"Finale": Ende der Weihnachtszeit - Abschluss der "Heiligen Nächte" 2012/13
"Das Schöne an den Heiligen Nächten ist, dass Weihnachten irgendwie noch verlängert wird", "Also ich brauche das für mich", "Da kommt man sanfter wieder im Alltag an"
- solche und ähnliche Sätze habe ich häufiger bei den "Heiligen Nächten" gehört. Seit dem 27. Dezember gab es jeden Abend eine Andacht in verschiedenen Kapellen und Kirchen in und um Springe. Über einige habe ich bereits berichtet.
Heute folgt noch ein abschließender Beitrag über die letzten 3 Andachten.
Am 4. Januar waren wir zu Gast in der Springer St. Andreas-Kirche. Pastor Fröhlich gestaltete die Andacht über das Thema Tod und Sterben. Ja, passt das denn zum Oberthema "Öffne mir die Tore"? Klar, irgendwie schon. Es ist nämlich so, dass jede der Heiligen Nächte auch ein eigenes Thema hat (Das Kirchenjahr - Zwölf heilige Nächte) - auch danach kann man sich richten. Hier geschah es in Form der sehr eindrücklichen Geschichte "Der Tod und der Gänsehirt", und einer Auslegung dazu. Wir sangen einige schöne Lieder, wie z.B. "Ich steh an deiner Krippen hier", "Jesus ist kommen" und Bonhoeffers "Von guten Mächten". Hinterher hatten wir Zeit für Gespräche bei Punsch, Glühwein und vorbereiteten Häppchen. Wir sangen sogar noch ein improvisiertes Lied zusammen ;-)
Der vorletzte Abend am 5. Januar fand in der Kapelle in Alvesrode statt. Nach einer Einführung mit Sprichwörtern zum Thema "Türen" trugen u.a. die Lektorinnen Marlis Bennecke und Sabine Basse ein imaginäres Gespräch zwischen zwei Türen vor - einer großen, breiten, die individuelles Glück verspricht, die Menschen aber zu skrupellosen Egoisten macht, und einer kleinen, schmalen, für die man sich bücken und sich gegenseitig helfen muss. Da war viel Nachdenkenswertes dabei. Die kleine Kapelle, in die etwa 50 Menschen hineinpassen, war fast voll besetzt und hatte auch durch die weihnachtliche Dekoration eine anheimelnde Wärme.
Am heutigen letzten Abend traf sich die "Heilige Nächte"-Gemeinde im Kloster Wülfinghausen und zog singend und bei Kerzenlicht durch den Kreuzgang in die Klosterkirche ein - eine ganz besondere Atmosphäre; deshalb waren heute auch besonders viele Besucher/innen gekommen. In den letzten Jahren fand diese Andacht immer in der Krypta statt, aber dort reicht der Platz inzwischen nicht mehr aus. In der Meditation ging es um ein Krippenspiel, bei dem die Könige vergessen worden waren; es musste also spontan improvisiert werden. Der letzte König, der auftrat, kam mit leeren Händen und gestand der Gemeinde, dass sein Leben nur Fassade und er in allem am Zweifeln war - auch in Bezug auf das Kind in der Krippe. Die Gemeinde hielt den Atem an, bis Josef ihm ein Stück Stroh gab mit den Worten "An diesen Strohhalm kannst du dich immer klammern".
Auch wir Besucher/innen durften uns am Ende alle einen Weizenhalm mitnehmen. Wer weiß, wann man ihn mal braucht...?
Die diesjährigen Heiligen Nächte haben gezeigt, dass die Reihe immer beliebter wird. Einige Gesichter habe ich fast bei jeder Andacht gesehen. Es waren eigentlich immer 30-50 Leute anwesend (heute sogar noch mehr), und jeder Abend hat sich gelohnt.
Ich freue mich jetzt schon auf die Heiligen Nächte 2013/14! In Kürze werden wir mit der Themenplanung beginnen... denn nach Weihnachten ist vor Weihnachten ;-)
Das ist ja eine schöne Einrichtung,das mit dem Strohhalm,an den man sich klammern kann, gefällt mir besonders.