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Sefarad – alte, jüdische Melodien im neuen Kleid

Das Duo Zaruk wurde von einem gut informierten und interessierten Publikum erwartet. Wer an diesem Abend einen der üblichen Klezmerabende erwartet hatte, wurde enttäuscht.

Die Musik der Juden, die vor 500 Jahren aus Spanien vertrieben wurden, ist vielseitig. Das heutige Bild ist allein dadurch sehr unterschiedlich geprägt, dass die Juden aus Spanien quasi rund um das Mittelmeer vertrieben wurden. Dieses wurde auch an diesem Abend erkennbar. Die Musik der sefaraden Juden wird oft gesungen. Das Duo übernimmt die Gesangsstimme auf das Instrument.

Der Abend startete mit einem Soloentré des Chello – nachdenkliche, fast traurige Töne waren es. Dann fiel die Gitarre in die Melodie ein, übernahm die Führung und dieses wechselte mehrfach in diesem Stück. Schon der nächsten Musik war anzuhören, dass diese Musik auf der afrikanischen Seite des Mittelmeers geprägt wurde. Man glaubt die Hitze Afrikas zu spüren.
Dann warnt der Gitarrist Rainer Seiferth: Es ist gut, dass der Text des Liedes nicht zu hören ist. Es ist der Abschied von einer Geliebten. Die Melodie ist ungeheuer sinnlich – zum Teil wird sie ein wenig wie der Impro-Teil eines Jazzstückes. Die Cellistin Iris Azquinezer hat nun ein Lied aus ihrer Kinderzeit mitgebracht, „Mädchen mach die Tür auf …..“ Liebliche Töne werden zwischen den beiden Musikern hin und her „geworfen“. Beim folgenden Cello-Solo erkennt man, wie versunken die Musikerin in dieses Stück ist, dass sie ebenfalls in ihrem Leben begleitet hat.
Ein kleiner Ausflug ist dann ein serbisches Volkslied – eine leicht schwingende Melodie, die Iris Azquinezer mit zarten Tönen begleitet, bis diese sich in das Dramatische wandelt.

Nach der Pause startet das Cello mit Tönen, die an eine Trommel erinnert, dann wird es gezupft und schließlich auch gestrichen. Ein weinendes Cello ist zu erleben, als es in einem Musikstück um einen Menschen geht, der sich wünscht ein Fischer zu sein um seine Schmerzen zu angeln – aus Liebe. Aus Marokko kommt das nächste Lied, das es in zwei sich wesentlich unterscheidenden Versionen gibt – einmal Duo – einmal Moll. Die beiden Musiker haben eine eigene Version daraus gemacht mit einem tänzerischen Moll-Teil , einem nachdenklichen Duo-Teil und schließlich einer Romanze.
Rainer Seiferth hat sein Solo-Stück seinem Sohn gewidmet und es ist ein leicht fließendes Stück.
Das Konzert soll mit einem Stück von ihrer gemeinsamen CD enden: Es gilt noch das mündliche Gesetz, es gilt noch der Handschlag. Einbezogen ist auch hier ein Sefaradisches Wiegenlied. Und gewidmet ist es Menschen, die ihr Land verlassen müssen. Die Musik ist erst getieben, dann kommt der Zusammenbruch und versöhnend soll dann das Wiegenlied abschließen.
Nach einem musikalischen Kochrezept endet mit viel, viel Beifall in der vollen Kirche das Konzert – aber die Künstler dürfen erst mit einer fast das Konzert krönenden Zugabe wieder zurück nach Spanien reisen. Begeisterung über das Konzert, das nur selbst arrangierte oder auch selbst geschriebene Stücke zu Gehör brachte – damit verließen die Besucher die Kirche.

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