Rosenmontag mit anderen Tönen – Hangklang
Wie beschreibt man diese so andere, so eigene Musik, der man sich einfach nicht entziehen kann.
Rolf Predotka (vorher Mönnighoff) ist Hangklang und seine Klänge sind in einfach keine Schublade zu packen. Schon beim Eintritt in die Kirche setzten sich viele Besucher nicht einfach in die Kirchenbank. Sie machten erst einmal eine Runde und bewunderten die unterschiedlichen, abenteuerlich wirkenden Instrumente im Altarraum. Rolf Predotka hatte einen riesigen Gong dabei und startete mit Tönen, Geräuschen an diesem Gong. Er setzte ihn mit der Hand und mit verschiedenen Schlägeln erst sehr, sehr leise, dann unterschiedlich leise in Bewegung. Noch Minuten, nachdem er ihm den letzten, leisen Schlag gegeben hatte, klang der Gong bis zum letzten Platz der voll besetzten Kirche nach. Natürlich konnte ein Konzert mit diesem Klangkünstler nicht ohne den Einsatz der unterschiedlichen Hangs – aus den Staaten oder aus der Schweiz oder das original Umbanda-Hang- weiter gehen. Es gibt inzwischen einige Hang-Spieler, aber nur wenige spielen nicht einfach eine rhythmische Klangfolge. Bei diesem Ausnahmekünstler wird man gefangen von der Tonfolge. Die indische Shruti Box erinnert entfernt an einen Dudelsack, fängt den Zuhörer mit seinem Grundton ein, zwingt förmlich, die Augen zu schließen. Dieses ergänzt Rolf Predotka mit Obertongesang und man fragt sich: Ist das nun das Instrument oder der Künstler? Berauscht wurde man dann von den kristallenen Klangschalen und der Glasharfe. Mit ihr ging er durch die Reihen und so wanderten die Töne mit. Ein riesiges Didgeridoo, das optisch ein wenig an ein Alphorn erinnert, aber anders klingt, wurde dann mit Glöckchen, mit der Shruti Box kombiniert. Das Konzert endete mit einem kurzen Stück auf dem Obertonbogen. Lang anhaltender Applaus. Und man ließ ihn nicht einfach gehen. Laut wurde Zugabe skaliert. Erst gab es den immer an dieser Stelle gesprochenen Segen. Und ohne die Zugabe und noch ebenso lange Gespräche über die Instrumente und seine Musik folgten. Nicht wenige Besucher gingen mit dem Bemerken: Wir haben den Musiker ja schon bei 30-Minuten-Kerzenschein erlebt, da mussten wir einfach wieder kommen.
Wieder kommen kann man auch am 12. März 2018. Dann gibt es ein ganz anderes Programm!