Junge Heringsmöwen, fleißige Steinwälzer und gemauserte Stare
Wie immer, wenn ich meine Geburtsstadt Wilhelmshaven (Schlicktau) besuche, gehört ein Spaziergang am Südstrand zum Pflichtprogramm. Die Sonne und der blaue Himmel versprachen gestern gutes Fotowetter und so war die Kamera dabei.
An der Strandpromenade und auf dem Deich hatten sich diesmal die jungen Heringsmöwen (Larus fuscus) von diesem Jahr breit gemacht. Diese noch nicht erwachsenen (immaturen) Vögel unterscheiden sich von ihren Eltern, die ein weißes Gefieder mit schwarzgrauem Rücken haben, durch ihr gesprenkeltes Federkleid.
Viele Heringsmöwen verbringen den Winter im Nordatlantik, manche ziehen aber auch in Richtung Süden, bis nach Afrika.
Dort, wo die dem Deichschutz dienenden Steine in die Wellen des Jadebusens übergehen, entdeckte ich ein paar Steinwälzer (Arenaria interpres). Dieser kompakte Watvogel hat seinen Namen von einer charakteristischen Eigenschaft: Er wälzt bei der Nahrungssuche kleine Steine um und hofft darunter seine Lieblingsnahrung, Krebse und Würmer zu entdecken. Mehrere dieser agilen Vögel waren fleißig bei der Arbeit. Im Gegensatz zu seinem prächtigen Brutkleid zeigen meine Aufnahmen den Steinwälzer im sog. Schlichtkleid.
Auf dem Heimweg, der über die große Kaiser-Wilhelm-Brücke führte, hörte ich hoch oben über mir ein heftiges Geflatter. Mit bloßem Auge war nicht zu erkennen, welche der Gefiederten sich zwischen den Metallträgern der Brücke tummelten. Erst ein Blick durch das Teleobjektiv zeigte, dass es sich um eine Gruppe von Staren (Sturnus vulgaris) handelte. Dieser Trupp hatte die Sommermauser gerade hinter sich und zeigte das zu dieser Zeit charakteristische weißgepunktete Federkleid.
Stare sind sog. "Teilzieher". Je nach Witterung ziehen sie bis an das Mittelmeer oder bleiben über den Winter im Brutgebiet. In den letzten Jahren bleiben immer mehr Stare über den Winter hier.
Superschöne Bilder, lieber Günther . . . es ist so einmalig schön, wenn man die Vögel, egal ob klein oder groß, im Flug erwischt. . . :-)
Liebe Grüße, Heidi