Gedanken zum Tagungsthema - Nimm nur mit, was du tragen kannst
Was habe ich in den Rolli gepackt? Möglichst viel, sonst poltert innen alles durcheinander. Der Rolli ist für eine 2 Wochen-Reise ausreichend, da ist sogar noch Platz für ein paar Sachen meiner Lebensgefährtin.
Ich will für alle Eventualitäten gerüstet sein, Sonne, Regen, Hitze, Kälte. Morgenmantel, warme Socken, Sportzeug, Sandalen, Laufschuhe, Bücher, Zeitschriften, Schreibblock, Medikamente und gute Laune dürfen deshalb nicht fehlen.
Lieber zuviel, als zu wenig. Was ich umsonst mitgenommen (nicht gebraucht) habe, kommt später auf eine Liste. Dann wird bei Kurzreisen überlegt, ob man wirklich den großen Rolli braucht.
Noch kann ich viel tragen bzw. rollen, nur meine LAG (Lebens-Abschnitts-Gefährtin) nimmt grundsätzlich mehr mit, als sie tragen kann - wozu hat sie denn mich?
Aber - in der Beschränkung zeigt sich der Meister. Ich werde ja auch älter und werde irgendwann keine Lust mehr haben, mich mit ihren Sachen abzuschleppen. Ob ich das meiner LAG klarmachen kann?
Die Werbung fällt mir ein: Hübsches Mädchen holt aus dem Bikinihöschen die Kreditkarte. Mehr braucht sie nicht!
Doch das Tagungsmotto: "Nimm nur mit, was du tragen kannst",
hat auch eine ernste Seite. So mancher schleppt Kummer und Sorgen überall hin mit. Es gelingt ihm nicht, abzuschalten oder seine Sorgen an eine höhere Macht abzugeben.
Hier haben es gläubige Menschen leichter, die darauf vertrauen, dass sich alles in ihrem Leben zum Guten wenden wird. Die Amerikaner haben es sogar auf ihren Münzen eingeprägt: "In god we trust", doch wer tut das schon wirklich und aus voller Überzeugung? Der Statistiker jedenfalls kann es nicht, sprechen die Zahlen doch für Ihn eine andere Sprache.
Auch die Schulmediziner können es nicht, brauchen sie doch für alles erst mehrere wissenschaftlich fundierte Studien, möglichst doppelblind.
So nimmt mancher seine Zuflucht bei Maria oder den Heiligen und Schutzengeln. Der Mensch mit seiner kritischen Vernunft fragt sich wieder, ob es die letzteren überhaupt gibt.
Es bleibt also schwierig, aber ich weiß ja, dass ich mit positivem Denken weiterkomme und wenn mir der Kopf schwirrt von den vielen, auch aus dem Internet herausgezogenen Möglichkeiten, so komme ich letzlich dazu, sowohl auf die Schulmedizin als auch auf Gott zu vertrauen.
Ohne Vertrauen geht gar nichts.