Nur nach Hause wollen sie nicht!
Kennt ihr das Lied?
"Alle Leut´ alle Leut´gehen jetzt …"
Ja , wer Kinder hat, kennt den Text, aber alle gehen nicht nach Hause, sondern zum Eltern-Kind-Turnen der Sportgemeinschaft (SG) Letter 05, zu Karin Schmechel, die schon so lange immer donnerstags die Kinder auf ihren Weg zu deren koordinativen Fähigkeiten begleitet.
Heute auf den Tag genau ist Karin Schmechel 18 Jahre Übungsleiterin im Bereich des Eltern-Kind-Turnens. Angefangen hatte das ganze damals am 7. September 1994, als die Übungsleiterin Irmtraut Reiche, die Wirbelsäulengymnastik bei der SG anbot. Da brachten die Frauen ihre Kinder mit zumTurnen und weil man mit Kindern an der Hand nicht so gut üben kann, sorgte Frau Schmechel damals für Kindesbetreuung als Serviceleistung. Und weil es den Kindern so gut bei Frau Schmechel gefiel, kamen immer mehr, die Eltern-Kind-Gruppen wuchsen.
Heute hat die SG drei Eltern-Kind-Turngruppen. Die Kinder von damals haben heute zum Teil schon eigene Kinder, und bringen diese gern aus guter Erfahrung zu Frau Schmechel.
Immer donnerstags in der Zeit von 15-16 Uhr kommen die Kinder im Alter von 3-4 Jahren in die Turhalle des Georg-Büchner-Gymnasiums (im Südflügel).
Die Eltern bauen zusammen mit Frau Schmechel jedes mal einen regelrechten Abenteuer Parcours auf. Dann können die lieben Kleinen spielen, toben, werfen, klettern, hüpfen, schaukeln, singen, tanzen und noch mehr. „Am Donnerstag waren 22 Erwachsene mit ihrem Nachwuchs in der Turnhalle des Georg-Büchner-Gymnasiums, rund 50 Teilnehmer“, berichtete Frau Schmechel, „voll war´s ja, aber schön ist das!“ Kinder hat sie gern um sich auch wenn drei Stunden Training hintereinander manchmal ganz schön anstrengend sein können. Aber Frau Schmechel nimmt es gelassen.
Um 16 Uhr wird donnerstags dann immer umgebaut, denn dann kommen die Kleinsten und jüngsten Sportler (1,5-2 Jahre) der SG. Alles was laufen kann und krabbeln lernt, kommt zum Training. Hier werden motorische und kognitive Fähigkeiten geschult. „Unsere Kinder können später klettern und werfen“, verrät Schmechel, „ auch haben sie hier in der Halle keine Angst von irgendetwas herunter zu springen, denn alles ist weich gesichert mit Weichböden!“ Sicher angeleitet geht es über Bänke, hinauf auf die Sprossenwand, rüber zum Trampolin und es wird an langen Seilen geschaukelt, fast so wie Wicki das macht. Immer gibt es etwas Neues zu entdecken in der Halle.
Oft ist am Ende der Stunde großes Geheule, wenn das Abschlusslied „Alle Leut gehen nun nach Haus“ gesungen wird, denn dort heißt es große Leut und kleine Leut. Die Großen können ja schon mal gehen, aber die Kleinen wollen doch noch nicht nach Haus!
Es hilft kein Jammern, denn die zwei- bis dreijährigen möchten doch auch noch mal eine Stunde zusammen mit ihren Eltern turnen. Und so wird die letzte Stunde von 17-18 Uhr von den bald Kindergartenkindern genutzt.
Das tolle bei der SG Letter 05 ist, dass beim Eltern-Kind-Turnen nur einer zahlt und zwei hingehen dürfen, denn Kinder bis zum vollendeten vierten Lebensjahr zahlen keinen Beitrag.
„Ein paar Kinder mehr, können gern noch kommen!“, teilt Schmechel mit und freut sich schon auf kommenden Donnerstag!