2. Literarische Weinprobe im Bennigser Bahnhof - 19.07.2013
Kurz vor 19.00 Uhr mutmaßte Hartmut Rieck noch: „Bei diesem herrlichen Sommerwetter sitzen die Leute doch alle auf dem Balkon oder im Garten. Bin gespannt, wer überhaupt kommen wird“. Aber da hatte er sich gründlich geirrt, denn 20 Minuten später waren alle Plätze besetzt, und die dann noch eintrafen, mussten auf der Holztreppe oder im Untergeschoss Platz nehmen.
Gewiss waren das Thema des Abends, der Referent und auch die Aussicht auf leckere Weine Gründe genug, um zu kommen, aber es war auch eine eindrucksvolle Demonstration der Bennigser Bürger für die RvB-Bücherei und gegen den Antrag einer Fraktion im Bennigser Ortsrat, diesen zentralen Veranstaltungsort zu schließen, um angeblich Haushaltsmittel einzusparen.
Über fünfzig Personen ließen es sich nicht nehmen, „Die Stunde der Komödianten“ mitzuerleben, und kamen voll auf ihre Kosten. Schon beim Kommen wurden sie mit dem ersten der fünf Weine, die verkostet werden sollten, empfangen, und Langeweile konnte bei den humorvollen Kurzgeschichten verschiedener deutschsprachiger Autoren nicht aufkommen: Immer wieder unterbrach herzhaftes Lachen den Vortragenden, der heute seine Lieblingsgeschichten zum Besten gab. Wie hatte doch Hartmut Rieck in seiner Einladung vorbeugend gewarnt: „...alles nichts für humorlose Menschen, die zudem auch noch jeden Tag in ihr Glas mit Mineralwasser hinein heulen“.
Diese gelöste Stimmung setzte sich auch in der Pause und nach der Lesung fort, und vielen fiel es sichtbar schwer, die frohe Runde zu verlassen, und das lag gewiss nicht nur an den wie immer „staubtrockenen“ Weinen, die Weinkenner Rieck seinen Hörerinnen und Hörern kredenzt hatte.
Karlfried Rose wies auf die nächste Lesung des Calenberger Autorenkreises in der RvB-Bücherei hin: Am 20. September 2013, wie immer an einem Freitag um 19.30 Uhr, tragen Jörg Hartung und Karlfried Rose eigene Kurzgeschichten und Gedichte vor. Auch im achten Jahr dieser Reihe wird ein trockener Wein den abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend begleiten.
(Text: Karlfried Rose, Bilder: Gabriele Rose)
..............Über fünfzig Personen ließen es sich nicht nehmen, „Die Stunde der Komödianten“ mitzuerleben, und kamen voll auf ihre Kosten..........
Das kann ich nur bestätigen!