Die Einforderung, sich als Fremder, der hier auf lange Sicht oder gar dauerhaft wohnen möchte, in diesem Land den Sitten und Gebräuchen anzupassen ist eine Scheinheilige, wenn ich allein den oben pauschal benannten Missständen Denkraum gewähre. - Wo sollen die Grenzen dessen gezogen werden, was auch die "Fremden" in diesem Land von uns übernehmen sollen...
Wer ist in diesem Land wirklich ein Fremder? Wer gehört nach der Einschätzung derer, die sich für diese eher populistische Meinung so weit aus dem Fenster hängen, denn nicht mehr zu den Fremden. Wenn ich mir die politischen Entgleisungen auf Landes- und Bundesebene allein der zurückliegenden zwölf Monate aufliste... Dann kommt in mir immer wieder das Gefühl hoch, dass ich längst selbst zu den Fremden hier gehöre. (siehe ein seltsames Beispiel von unchristlichem Verhalten auf Amtsebene ganz unten)
Bei der nun auch von KirchenOberen unselig mitgeführten Diskussion um das Wort des Bundespräsidenten am 3. Oktober kann nur an deren christliche fundamentale Einsicht appelliert werden: Seid lieber ganz ruhig und hört den Menschen zu und plappert nicht dummschwätzig in das schräge Konzert...
Wenn wir denn Angst haben, dass uns der Islam überrollt, (so einen Quatsch höre ich inzwischen auch schon wieder!) dann frage ich gerne auch die Herren Bischöfe, wo ist denn die Mehrheit des christlichen Volkes geblieben?
Und die Presse bitte ich zur Kenntnis zu nehmen, dass bei einer besser geführten Recherche auch offenkundig würde, dass nicht nur die Minarette als Bedrohung angesehen werden. Selbst Kirchenglocken werden längst als Belästigung betrachtet. Der Viertelstundenschlag der KirchturmUhr muss über Nacht abgeschaltet werden, weil er die Gesundheit schädigt. Das Spielen der Orgel wird von Anwohnern als Lärmquelle vor Gericht gebracht.
Es gab in der Sponti-Zeit einen netten Spruch an den Wänden der Häuser und Mauern: "LASS DICH NICHT BRDigen" - damals hat es angefangen, und alle fanden es lustig.
Jetzt bringen andere Ihr Leben auf den religiösen Friedhof und wir fühlöen uns bedroht - wir die Gesellschaft halbtote christlich-abendländischen Kultur.
Ich möchte an ein Lied von Knut Kiesewetter erinnern, in dem der gefährliche Andere beleuchtet wird und es stellt sich immer nur der Frage, wer ist eigentlich wirklich der Andere - DU oder ICH?
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Knut Kiesewetter
Fahr' mit mir den Fluss hinunter
(um 1975)
Fahr' mit mir den Fluss hinunter in ein unbekanntes Land
Denn dort wirst du Leute sehen, die bis heute unbekannt
Sie sind nett und freundlich, doch sie sehen etwas anders aus
Als die Leute, die du kennst bei dir zu Haus
Sie sind grün und wenn wir vorübergeh'n
Dann tu bitte so, als hättest du die Farbe nicht geseh'n
Sie sind grün und sie glauben fest daran
Dass die Farbe der Haut nichts über uns sagen kann
Ja, es gab mal eine Zeit, es ist wohl hundert Jahre her
Da gefiel wohl diesen Leuten ihre Farbe gar nicht mehr
Sie beschlossen, sich zu färben, um mal besser auszuseh'n
Denn die gruene Haut sei wirklich nicht sehr schön
Sie sind grün, doch sie malten sich rot an
Denn sie wussten nicht, ein roter Mann ist bald ein toter Mann
Sie sind grün und sie wurden sehr bald klug
Denn zum Sterben ist rot nun wirklich nicht schön genug
Nun versuchten sie's mit gelb, doch das hielt auch nur ein paar Jahr'
Denn mit Fingern zeigte man auf sie und sprach von gelber Gefahr
Sie berieten sich und kurz darauf, da fragte Frau und Mann
Ja, warum man nicht mal schwarz versuchen kann
Sie sind grün, doch als sie sich schwarz gefärbt
Hatten sie das Joch der Sklaverei schon lange mitgeerbt
Sie sind grün und man hat sie bald belehrt
Alle Freiheit der Welt ist Schwarzen nun mal verwehrt
Kurz bevor sie resignierten, waren sie zum Schluss bereit
Ihre Haut zu bleichen, denn das war die letzte Möglichkeit
Doch es änderte sich nichts war man als Weisse noch so lieb
Man war andrer Völker Ausbeuter und Dieb
Sie sind grün, doch jetzt finden sie das schön
Und sie tragen es mit stolz, es ist gleich jedem anzuseh'n
Sie sind grün und sie haben rausgekriegt
Es ist wirklich nicht gut, wenn man sich nur selbst belügt
Knut Kiesewetter (* 13. September 1941 in Stettin) ist ein deutscher Jazz-Sänger, Liedermacher, Posaunist, Gitarrist, Produzent und Schriftsteller.
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Es gibt in Deutschland scheinbar die Möglichkeit von Amtswegen vorzuschreiben, nicht großzügig zu sein. Wer sich dagegen stellt, muss Strafe bezahlen und Pleite gehen.
Zu große Schnitzel auf dem Teller der Gäste können aus der Sicht eines Finanzamtes in Sachsen nur Steuerhinterziehung bedeuten und da es fortgesetzt passiert, wird mit Strafe und sofortigem Vollzug gedroht. Einspruch ist erst danach möglich, Vorausgehende Einsprüche werden gar nicht bearbeitet.
Das ist eines der Musterbeispiele für das pure christliche WerteSystem.
Und das sollen uns die Fremden bitte sehr nachmachen?
Das mit den zu großen Schnitzeln habe ich auch gehört.
Das passt zu einem Satz, den mir eine Beamte 1992 sagte: "Ich bin Beamte. Ich werde nicht für`s Denken bezahlt."
Man sieht bei den Schnitzeln, was passiert, wenn Beamte dies trotzdem versuchen.