Stolpersteine in Seelze
Die dankenswerte Initiative eines Engagierten.
Ein ungewöhnlicher, ein besonderer, ein nicht nur trauriger Tag für Seelze
Es war irgendwie eigentlich kein Thema in Seelze: Jüdische Familien in den Kriegswirren in Seelze?
Endlich hat jemand mit viel Einsatz mit viel Engagement eine Antwort auf die nicht gestellte Frage nach der Vergangenheit gesucht. Gab es jüdisches Leben in Seelze zu Zeiten des zweiten Weltkriegs? Wenn ja, was ist daraus geworden.
Oliver Schneider ist fündig geworden und hat dann nicht aufgegeben, weiter nach Fakten zu suchen.
Das Ergebnis der langen Vorarbeit, des zeitlichen und finanziellen Einsatzes kann nun jeder betrachten. Auf der Hannoversche Straße gibt es jetzt sechs Stolpersteine. Körperlich kann man nicht über die sechs golden glänzenden Elemente stolpern, denn Oliver Schneider hat sie mit seiner Tochter im Beisein vieler Menschen fachgerecht verlegt. Aber man soll geistig darüber stolpern. Das ist der Sinn.
Ganz besonders war natürlich, dass es gelungen ist, aus dem fernen Argentinien Nachfahren der umgekommenen jüdischen Mitbürger zu dieser Feierstunde einzuladen und sich über ihre Anwesenheit freuen zu können. „Hoffentlich stolpern mehrere Leute über diese Steine, damit sie wissen, was geschehen ist. Wir werden nicht mehr über die Vergangenheit sprechen, aber über die Zukunft.“ waren die Worte der gekommenen Nachfahren.
Zwei Tage später waren die Stolpersteine beschmiert, zerkratzt, tiefgetreten.