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Gelesen: Nemesis

Philip Roth hinterlässt nach etwas mehr als 200 Seiten dieses Romanes einen nachdenklichen Leser.

Der Roman beginnt etwas mysteriös wie ein Geschichtsbuch. Dann geht er schnell in eine Handlung über, die fesselt. Mr. Cantor steht mit seinem Leben im Mittelpunkt des Geschehens. Die Wandlungen in seinem Leben werden geprägt von einer Krankheit, die in den Kriegsjahren nach 1941 das Leben in seiner Stadt bestimmen: Einer Polio-Epidemie. Schon leidend, weil seine schlechten Augen verhinderten, dass er mit seinen Freunden in den Krieg ziehen konnte, dass er bei seiner Großmutter aufwachsen durfte, nachdem seine Mutter schon im Kindbett starb und der Vater als Trinker verschwand - fand er Erfüllung in der sportlichen Kinderbetreuung. Dann kam die unheimliche Krankheit zu „seinen“ Kindern.

Große Gefühle spielen in seinem Leben auch eine Rolle durch seine Liebe zu Marcia. Das jüdische Leben in den Staaten, sein Verhältnis zu Gott - seine Zweifel an Gott, das Hadern mit der eigenen Erfahrung mit der Polio-Krankheit zeigen einen am Ende sich selbst im Weg stehenden Mann.

Ein sehr berührender Roman. Berührend natürlich wegen der großen Liebe zwischen zwei Menschen. Berührend auch wegen der so anderen Sicht auf diese Zeit des zweiten Weltkrieges, obwohl er nicht im Mittelpunkt steht. Berührend wegen der verschiedenen, abrupt endenden Schicksale. Berührend wegen des Weges dieses Menschen bis zur Selbstbestätigung und dann wieder bis zum Selbstzerstören.

Unbedingt lesenswert!

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2 Kommentare

Es sollte bekannt sein, dass seit geraumer Zeit lesende Menschen hier Bücher beschreiben, die sie verkonsumiert haben......

ja, Roth ist ein ganz großer Autor, aber ich habe bisher noch nicht den richtigen Zugang gefunden. Da gefallen mir seitens der amerikanischen Literatur Auster, Updike und Safran Foer besser. Aber der Beitrag ist wunderbar.

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