Stromversorgung
Irgendwann hat es mich gepackt. Immer wieder hatte ich sie auf dem Foto und sie waren im Weg, weil sie die Landschaft durchschnitten oder weil sie vor einem Gebäude hingen: Stromleitungen in den Städten von Süd-Vietnam und Kambodscha. Und dann habe ich so richtig drauf gehalten. Und ich habe mich gefragt, ob durch dieses Wirrwarr tatsächlich Strom fließt. Und ich habe mich gefragt, ob da noch irgendwer durch blickt. In Kambodscha habe ich mal ein Fahrzeug mit der Aufschrift der staatlichen Stromgesellschaft gesehen. Es standen wichtig guckende Menschen mit Zettel und Stift dabei. Ob sie einen Plan hatten? Ob sie sich einen machten?
Bei uns würde wohl niemand wagen, daran ein elektrisches Gerät anzuschließen – oder doch? Weil niemand weiß, wo der Strom hin fließt?
Ich habe mal gelesen, dass in Erdbeben gefährdeten Gebieten die Stromleitungen nicht im Boden verlegt werden können, ja selbst im hochtechnisierten Tokio hängt so ein Wirrwarr an Stromleitungen!