Gelesen: Heimat ist ein fremdes Land
Es gibt einige Bücher über das Leben in Vietnam nach dem Krieg 1975.
Dieses ist ein anderes!
Bruni Prasske setzt sich mit dem Leben von Nguyen Phong Dien auseinander.
Nguyen Phong Dien hat im Alter von 5 Jahren einen Granat-Splitter in den Rücken bekommen. Die Verletzung war äußerlich gering, aber er ist seit dem querschnittsgelähmt. Nach der Verletzung verlebte er einige Jahre in Deutschland und kam in den letzten Kriegswirren zurück in ein Land, dass er zuerst nicht mehr als sein Land annehmen konnte. Er war zu deutsch geworden.
Bruni Prasske verbringt mit ihm einige Zeit in Saigon und macht von dort aus Reisen durch Vietnam – mit einem Mitreisenden im Rollstuhl. Unabhängig davon, dass es zwischen beiden „knistert“, erlebt der Leser die durch unterschiedliche Traditionen gegebenen Denkweisen. Er stellt erstaunt fest, wie ein kleiner Vietnames zum christlichen Glauben kam. Er wird Zeuge verschiedener Reiseabschnitte der gemeinsamen, abenteuerlichen Touren durch Vietnam. Und die Jahre in Deutschland werden nacherzählt, so wie auch die nach der Rückkehr nach Vietnam von Nguyen Phong Dien erlebte Zeit.
Es ist ein Buch, dass den Leser auf verschiedenen Ebenen neugierig macht. Man möchte diesen Mann unbedingt kennen lernen.
Eine lohnenswerte Lektüre.