4. Speyerer Kirchbootregatta – Sieg für das Team „Irish Pub“
Die 4. Speyerer Kirchboot-Regatta über die 200-Meter Strecke am Floßhafen beim Bootshaus der Rudergesellschaft sah in diesem Jahr 21 Teams im Wettbewerb. Der Erste Vorsitzende der RGS, Alfred Zimmermann freute sich, mehr als 500 Zuschauer begrüßen zu können. Verwaltungsvorsitzender Robert Gard verpflichtete mit dem Regattaeid die Teilnehmer auf fairen Wettkampf und angemessenen sportlichen Ehrgeiz. Ganz im Mittelpunkt sollten erneut Spaß und Vergnügen stehen.
Um jedem Team die gleiche Chance und die gleiche Herausforderung zu geben hatte die Regattaleitung um den Sportvorsitzenden Norbert Herbel ein neues Reglement in Kraft gesetzt. Jedes Team durfte zwei Läufe, je einen im „Salier“ dem Kirchboot der RGS und im „Wikinger“ dem Kirchboot der Ruderfreunde aus Karlsruhe, mit wechselnden Gegnern absolvieren, da beide Boote unterschiedliche technische Herausforderungen an die Mannschaften stellten. Die vier zeitschnellsten Boote zogen dann ins Halbfinale ein, um dann die Finalteilnehmer auszurudern. Alle Mannschaften wurden von erfahrenen Ruderern, meist Rennsportlern, gesteuert.
Bei den zuvor stattfindenden Trainingseinheiten war deutlich geworden, dass aufgrund der hohen Belastung im Rennen der Dollenstift immer wieder bricht und die Mannschaften in einen Nachteil versetzt. So ersetzten die beiden Rennruderer Frank Becker und Ralf Burkhardt kurzerhand alle Dollenstifte mit Material aus dem Rennbereich. So konnte am Ende die gesamte Regatta ohne einen Dollenstiftbruch und damit verzögerungsfrei durchgeführt werden.
In 21 Vorläufen wurden bei bestem Rudererwetter, die Gäste hätten lieber das eine oder andere Grad auf dem Thermometer mehr gehabt, erstmals die Kräfte gemessen. Regattakommentatorin Angelika Schwager konnte auch wieder Teams begrüßen, die zum ersten Mal teilnahmen und auf „eingeruderte“ und Kirchbootregatta erfahrene Gegner trafen. Das erste Rennen durfte der Anwaltsverein gegen die Grünen absolvieren und blieb in 61,0 Sekunden erfolgreich. Beim Interbanken-Wettbewerb hatte die Volksbank in 54,6 Sekunden den Bug vor der Sparkasse.
Das erfahrene CDU-Boot mit Gottfried Jung an Bord erkämpfte sich den Sieg in 58,8 Sekunden gegen die Speyerer SPD. Im Lauf Polizei „65 Oberwasser“ gegen das Team vom „Irish Pub“ behielten die in feinem Tüll als Mädchen verkleideten „Iren“ „Oberwasser und siegten in 56,1 Sekunden. Tennisclub Speyer gegen Tennisclub Dudenhofen war eine weitere spannende Paarung, hier behielten die Speyerer in 58,7 Sekunden die Bugspitze vorn. Die gemeinnützige Baugenossenschaft freute sich über den Sieg in 60,7 Sekunden gegen den Landesbetrieb Mobilität. Im Lauf der „freundlichen Helfer“ Physiotherapiepraxis Richter gegen die Crew vom Diakonissen-Krankenhaus ging es eng her, bis die Diakonissen den Sieg in 55,8 Sekunden sichergestellt hatten. Energiegeladen dann das Duell der Stadtwerke „SWS Powermixx“ gegen die PFW Aerospace, das die Flugzeugwerkler in Bestzeit des ersten Durchgangs in 52,3 Sekunden beendeten. Die Zeche am Dom-Bauhütte lieferte im Rennen gegen die Feuerwehr Speyer die drittschnellste Laufzeit der ersten Runde in 52,5 Sekunden ab. Das spannendste Vorrennen lieferten sich Tyco-Electronics, die mit nur vier Zehntel Sekunden Vorsprung in 56,3 Sekunden vor dem RC Vorwärts Triteam erfolgreich blieben. Die Speyerer Schützen griffen im letzten Lauf der ersten Runde die Bestzeit der PFW Aerospace an, blieben aber letztlich bei 52,4 Sekunden gegen die Grünen, für die es schon der zweite Lauf war, um eine Zehntel Sekunde darüber. Erfreulich aus Sicht der Teams, dass im zweiten Durchgang häufig die Sieger der ersten Läufe nun „zweiter Sieger“ blieben. Die Zeitauswertung zeigte dann fünf Mannschaften, die eine Gesamtzeit von weniger als 1:50 Minuten aufwiesen. PFW Aerospace, der Vorjahressieger, mit 1:44,9 Minuten war klarer Sieger der kombinierten Vorläufe, vor dem Team der Stadtwerke in 1:47,50 Minuten und dem „Irish Pub“ in 1:48,0 Minuten, knapp dahinter in 1:48,30 Minuten die Zeche am Dom-Bauhütte mit Mannschaftsführerin Petra Urbano. Für die fünftplatzierten Volksbänkler reichten die 1:49,8 Minuten leider nicht für den Sprung ins Halbfinale.
Überraschungen gab es dann im Halbfinale. Dem stärksten Vorlaufteam PFW Aerospace reichten die 53,5 Sekunden nicht, da die „Mädels“ vom Irish Pub noch einen Schlag zulegen konnten und in 52,1 Sekunden mit neuer Bestzeit ins Finale einzogen. Die „Zeche am Dom-Bauhütte“ lieferte die nächste Überraschung mit einer weiteren Bestzeit, in 51,7 Sekunden wurde das Team SWS-Powermixx ins kleine Finale verwiesen. Im Kampf um Platz drei machten die Vorjahressieger PFW Aerospace schnell alles klar und siegten deutlich gegen die Stadtwerke, dem Sieger der Erstauflage der Kirchbootregatta im Jahr 2008. Im Finale dann Spannung pur, schnell führte das Team Zeche am Dom-Bauhütte im „Wikinger“ leicht und war klar auf Siegfahrt, doch die bärenstarke Mannschaft vom Irish Pub schob den „Salier“ mit wuchtigen Schlägen heran und nutzte einige technische Unkorrektheiten im gegnerischen Boot zum Sieg in neuer Bestzeit von 50,6 Sekunden. Auch die „Zeche am Dom-Bauhütte“ erreichte eine eigene neue Bestzeit in 51,5 Sekunden.
Nach einem langen, sportlichen äußerst fairen Wettkampftag endete die 4. Speyerer Kirchbootregatta mit der Siegerehrung durch den Ersten Vorsitzenden Alfred Zimmermann für die Teams und die Steuerleute. Die Prämiierung des originellsten Teams war wie in den Vorjahren schwierig am Ende aber eindeutig. Herrlich von den Zuschauern viel beklatscht das Team „Irish Pub“ mit prächtigen Kostümen. Somit gingen erstmal sowohl der Siegerpokal als auch der Pokal für das originellste Team an eine Mannschaft. Die „Zeche am Dom-Bauhütte“ freute sich nicht nur über Silber in der Gesamtwertung, sondern auch über den Pokal für das beste Mixed-Team
Ein großer Dank geht an die RGS-Familie ohne deren Hilfe dieses Großereignis nicht hätte bewältigt werden können. Besonderer Dank geht an Sabine und Robert Gard und Kirsten Lauer für die gesamte „Organisation an Land“ und an den Sportvorsitzenden Norbert Herbel, der stets den Überblick behielt und dessen logistischer Unterstützung der sportliche Erfolg der Kirchboot-Regatta zu verdanken ist. Viel Spaß hatten auch die Steuerleute, allesamt langjährig erfahrene Ruderer, mit dem Engagement und der Motivation ihrer Teams. Nicht vergessen sei auch Frank Becker, der sich um Bootsschäden kümmerte und so „Regattapausen“ zu vermeiden half.
Im nächsten Jahr wartet nun schon die erste Jubiläums-Kirchboot-Regatta, zur 5. Auflage lassen sich die Veranstalter sicherlich ein Bonbon einfallen. Wir sind schon heute gespannt.