Philathelie: außergewöhnliche Zeiten mit außergewöhnlichen Wegen
"Eine Briefmarke erzählt eine Geschichte, ein Brief erzählte einen Roman!" Doch um die Geschichte zu entdecken,...
1944 - ein kleines Dorf an der südlichen Stadtgrenze Hannovers - vielleicht leben Anfang des Jahres dort in etwa 600 Menschen - zwei Jahre später werden es für einige Zeit erheblich mehr sein - Flüchtlinge - Wilkenburg liegt strategisch ungünstig auf dem Weg der Flugweg der Bombenflugzeuge von Westen zu den Rüstungsbetrieben beim benachbarten Dorf Laatzen (heute eine beachtliche Stadt)
Vor dem Dorf sind auch Flackstellungen postiert... und darum fällt so manche Bombe auch nahe dem kleinen Dorf Wilkenburg und zerstört Teile der Infrastruktur - wie zum Beispiel die Telefonleitungen und Verteileranlagen.
Auch wenn damals ein Telefon im Haus echte Seltenheit war, so war es doch grad in dieser Zeit auch ein sehr wichtiges HILFSmittel... und wenn das fehlte, merkten das auch die Nachbarn.
Also schnell wieder in Ordnung bringen lassen.
Das Fernmeldeamt schreibt eine Karte am 3.2.1944 mit der eine Wiederherstellung des Anschlusses für unbestimmte Zeit angekündigt wird.
Jedoch hat die Post in Hannover Probleme mit sich selber auch Probleme.
Die FELDPOSTKARTE muss einen Umweg über das Postamt am Flughafen in Langenhagen machen und wird dort erst am 26.02.1944 bearbeitet und erreicht darum erst am 1.03.1944 das Ziel in Wilkenburg.
Irritation bleibt wegen des FELDPOST zurück, und lässt sich bis jetzt nur mit dem Mangel an geeignetem Postkarten-Papier erklären
Feldpost war portofrei. Vielleicht durfte deshalb das Fernmeldeamt die Feldpostkarte benutzen.