Der Kreuzweg im Ahrntal (Südtirol) - Station 9
Der Kreuzweg im Ahrntal (Südtirol) - Station 9
Welch ein Gegensatz zwischen der zweiten und dieser neunten Station: Dort schien Christus die Kraft zu haben, mit dem Kreuz über alle Berge zu laufen, jetzt liegt er flach auf dem Boden, vom Kreuz fast zermalmt. Auf dem Kreuz sehen wir zwei bittende Hände, ein geteiltes Brot und zwei Ähren. Sie machen auf den Hunger in der Welt aufmerksam. Manche Völker in der sogenannten Dritten Welt sind ganz am Boden wie Christus hier und halten uns bittend die Hände entgegen, damit wir teilen. Aber wir schauen schon gar nicht mehr hin.
Der Prophet Jeremias schildert die Not Jerusalems: „Die Leute werden auf den Straßen Jerusalems liegen, hingestreckt durch Hunger und Schwert“. Wir heute denken bei solchen Worten an die sogenannte 3. Welt, die von Hunger, Unterentwicklung und kriegerischen Auseinandersetzungen geplagt ist.
Für sie gilt: „Seufzen ist mein täglich Brot!" (Ijob 3. 24). Uns aber gilt die Aufforderung: „Teilt euer Brot mit den Hungernden“ (Tob 4, 16) und es soll uns nicht die Anklage treffen: „Du hast dem Hungernden dein Brot versagt" (Ijob 22, 7). Wenn wir unseren Egoismus und unsere Gleichgültigkeit überwunden und so geteilt haben, dass es weh tut, dann dürfen wir der Aufforderung nachkommen: „Iss mit Freuden dein Brot" (Kohelet 9, 7).
Weitere Infos zu diesem Kreuzweg siehe bei:
http://www.myheimat.de/springe/kultur/der-kreuzweg-im-ahrntal-suedtirol-einleitung-d347143.html