Von den Socken

Kennt ihr das Phänomen der verschwundenen Socken? „Das gibt es doch gar nicht“, dachte ich damals, als ich zum ersten Mal das Verschwinden einiger Socken nach dem Waschen feststellen musste. Hatte ich ggf. nur einen der fehlenden in die Maschine gesteckt, überlegte ich oder hat sich einer unter meiner Waschtrommel verkrochen? Nein, da war keiner!
Zugegeben der eine oder andere Strumpf tauchte nach einiger Zeit wieder auf, versteckte sich im Bettbezug oder schlummerte in einem Kissen. Für diesen Zweck hatten mein Mann und ich eine kleine Pappschachtel mit der Aufschrift „einsame Socken“ angefertigt. In diese stopfen wir seit zwei Jahren die Einzelsocken und führen manchmal wiedergefundene Exemplare zusammen.

Da ich das ganze suspekt fand, berichtete ich meiner Nachbarin vor einiger Zeit von diesem Phänomen.

Sie schmunzelte wissend und erzählte mir die folgende kleine Story. „Kennst Du nicht die Geschichte von dem kleinen Kobalt, der gern Schabernack treibt? Der zieht sich gern Socken an und wird unsichtbar, sobald man nach Hause kommt und mit ihm verschwindet dann auch die einzelne Socke!“

Da musste ich Grinsen! „So ein Quatsch, der Pumuckl bei uns daheim“, dachte ich damals. Aber mittlerweile finde ich das ganze nicht mehr abwegig. Im letzten Jahr mussten wir insgesamt 21 einsame Socken in der kleinen Kiste verstauen, große, kleine, bunte, alte, neue, einfarbige, gestreifte und auch kaputte. Es wird wohl kein Unterschied gemacht, verschwinden tun einfach alle. Also könnte doch die kleine Anekdote über den unsichtbaren Winzling eine logische Erklärung sein.

Ich bin zumindest aufgrund der Tatsache wirklich von den Socken!