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Sehnder Naturfreunde entdecken Südpolen - Ein Reisebericht

  • Sehnder Naturfreunde vor der Barockkirche "Maria Geburt" in Albendorf
  • hochgeladen von Günther Eims

Nach dem die Sehnder Naturfreunde in den vergangenen zwei Jahren Pommern, Danzig und die Masuren besucht hatten, standen diesmal Breslau, Krakau und das Riesengebirge auf dem Programm.
Mit einer Gruppe von 35 Personen ging es von Sehnde aus mit dem Bus über Magdeburg zunächst nach Dresden. Hier hinterließ die Besichtigung der Frauenkirche in ihrer neuen Pracht bleibende Eindrücke bei den Besuchern. Als am Abend Breslau erreicht war, ging es nach dem Einchecken im Hotel gleich auf einen abendlichen Spaziergang. Es war überwältigend: die Stadt hell erleuchtet, die alten Häuser fein restauriert, überall Musik, volle Lokale und wohl tausend junge und alte Menschen flanierten durch die Straßen. Der Stadtgang geriet dann doch viel länger als geplant.
Am nächsten Tag wurden im Rahmen einer Stadtrundfahrt der Rathausplatz, die gotische Marienkirche, die Universität mit der Aula Leopoldina aus dem 17. Jahrhundert und als Krönung die Jahrhunderthalle besichtigt. Nach dem Besuch Breslaus ging die Fahrt weiter duch Nieder- und Oberschlesien nach Czestochowa (Tschenstochau), dem berühmten Wallfahrtsort. Jährlich pilgern bis zu 4 Millionen Gläubige an diesen Ort. Hier im Paulinenkloster auf dem Hellen Berg wartete die Schwarze Madonna auf die Reisegruppe. Die schwarze Madonna von Tschenstochau dürfte eines der bekanntesten Marienbilder der Welt sein. Dieses Gnadenbild der Mutter Gottes ist von anderen Marienbildern durch die zwei sich auf der rechten Wange befindenden Striemen zu unterscheiden. Der schwarzen Madonna wurden verschiedenste Ereignisse, vor allem der Sieg gegen die schwedische Belagerung des Hellen Berges Mitte des 17. Jahrhunderts zugeschrieben. Außerdem schwor damals ein polnischer König, dass wenn es gelänge, die Schweden aus dem Land zu jagen, Maria die Königin Polens würde. Die Schweden wurden besiegt und seit dieser Zeit ist die Mutter Gottes die spezielle Schutzpatronin Polens. Ein Gottesdienst im Paulinenkloster stellte sich in seiner besonderen Art für die teilnehmenden Naturfreunde höchst beeindruckend dar.
Tag darauf wurde Krakau, die ehemalige Hauptstadt Polens, erreicht. Hier wurden interessante Baulichkeiten wie der Hauptmarkt, die Marienkirche und die Tuchhallen mit den hundert Meter langen Arkaden besichtigt. Eine Stadtführung führte auf den Burgberg, den "Wawel", mit dem Königsschloss, der Residenz der Piastenkönige. Ein weiterer Höhepunkt war ein Besuch des Salzbergwerks Wieliezka, das auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO steht. Hier bestaunten die Besucher unterirdische Kapellen, die einst von den Bergleuten aus dem Salz gemeißelt wurden.
Die Weiterreise des nächsten Tages führte durch das Glatzer Bergland. Ein kurzer Besichtigungsstop wurde am oberschlesischen St. Anna-Berg eingelegt. Die historische Bedeutung dieses Ortes liegt darin, dass bei der Abstimmung vom 20. März 1921 über die Zukunft Oberschlesiens rund zwei Drittel der Wähler für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland votierten.
Highlight des nächsten Reisetages war eine Fahrt nach Wambierzyze (Albendorf), auch das schlesische Jerusalem genannt, mit einem Besuch der wohl schönsten Barockkirche Oberschlesiens mit Namen "Maria Geburt".
Weitere Stationen waren die Orte Krzyzowa (Kreisau), wo sich das ehemalige Gut der Familie Moltke befand, sowie die Orte Swidnica (Schweidnitz) und Walbrzych (Waldenburg) mit dem Besuch des Schlosses Fürstenstein.
Zum Ausgleich für das lange Busfahren wurde tags darauf die Schneekoppe mit dem Sessellift und ab der oberen Station über das Schlesierhaus zu Fuß erklommen. Das Ende dieses Tages wurde mit zünftigem Grillen und Gesang eingeläutet.
Am letzten Tag der Reise besuchte die Gruppe in Jagniatkow (Agnetendorf) noch das frühere Wohnhaus von Gerhard Hauptmann, heute eine Gedenkstätte für das Leben und Werk des Dichters.
Um die letzten Zlotys im Land zu lassen, wurde in Boleslawice (Bunzlau) noch ein Einkaufsstop eingelegt. Am Abend trafen die Naturfreunde wohlbehalten und etwas lahm, aber voll mit neuen Eindrücken und neuem Wissen wieder in Sehnde ein. Es war übereinstimmend eine tolle Fahrt und ein schönes Erlebnis.
Manuskript von Jürgen Hedrich, Laatzen

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3 Kommentare

...ist doch klar, der Fotograf ist ne auf dem Bild. Ich mach das anders, Kamera einstellen und Passanten bitten auf den Auslöser zu drücken. Oder Ministativ und Selbstauslöser!
Zu der Fahrt; Ich habe sie mal mit dem Wohnwagen unternommen. Waren drei fantastische Wochen. Sind dann allerdings von Krakau über Wielieszka nach Zakopane (übrigens eine ganz tolle Stadt!) und weiter in die Slowakei, Tatra Lomnicka (Wanderung auf dem Lomnitzer Sattel) nach Tchechien und wieder nach Polen zurück. GLatz, Liegnitz, Neiße, Hirschberg, Karpacz (Krümhübel) mit dem Sessellift auf ca. 1600 m und weiter zu Fuß auf die Schneekoppe waren schöne Highlights. Allerdings Glatz hat mir nicht besonders gefallen, der Ort war zu uns dreckig. Aber sonst hatten wir viele, sehr schöne Erlebnisse. In Zakopane standen wir auf einem schönen Campingplatz, mitten in der Stadt (allerdings existiert der heute nicht mehr) und wurden deutschsprachig empfangen! Kein Wunder, es handelte sich um ehemalige Deutschlehrer! Auch in Neiße haben wir feststellen müssen, daß viele Polen, auch junge, mehr deutsch verstehen und auch sprechen wie wir zu glauben wagten. Alles in Allem war das eine wunderschöne Reise und möchte sie auch irgendwann nochmal wiederholen. Dann aber länger und intensiver.
Schönen Tag noch und viele Grüße von der Sonnenseite des Deisters, Reinhold

Krakau an der Weichsel - alte Kulturmetropole
Lichtbildervortrag unter besonderer Berücksichtigung deutscher Spuren
http://www.myheimat.de/rinteln/kultur/d2627405.htm...
Freundliche Grüße
Joachim R

Joachim, danke für den Veranstaltungstipp.
Gruß Günther

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