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Ist unser Fernsehprogramm wirklich so schlecht?

Es ist noch gar nicht so lange her, da lehnte ein 88-jähriger Mann den Fernsehpreis ab. Marcel Reich-Ranickis Satz: „Ich nehme diesen Preis nicht an!“ ging durch ganz Deutschland. Aber ist unser Fernsehprogramm wirklich so schlecht wie er sagt. „Vier Stunden habe ich mir diesen Blödsinn angeschaut“, sprach Reich-Ranicki. Ist das Fernsehen nicht auf die Zuschauer angepasst? MRR guckt gerne arte, dass hat er auch gesagt. Er findet die Sendungen dort durchaus interessant – ich nicht.
Wie war es denn früher, wo es noch keinen Fernseher gab? Aus Erzählungen weiß ich, dass die Familienmitglieder in einer Stube hockten und dies und das machten. Als es dann die ersten Fernseher gab, saßen die Nachbarn mit in der Stube und alle guckten fern – es gab nur eine Sendung am Abend und die musste allen gefallen. Heute sitzt man zu zweit am Abend vorm Flachbildschirm, hat 22 Programme und findet trotzdem keine vernünftige Sendung.
Viele Leute sagen, dass Fernsehen würde verblöden. Es kämen nur noch Sendungen, die auf dem untersten Niveau sind und die Jugend von heute guckt diesen Müll. Was gucken denn die jungen Leute am meisten?
Man braucht nicht lange nachzuforschen, um zu erkennen das GZSZ (Gute Zeiten, Schlechte Zeiten) oft unter den Top fünf in den Medien-Charts ist. Ich selbst gucke GZSZ glücklicherweise nicht, weiß aber so ungefähr, worum es in dieser Sendung geht, die schon zum gefühlten 30.000 Mal in den Fernsehern der Jugend flimmert. Das Ziel dieser Telenovelas ist es die Zuschauer jeden Tag an den Bildschirm zu bewegen. Es ist wie eine Sucht, die Zuschauer wollen wissen, wie es weitergeht. Oftmals gibt es in solchen Sendungen eine überhöhte Sterbe – und Scheidungsrate, sowie jeden Tag ein neues Liebespaar. Man muss die Zuschauer unterhalten.
Doch was läuft noch so, zum Beispiel dieses Wochenende? Für Krimi-Fans lief gestern auf dem Ersten ein durchaus sehenswerter Krimi. Auf arte kam übrigens Metropolis und danach Dischingis Khan. Auf den privaten Sender schlechthin RTL lief „Das Supertalent“. Dort werden Talente gesucht, wobei einige auch ein T-Shirt mit der Aufschrift „Talentfreie Zone“ tragen könnten. Danach flimmerte die Musikshow „Die singende Firma“ über die Bildschirme einiger Haushalte, die anscheinend die gebotene Musik besser fanden, als die bei Carmen Nebel im ZDF – das kann ich gut verstehen. Letztendlich habe ich mir das große Geschichts-Quiz angesehen. Heute Abend laufen auch interessante Sendungen wie der „Tatort“ auf dem ersten Programm, „Die Deutschen“ auf dem Zweiten und Mr. und Mrs. Smith auf RTL. Dabei geht es um zwei Geheimagenten, die sich selber töten müssen und dabei ihr Haus bis auf die Grundmauern zerstören – bekloppter Film, aber sehr lustig. Wer möchte, kann sich auch das TV-Drama schlechthin ansehen, welches heißt „Effenbergs Heimspiel“. Außerdem kommt auch noch Spiderman – also durchaus für jeden etwas dabei. Fazit: Unser Fernsehprogramm ist nicht so schlecht, dass man seine Flimmerkiste gleich aus dem Fenster schmeißt und trotzdem die GEZ-Gebühren zahlt. Nachdem ich soviel geschrieben habe, möchte gerne von euch wissen (die, die immer noch lesen), wie ihr unser Fernsehprogramm findet?

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11 Kommentare

Nachtrag:

Ich habe manchmal das Gefühl, dass das Problem nicht nur bei den Jugendlichen liegt, sondern oft bei völlig überforderten Eltern, die selbst keine Beziehung zum wahren Leben haben und die Erziehung den bunten Bildern im 4:3 oder 16:9 Format überlassen...

Gruß
Helge

Den täglichen Schrott und Schund, den man auf den meisten Privatsendern sehen kann (Betonung auf "kann") muss man sich ja nicht antun. Ich schaue die Privaten hin und wieder trotzdem, um zu sehen, ob sich was gebessert hat. Ich stelle dann fest, dass es noch schlimmer geworden ist. Die Volksverblödung macht dort rasante Fortschritte (Beispiele erspare ich mir).
Also weiche ich auf die öffentlich-rechtlichen Sender aus. Das Problem dort ist aber, dass manch gute Sendung erst gegen Mitternacht zu sehen ist. Zur besten Sendezeit wird auch bei den Öffentlich-Rechtlichen oft nur ziemlich seichtes Zeug gesendet (Ausnahme: arte) Mein persönlicher Vorteil ist - da nicht mehr berufstätig - dass ich eine extreme Nachteule bin und mir so etliche gute, z.T. sehr gute Sendungen nicht entgehen. Das wird einen Berufstätigen, der morgens um 5 oder 6 Uhr aufstehen muss, aber wohl nicht trösten. Wenn es meine familiären Pflichten erlauben, ziehe ich mich tagsüber gern mit einem Buch zurück. Mein Fazit: Ohne Fernsehen kann ich leben, ohne Bücher nicht.

Hallo Sascha, ein guter Artikel aus Deiner Sicht. Für mich selbst kann ich sagen, dass ich mir auch gute Filme bei den Privaten anschaue. Durch den aufnehmenden DVD-Spieler bin ich in der glücklichen Lage, Filme und späte Berichte im Öffentlichen aufzunehmen. So habe ich die Möglichkeit, einmal die Werbung vorlaufen zu lassen und mir meine interessanten Filme dann anzuschauen, wenn z. B. mal am Wochenende nichts Schönes im Fernsehen kommt. Tolle Sache und Erfindung diese Aufnahme-/Abspielgeräte. Die übrige Zeit kann man sich ja auch ein gutes Buch nehmen und Musik hören oder was auch ganz toll und spannend ist, ein Hörbuch beim Bügeln vornehmen. Das Risiko der Faltenbildung erhöht sich durch die Spannung aber erheblich. Viel Spaß noch bei myheimat.

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