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Ein Film im Heimatmuseum Seelze
Ein kleiner Zeitungsschnipsel – über 80 Jahre alt

Es war beim Interview von Rainer Künnecke im Wohnzimmer von Heinrich Corterier für das Heimatmuseum Seelze. Am Ende so eines Interviews für einen Ortsteil von Seelze steht immer die Frage, was der/die Interviewte noch berichten möchte. Heinrich Corterier hatte da noch einige Geschichten vorbereitet. Eine dieser Geschichten ließ besonders aufhorchen: Ein Eisenbahn-Unglück vor genau 80 Jahren in den dedenser Wäldern Richtung Luthe – also im Kriegsgeschehen des 2. Weltkriegs. Geforscht dazu hatte auch bei ihm ein Dr. Dirk Neuber aus Wunstorf. Er war mit einem kleinen Zeitungsbericht gestartet.

Dieses Ereignis war für das Heimatmuseum Seelze so interessant, dass nun die Recherche begann. Es entstand ein Kontakt zu Dr. Neuber, der als Historiker die Fakten zusammengetragen hatte. Über ihn kam der Kontakt zu einem Zeitzeugen, dem Sohn des Stellwerk-Beamten der Bahn. Bei diesem Stellwerk geschah das Unglück und Hans-Joachim Hartmann stellte sich einem Interview. Auch sein viel jüngerer Bruder trug zu der Recherche bei. Er zeigte die sehr veränderten Orte des Geschehens und sein noch stehendes Elternhaus.

Der aus dieser Recherche zusammengestellte Film mit den Start bei Heinrich Corterier, mit dem Augenzeugenbericht von Hans-Joachim Hartmann, mit den Ortsbeschreibungen von Bernd Hartmann und mit der historischen Betrachtung des Fachmanns Dr. Dirk Neuber hatte nun im Heimatmuseum Seelze Premiere. Er kann künftig zu den Öffnungszeiten im Museum angesehen werden. Ein wenig Zeit muss man aber dafür schon mitbringen.

Leider nicht mehr aufgefunden wurden Fotos vom Unglück. Dr. Nikolaus Oesterheld hat wohl immer davon gesprochen, dass er – der Eigentümer der nicht mehr existierenden Fulgurit-Werke – diese im Besitz hatte. Sein Vater hatte sie wohl gefertigt. Die Familie Oesterheld lebte in Dedensen. An der Stelle endet vorerst die Recherche.

Am Rande sei noch bemerkt: Alle am Film beteiligten Akteure waren bei der Premiere dabei. Sie hatten sich zuvor nicht persönlich kennengelernt, denn – auch Corona hatte hier die Hand im Spiel – alle Kontakte untereinander waren per Telefon oder Mail gelaufen. Es war nicht nur für die fast 40 Besucher, es war auch für sie nicht nur der besondere Moment, den Film zum ersten Mal zu sehen. Man sah auch sich gegenseitig zum ersten Mal. Der Kontakt wird aber wohl fortgesetzt: Es gibt noch so viel zu erzählen.

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