Am Heilig Abend: Mein Lieblingsgedicht zu Weihnachten aus einer vergangenen Zeit
Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1817)
Weihnachten
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh' ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern !
Wie so weit und still die Welt !
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen-
O du gnadenreiche Zeit !
DANKE für die Erinnerungen, liebe Hannelore - dieses Gedicht Eichendorffs, sagte uns mein Großvater viele Jahre lang zum Weihnachtsfest auf . . . bis zu seinem Tode.