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AbL unterstützt kirchlichen Kreuzweg der Schöpfung

Pressemitteilung

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) unterstützt den vom Bistum Hildesheim und der Evangelischen Landeskirche Hannover durchgeführten „Kreuzweg der Schöpfung“ mit seinen Stationen am Rothkötter-Geflügelschlachthof Wietze sowie an den Atommüll-Lagern Asse, Schacht Konrad und Gorleben. Alle diese Orte symbolisierten laut Landesbischof Ralf Meister „Grenzüberschreitungen unseres Konsums“ und seien Orte, „an denen das Leiden der Schöpfung sichtbar wird“. Bei der ersten Station in Wietze, an der mehrere hundert Menschen teilnahmen, wandte sich Meister gegen die Verurteilung anderer Menschen und gegen eine politische Instrumentalisierung dieses Kreuzweges, sprach sich aber auch sehr deutlich gegen die laufende „Entgrenzung“ des Umgangs mit den Tieren aus und forderte von Verbrauchern, Beschäftigten und Unternehmern eine neue Form der Verantwortung gegenüber den Mitgeschöpfen.
Noch deutlicher hatte die Evangelische Landeskirche zuvor in einem Positionspapier „höchste Standards“ in der Tierhaltung gefordert und die „zu großen Einheiten bzw. industriellen Formen“ der Nutztierhaltung kritisiert. Angesichts der Mitgeschöpflichkeit der Tiere müsse „bezweifelt werden, dass man in Großeinheiten und Großschlachtanlagen, wie sie heute bestehen oder geplant werden, dem Tierwohl und den sozialen und umweltethischen Anforderungen gerecht werden“ könne: „Darum sollten die bestehende Anlagen gründlich überprüft und neue Anlagen nur dann genehmigt werden, wenn sie den genannten Maßstäben und Standards uneingeschränkt Rechnung tragen. Zu vermeiden ist ein nationale und internationale (Land)wirtschaftspolitik, die zwangsläufig von industrieller Technologie und Philosophie bestimmte Großhaltungen zur Folge hat. Technologie muss generell wieder „dienende“ Funktion übernehmen. Es ist ein Wandel notwendig, der zielgerichtet und unverzüglich zu Formen der Tierhaltung und Tiernutzung im Sinne von Tierwohl, Menschengesundheit und Nachhaltigkeit führt.“ Die Kirche forderte ein neues Leitbild, das ohne falsche Romantisierung „landwirtschaftliche Unternehmen von agroindustriellen Tierfabriken unterscheidet.“

Der niedersächsische AbL-Vorsitzende Martin Schulz bedankte sich für dieses Engagement der Kirchen für eine artgerechte Tierhaltung in lebensfähigen bäuerlichen Strukturen und forderte zugleich das Niedersächsische Landvolk (Landesbauernverband) zu einer Besinnung und fairen Diskussion anstelle von Polemik auf: In seinem „Info Öffentlichkeitsarbeit“ vom 28.2.2012 habe das Landvolk versucht, den Umwelt- und Nachhaltigkeitsbeauftragten des Bistums Hildesheim, Jürgen Selke-Witzel, als Mitorganisator der Kreuzwegs in eine parteipolitische Ecke zu drängen und zu isolieren. Man habe dagegen angebliche Proteste von Landwirten und „treuen Mitgliedern von katholischen und und evangelischen Kirchengemeinden“ instrumentalisiert.

Demgegenüber verwies Schulz auf die Zustimmung sehr vieler Bäuerinnen und Bauern und Kirchenmitglieder zu diesem Kreuzweg. Dies zeige den Diskussionsbedarf auch innerhalb der Landwirtschaft über den zukünftigen Weg zu einer artgerechten und gesellschaftlich akzeptierten Tierhaltung. Diese sei nur in mittelständisch-bäuerlichen Strukturen möglich - im Interesse des Erhalts bäuerlicher Strukturen dürfe der objektive Unterschied zwischen Landwirten und Agrarindustriellen nicht beiseite geredet werden.

Die AbL äußerte die Hoffnung, dass Landesbischof Meister die Position der Kirche beim angekündigten Gespräch mit dem Landvolk-Präsidium deutlich machen könne, ebenso wie Pastor Friebe vom Kirchlichen Dienst auf dem Lande (KDL) bei einer Veranstaltung des Deutschen Bauernverbands im März in Bonn. Angesichts der Macht der Agrarindustrie-Lobby erinnerte die AbL in diesem Zusammenhang aber auch an die Äußerung Georg von Frundsbergs gegenüber dem mutigen Luther vor dem Reichstag zu Worms: „Mönchlein, Du gehst einen schweren Gang...“

29.02.2012

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