Klangvolles Venedig in der harenberger Kirche
Es waren nicht nur die Außentemperaturen, die ein Venedig-Gefühl vermittelten. Und es war auch nicht die sorgfältig ausgesuchte Musik – beginnend mit Giorgio Mainerio und zeitlich endend mit Benedetto Marcello. Es war vor allen Dingen das Spiel. Susanne Peuker an der Archiliuto spielte auf einem beeindruckenden Instrument. Es ist eine Laute mit verlängerten Baßsaiten und Susanne Peuker beherrscht sie in besonderer Weise. Dieses zeigte sich natürlich besonders bei dem Solostück von Johann Hieronymus Kapsberger. Einen ganz kleinen Einblick in die Vielseitigkeit der Flöte zeigte Annette John gleich zu Beginn des Abends bei Giorgio Mainerios „Il primo libro de balli“. Man konnte sehr gut die Klangbreite des Flötenspiels auf unterschiedlichen Instrumenten erahnen. Ganz in den Traum Venedig verführte von Claudio Monteverdi „Si dolce é l´tormento“ – Die Klagen eines leidgeprüften Liebenden. Bei geschlossenen Augen sah man die Kanäle Venedigs vor sich, die großen Kleider – eben den Traum Venedig. So ganz die Breite ihres Könnens im Flötenspiel spielte Annette John bei Antonio Vivaldis Sonate op 2 Nr. d-moll. Es wirkte ganz leicht, es wirkte spielerisch, es wirkte wie ein großer Spaß mit viel, sehr viel Fingergefühl. Kurz: Es war große Spielkunst.
Man hätte den beiden Musikerinnen noch Stunden zuhören können. Kein Wunder, dass die Besucher traurig über eine kurze Zugabe waren. Aber immerhin spielten die Musikerinnen ihr Programm gleich zweimal an diesem Abend. Das allein ist schon eine Herausforderung und bewundernswert. Die Besucher beider Veranstaltungen dankten mit viel Applaus und dem Wunsch auf ein Wiedersehen.
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